Mittwoch, 25. Februar 2015

[Rezension] London Undercover

London Undercover

Don Winslow

369 Seiten

Suhrkamp Verlag

9,99 €

Allie Chase, die minderjährige, rebellische Tochter eines prominenten Senators, ist in die Underground-Szene Londons abgetaucht. Neal hat nur wenige Tage Zeit, um Allie aus dieser Hölle voller Junkies, Drogendealer und Schläger zu befreien, damit sie pünktlich zum Wahlkampf aufgeräumt und strahlend an der Seite ihrer Eltern auftreten kann. 

Doch was der Untergrund aufzubieten hat, ist nichts gegen das, was Neal an der Oberfläche erwartet – falls er es dorthin zurückschafft …

Meine Meinung:

Eigentlich wollte ich ja die Fortsetzung von "Missing New York" haben, aber da hat mir Don Winslow und seine Verlage einen Strich durch die Rechnung gemacht und aus diesem Grund habe ich zu dieser neuen Reihe rund um den Ermittler Neal Carey gegriffen; Winslow ist schließlich Winslow oder?! 

Anfänglich hatte ich wahnsinnige Schwierigkeiten in die Geschichte einzutauchen. Lag es am Schreibstil? Hm ich hatte noch den pregnanten, kurzen Schreibstil im Kopf von seinem vorhergehenden Roman, hatte das gleiche auch hier erwartet und das hat sich dann als doch etwas anderes herausgestellt.

Was nicht schlecht sein muss! Nur brauchte ich eine gewisse Eingewöhnungszeit; doch dann konnte mich Neal Carey völlig für sich einnehmen.


"Neal Carey könnte dir aufs Scheißhaus folgen und die Klorolle reichen", erklärte der stolze Graham später Ed Levine, "du hättest keine Ahnung, das er da ist."

Um was geht es? Neal Carey soll die verschwundene Allie Chase, die Tochter eines Senators, finden und pünktlich zu den Wahlen ihren Eltern wieder übergeben. Carey reist nach London, bekommt mit was für ein Spiel mit ihm gespielt wird und muss sich schlussendlich entscheiden: Gewinnen oder Verlieren? Und auch sein Vater, der bei der gleichen Firma wie Neal arbeitet wittert Verrat in den eigenen Reihen ...

Neal wird als Jugendlicher von Graham bei dem Diebstahl seiner Geldbörse erwischt; doch anstatt die Polizei zu rufen rekrutiert dieser ihn für die "Familie" - eine Bank, welche ihren Kunden gewisse Gefälligkeiten abnehmen und sich derer annehmen. Was mir sehr viel Spaß bereitet hat war die Tatsache, dass man Grahams Training mit Neal ( z.B. lautlos an Zielpersonen ranschleichen oder in einer Stadt mehrere Tage untertauchen ) verfolgen kann.

Graham ist dabei der raue, ruppige Typ der Neal als seinen Sohn bezeichnet, ihn triezt und ständig in die Mangel nimmt; doch unter der harten Schale macht er sich dennoch Sorgen um ihn, beschützt und kümmert sich um ihn und alles dafür tut damit Neal es leichter hat. Denn seine Kindheit lässt einiges zu wünschen übrig.


Neal Carey war elf Jahre alt und abgebrannt. 
Für die meisten Elfjährigen wäre das kein großes Ding gewesen, aber im Prinzip musste Neal sich selbst versorgen, weil sich sein Vater nie hatte blicken lassen und die Sucht seiner Mutter teuer war und mehr Geld fraß, als die Alte nach Hause brachte, wenn sie überhaupt mal in der Lage war die Wohnung zu verlassen und etwas nach Hause zu bringen.


Aber auch unter Neals unnahbarer Art versteckt sich ein weicher Kern, der Bücher und die Geschichten dahinter über alles liebt und vergöttert. Mann, war mir dieser Protagonist nach dieser Aussage sympathisch dass könnt ihr mir glauben!!

Die Jagd nach Allie, der Grund ihres Verschwindens und die ganzen Ermittlungen hatten zum Ende hin mehr Pepp, der Anfang war ein wenig langatmig und hat seine Zeit gebraucht, aber man wird nicht enttäuscht. Spannende Szenen, Verschwörungen und ein gewitzter Ermittler sind hierbei alles was Winslow braucht.

Mein Fazit:

Wieder konnte Don Winslow mich überzeugen. Dieses Mal hat es zwar etwas länger gedauert, dafür bekam ich wiederum eine actionreiche, klug geschriebene Geschichte mit Charakteren die man gerne wiedertreffen möchte und der gewissen Prise Humor. Ich vergebe

5 ( von 5 möglichen ) Buchpunkten

2 Kommentare:

  1. Hallo Antonie!

    Ich hab das Buch noch immer nicht gelesen! Und dabei wartete ich so ungeduldig darauf. Aber stimmt, der Anfang ist anders - ich hab reingelesen und war mir nicht sicher, ob ich es kaufen soll oder nicht. Es gibt einfach zu viele Neuerscheinungen, die neugierig machen und ich weiß nicht, woran es liegt, diese Reihe macht mich nicht neugierig genug.

    Zum Glück haben Bücher kein Ablaufdatum. Ich hab ja noch Zeit, mich dich zum Lesen der Reihe zu entscheiden.

    Danke für deine Rezension, liebe Grüße, Iris

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  2. Hallo meine liebste Iris <3

    Lies es unbedingt! Es ist komplett anders geschrieben als Missing New York und man darf nicht mit den gleichen Erwartungen rangehen - aber dann zieht Winslow einen wieder in seinen Bann und man entkommt dem Sog der Geschichte nicht. Und Neal liebt Bücher über alles - was will man mehr? ;)

    Aber du hast Recht, für jedes Buch gibt es den passenden Zeitraum <3

    Freu mich über deinen Kommentar *knuddel*,
    Antonie

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