Freitag, 12. Juni 2015

[Rezension] Die rote Königin - Victoria Aveyard

Die rote Königin

Victoria Aveyard

512 Seiten

Carlsen Verlag

19,99 €

Rot oder Silber – Mares Welt wird von der Farbe des Blutes bestimmt. Sie selbst gehört zu den niederen Roten, deren Aufgabe es ist, der Silber-Elite zu dienen. Denn die – und nur die – besitzt übernatürliche Kräfte. Doch als Mare bei ihrer Arbeit in der Sommerresidenz des Königs in Gefahr gerät, geschieht das Unfassbare: Sie, eine Rote, rettet sich mit Hilfe besonderer Fähigkeiten! 

Fesselnd, vielschichtig und voller Leidenschaft: Viktoria Aveyard entwirft eine faszinierende Welt mit einer starken Heldin, die folgenschwere Entscheidungen treffen muss. Es geht um Freundschaft, Liebe und Verrat, um Politik, Intrigen und Rebellion, um Gut und Böse – und jede Schattierung dazwischen.

Meine Meinung:

Gleich vorweg muss ich mich mal ein wenig über den Klappentext beschweren, denn dieser enthält einen fetten Spoiler was die Geschichte rund um Mare enthält. Ich habe ihn euch oben bei der Kurzbeschreibung rausgelöscht, denn meiner Meinung nach nimmt er viel vom Lesespaß weg und spoilert unnötig - zum Glück hatte ich ihn nicht vorher gelesen! Also aufpassen und lieber mal auf den Klappentext verzichten.

So und nun zur eigentlichen Geschichte: Durch den ganzen Hype rund um die englische Ausgabe und die ganzen lobenden Stimmen wurde ich richtig HEIß auf dieses Buch und habe es geradewegs an mich gerissen als es auf Deutsch erschienen ist. Habe ich es bereut oder reihe ich mich ein in die Lobeshymnen? Lest selbst!

Um was geht es? Mare lebt in einer Welt, die strikt nach Silbernen und Roten getrennt ist. Die Silbernen verfügen allesamt über besondere Fähigkeiten und haben die Roten, Menschen ganz ohne besondere Talente, zu Untertanen gemacht. Ihren Namen leiten sich von der Farbe ihres Blutes ab. Mare ist eine Rote und wird in wenigen Monaten eingezogen und an die Front des seit Jahrzehnten andauernden Krieges geschickt, so wie es allen Roten ohne feste Arbeit ab achtzehn Jahren ergeht. 

Doch dann passieren gleich mehrere unglaubliche Dinge und Mare muss einsehen, dass sie keine gewöhnliche Rote ist ...

Ja, die Grundidee ist nichts neues. Ich kann die Ähnlichkeit zu "Selection" oder "Throne of Glas" nicht leugnen, ABER je länger man in Mares Welt verweilt, desto mehr wird man verzaubert von dieser und lässt die Vergleiche sehr schnell fallen und liegen, denn selbst wenn es so ist; diese Geschichte ist zu gut, um sie nicht zu lesen! 

Ich war fasziniert von den Fähigkeiten der Silbernen, war geblendet von dem vielen Luxus und dem Prunk, in welchem sie leben und habe gleichzeitig einen unbändigen Hass in mir gespürt, denn was die Roten für diesen Lebensstil erleiden müssen, das hat mich angewidert. 

Mare hat mir ihre Welt näher gebracht, hat mir ihren Schmerz offen gezeigt über den Verlust ihrer Brüder, welche viel zu früh in den Krieg ziehen mussten und wie unnütz sie sich fühlt, denn im Gegensatz zu ihrer Schwester, welche für die Silbernen Seide verarbeitet und bestickt, hat sie keine Arbeit und kann somit ihrer Familie nichts bringen, außer ihrem Diebesgut.

Diese Welt ist so detailliert beschrieben und durchgedacht, dass ich mich noch gute 500 Seiten mehr dort hätte aufhalten können. Es gibt Intrigen, Aufstände, eine Garde die die Silbernen angreift und die Regierung stürzen will, es gibt eine furchtlose Heldin und viele liebevoll gestaltete Charaktere, es gibt Liebe und Drama, Tragik und Schmerz und ganz nebenbei eine etwas andere Liebesgeschichte.

Mit ihrem bildhaftem Schreibstil, der düsteren und bedrohlichen Stimmung und unerwarteten Wendungen schafft Victoria Aveyard einen unglaublich tollen Auftakt, der den Leser in ihre Geschichte hineinsaugt und dort mitfiebern, mitleiden und mitkämpfen lässt. 

Kleiner Kritikpunkt: An manchen Stellen überschlagen sich die Ereignisse regelrecht, dass ich ab und zu das Gefühl hatte etwas verpasst zu haben, dafür waren an anderen Stellen der Plot so ausschweifend und detailliert, dass es mich fast schon gelangweilt hatte. Ein wenig mehr Pepp da und dafür weniger ist mehr in anderen Szenen hätten dem Buch garantiert besser getan, aber das sind nur minimale Ausreißer gewesen, die ich gut verschmerzen konnte.

Auch wenn Mare eine Kämpfernatur ist, war sie zu Anfang eine wenig naive Persönlichkeit, die sich schnell für eine Seite begeistern konnte und dies dann doch im Nachhinein ziemlich bereut hat. Sie hat sich manipulieren lassen und als Leser saß ich oft vor dem Buch und habe gerufen "Nein du doofe Nuss, siehst du nicht das Offensichtliche?!" Aber auch das war kein fetter Minuspunkt, sondern nur ein kleiner Kratzer im sonst perfekten Gewand der Geschichte.

Mein Fazit:

Lesen. Genießen. Mitfiebern. Mitleiden. Überraschen lassen. Und auf den zweiten Band freuen. Mehr gibt es dazu nicht zu sagen. Ich vergebe

4 ( von 5 möglichen ) Buchpunkte

1 Kommentar:

  1. Klingt gar nicht mal schlecht!
    Hab den Hype um das Original auch mitbekommen und will es mir auch auf englisch holen.
    Ist aber gut zu wissen, dass es auf Deutsch locker mithalten kann :D

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