Montag, 12. Dezember 2016

[Buch-News #5] "Paris, Clara und Ich" von Adriana Popescu - Weihnachtskurzgeschichte!


Dieses Jahr war ein besonders gutes Jahr für wundervolle Geschichten - und eine meiner liebsten davon war "Paris, Du und Ich" von Adriana Popescu.

Alle, welche jetzt panisch nach einer verpassten Rezension von mir suchen: Bisher habe ich es ( Schande auf mein Haupt!! ) noch nicht geschafft, eine Besprechung dazu zu schreiben .... das wird sich aber spätestens nach dem nochmaligen Lesen ereignen, denn es sollte jeder von euch wissen wie megamäßig TOLL ich es gefunden habe!!!

Und jetzt erscheint auch noch eine kleine Winter-/Weihnachtskurzgeschichte namens "Paris, Clara & ich" rund um die Hauptprotagonisten Emma, Vincent und Jean-Luce, welcher ein unglaublich sympathischer älterer Herr ist, bei dem Vincent in einer kleinen Wohnung in Paris untergekommen ist und den ich ebenso sehr geliebt habe.

Deswegen freue ich mich umso mehr, ihn und die Liebesgeschichte mit seiner Frau näher kennen zu lernen, aber wehe es werden keine geheimen Doctor Who Sachen mehr vorkommen Frau Popescu, dann gibt es gewaltig Ärger ... oder so! #hmpf

Hach Leute, was soll ich DAZU noch sagen? Ich freue mich sooooo sehr auf ein Wiedersehen mit Vincent und Emma - wie sehr hatte ich die beiden ins Herz geschlossen, wie sehr sind die Tränen auf den letzten Seiten geflossen und wie sehr habe ich ihnen nachgetrauert, nachdem ich das Buch zugeklappt hatte .... 

Angst ist wichtig. Hab Angst vor dem offenen Meer. Vor dunklen Gassen. Vor großen Hunden. Aber niemals – ich betone – niemals vor der Liebe. Die Liebe mag wehtun, aber sie ist wie eine Rose. Du bekommst sie nicht ohne Dornen.

Und meine Reaktionen zu dieser unfassbaren GEILEN ( huch, da geht es jetzt aber mit mir durch! ) Neuheit waren ungefähr so:


Deshalb meine Empfehlung an euch: Ihr kennt "Paris, Du und Ich" noch nicht? Tja, dass solltet ihr wohl schleunigstens ändern, denn das könntet ihr sonst mehr als nur bereuen ... euch entgeht hier eine so wundervolle Geschichte rund um die erste Liebe, den ersten Liebeskummer, das Wunder einer Freundschaft und kleinen, gut versteckten Doctor Who Insidern.

Und ganz nebenbei werdet ihr durch Paris geführt, verliebt euch in Vincent und werdet bald feststellen wie himmelschreiend gut Adriana Popescu schreiben kann - also, worauf wartet ihr noch? Lest es, liebt es und empfehlt es weiter, denn das hat es mehr als nur verdient!!

Man darf vor vielen Dingen im Leben Angst haben, das habe ich gelernt. Jedoch niemals von der Liebe, sich selbst und den eigenen Träumen. 
Denn es sind eben diese Träume, die uns vorantreiben, wegen denen wir mit einem Lächeln morgens aufwachen und selbst den schlimmsten Tag überstehen. Wenn niemand über deine Träume lacht, dann sind sie wahrscheinlich nicht groß genug.

Samstag, 10. Dezember 2016

[Rezension] Haus der Geister - John Boyne



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Haus der Geister von John Boyne

Umfang: 329 Seiten | Genre: Roman

Verlag: Piper | Preis: 9,99 € 



England 1867 Die junge Eliza Caine fährt in die englische Grafschaft Norfolk, um eine Stellung als Gouvernante anzutreten. Als sie an einem nebeligen Novemberabend müde und durchgefroren die Empfangshalle von Gaudlin Hall betritt, wird sie von ihren beiden Schützlingen Isabella und Eustace freudig begrüßt. 

Zu ihrer Überraschung stellt sie fest, dass außer den beiden Kindern niemand in dem alten viktorianischen Anwesen lebt – bis sie erkennen muss, dass sie dennoch nicht alleine sind. Etwas verfolgt sie und trachtet ihnen nach dem Leben. Eliza muss längst begrabene, tödliche Geheimnisse enträtseln, wenn sie nicht selbst den düsteren Mauern von Gaudlin Hall zum Opfer fallen will.

Meine Meinung:

John Boyne habe ich vor Jahren unglaublich gerne gelesen; die Bücher, welche unsere Bibliothek anbot habe ich mit Begeisterung verschlungen und so ist es nicht verwunderlich, dass mich auf einmal wieder die Leselust packte - kurz in den eigenen Bücherhaufen gewühlt, schon fiel mir "Haus der Geister" in die Hände. 

Eine Gruselgeschichte? Okay, okay, eine Geistergeschichte ... darauf hatte ich eigentlich eher weniger Lust und doch konnte ich dem leisen Flüstern der Seiten nicht widerstehen und habe den Roman innerhalb kürzester Zeit verschlungen.


Boyne schafft es, den Leser sofort in eine düstere Stimmung zu bringen, welche sich während der Geschichte immer mehr verdichtet. 

Die Handlung rund um Eliza Caine, welche nach dem Tod ihres Vaters eine Stelle als Gouvernante in einem alten Herrenhaus annimmt und dort zwei Kinder hüten soll, deren Eltern aus unerklärlichen Gründen verschwunden bleiben, lässt einem mehr als einmal die Haare im Nacken zu Berge stehen.
Mit einem Mal war ich überzeugt, dass ich von den Seelen derjenigen umgeben war, die ihr irdisches Dasein hinter sich gelassen, aber noch keinen Eingang in den Himmel gefunden hatten....
Auch wenn das Grauen nie wirklich hervortritt, so war es stets hinter einem und trieb mich an weiterzulesen, denn natürlich wollte ich erfahren, was hinter dem ganzen Geheimnis rund um das spukende Herrenhaus steckt.

Und doch wird man nie allein gelassen, denn nach und nach wird der Schleier der Unklarheit, was oder wer für den Spuk verantwortlich ist, gelüftet.

Für mich ergab sich dadurch nie das Gefühl einer Frustration, das mich manchmal beschleicht, wenn ein Autor zu lange um den heißen Brei herum schreibt, um doch nie ganz zum Ende zu gelangen.

Mein Fazit:

Ein klassischer Boyne für mich: Eine packende Handlung, fesselnde Atmosphäre, das kleine Quäntchen Grusel und Charaktere, welche über sich hinauswachsen - ein schriftstellerisches Feuerwerk, welchem ich gerade jetzt in der düsteren Jahreszeit viele Leser wünsche!

*~5 von 5 Sterne~*

Mittwoch, 7. Dezember 2016

[Rezension] Reihenvorstellung Maarten S. Sneijder + Sabine Nemez - Andreas Gruber

Todesfrist ( Band 1 ) 

Andreas Gruber

416 Seiten

Goldmann Verlag

9,99 €

»Wenn Sie innerhalb von 48 Stunden herausfinden, warum ich diese Frau entführt habe, bleibt sie am Leben. Falls nicht – stirbt sie.« Mit dieser Botschaft beginnt das perverse Spiel eines Serienmörders. Er lässt seine Opfer verhungern, ertränkt sie in Tinte oder umhüllt sie bei lebendigem Leib mit Beton. 

Verzweifelt sucht die Münchner Kommissarin Sabine Nemez nach einer Erklärung, einem Motiv. Erst als sie einen niederländischen Kollegen hinzuzieht, entdecken sie zumindest ein Muster: Ein altes Kinderbuch dient dem Täter als grausame Inspiration – und das birgt noch viele Ideen ...


Todesurteil ( Band 2 )

Andreas Gruber

544 Seiten

Goldmann Verlag

9,99 €


In Wien verschwindet die zehnjährige Clara. Ein Jahr später taucht sie völlig verstört am nahen Waldrand wieder auf. Ihr gesamter Rücken ist mit Motiven aus Dantes "Inferno" tätowiert – und sie spricht kein Wort. Indessen nimmt der niederländische Profiler Maarten S. Sneijder an der Akademie des BKA für hochbegabten Nachwuchs mit seinen Studenten ungelöste Mordfälle durch. 

Seine beste Schülerin Sabine Nemez entdeckt einen Zusammenhang zwischen mehreren Fällen – aber das Werk des raffinierten Killers ist noch lange nicht beendet. Seine Spur führt nach Wien – wo Clara die einzige ist, die den Mörder je zu Gesicht bekommen hat … 


Todesmärchen ( Band 3 )

Andreas Gruber

544 Seiten

Goldmann Verlag 

9,99 €

In Bern wird die kunstvoll drapierte Leiche einer Frau gefunden, in deren Haut der Mörder ein geheimnisvolles Zeichen geritzt hat. Sie bleibt nicht sein einziges Opfer. Der niederländische Profiler Maarten S. Sneijder und BKA-Kommissarin Sabine Nemez lassen sich auf eine blutige Schnitzeljagd ein – doch der Killer scheint ihnen immer einen Schritt voraus. 

Währenddessen trifft die junge Psychologin Hannah im norddeutschen Steinfels ein, einem Gefängnis für geistig abnorme Rechtsbrecher. Sie soll eine Therapiegruppe leiten, ist jedoch nur an einem einzelnen Häftling interessiert: Piet van Loon. Der wurde einst von Sneijder hinter Gittern gebracht. Und wird jetzt zur Schlüsselfigur in einem teuflischen Spiel ...

Meine Meinung:

Andreas Gruber war mir schon immer ein Begriff, doch so wie es nun mal als Buchhändlerin ist, kennt man zwar den Namen, hat aber einigen Fällen noch nie zu einem Buch des Autors gegriffen. Warum? 

Die liebe Lesezeit ist daran schuld! Mal ist sie da, mal rinnt sie einem wie Sand durch die Finger - und genau aus diesem Grund schlummerten die ersten beiden Bände gefühlte Jahre bei mir im Bücherregal.

Als nun der dritte Teil "Todesmärchen" in den Laden flatterte, konnte ich meine Neugierde nicht mehr zähmen und griff zum ersten Band rund um den Ermittler Maarten S. Sneijder und Sabine Nemez .... tja, und was soll ich dazu sagen? 


Marteen S. Sneijder ist mit einer der sympathischsten und authentischsten Ermittler, welcher mir jemals in einer Geschichte begegnet ist. Mit seiner schrulligen, skurrilen Art und Weise hat er sich schnell in mein Leserherz geschlichen und mich dennoch oft überrascht - denn Andreas Gruber versteht es wie kein zweiter unerwartete Wendungen in seinen Romanen einzubauen.

Und zusammen mit Sabine Nemez, welche man im ersten Band "Todesfrist" kennen lernt, ergänzen sich die beiden zu einem unglaublich tollen Ermittlerteam, bei dem der Leser sich oft fragt, wer hier eigentlich die Hosen anhat. 

Das war für mich schon die halbe Miete, denn wenn mir die Hauptprotagonisten gefallen und sie gemeinsam harmonieren, ich aber nie genug von ihnen kriegen kann, dann suchte ich eine Reihe gerne im Schnelltempo durch.

Die einzelnen Fälle sind mir direkt unter die Haut gegangen und haben mich in so manchen Träumen noch nachträglich verfolgt. Mehr will ich dazu gar nicht erzählen, das müsst ihr schon selbst lesen #Anfixmodus

Ich würde sagen, Andreas Gruber ist der österreichische Chris Carter unter den Psychothriller-Autoren, zumindest für mich! Gänsehaut pur, auf jeden Fall nichts für schwache Nerven und wenn man einmal angefangen hat zu lesen, tja - dann versucht mal damit aufzuhören, es wird euch kaum gelingen!

Mein Fazit:

Andreas Gruber hat mit seiner Todes-Reihe mein Thrillerherz im Nu erobert, hat mich mit fiesen, hinterhältigen und verdammt guten falschen Fährten aufs Glatteis geführt und mich dadurch noch mehr begeistert als ohnehin schon. Eine dicke Empfehlung für alle, welche für die kalte Jahreszeit noch Thriller mit Schmökerpotenzial suchen! 

Für durchlesene Nächte übernehme ich keinerlei Haftung. Bitte bitte schaut euch die Reihe auf jeden Fall genauer an, lest in eine Leseprobe hinein und verliebt euch genauso wie ich in den unglaublich sympathischen Maarten Sneijder ... Verzeihung, Maarten S. (!!! ) Sneijder. Ich vergebe für die gesamte Reihe

5 ( von 5 möglichen ) Buchpunkte!

Und wer meint, schon alle Bücher über Maarten S. Sneijder zu kennen, den muss ich spätestens jetzt enttäuschen ( und anfixen! ) denn nächstes Jahr im Juli erscheint der 4. Teil dieser Reihe. #FangirlmodusAN


Sonntag, 28. August 2016

[Rezension] Bluescreen / Schlips und Vorurteil - J.K Hilgenberg


Bluescreen - Schlips und Vorurteil

J. K. Hilgenberg

384 Seiten

Books on Demand

10,99 € ( Taschenbuch ) oder 2,99 € ( Ebook )


Die selbstbewusste junge Technikerin Elizabeth Bennet und der ebenso mürrische wie überhebliche Moderator Will Darcy haben mit ihren gut zweihundert Jahre alten Pendants nicht nur die Namen gemein. 

Wenn sie im Studio aufeinandertreffen, fliegen die Fetzen, und schon bald stehen die Vorurteile und die Missverständnisse denen aus dem frühen 19. Jahrhundert in nichts mehr nach.
Ein modernes Stolz & Vorurteil unter der Regie des ganz alltäglichen Wahnsinns voller Irrungen und Wirrungen!

Meine Meinung:

J. K. Hilgenberg hatte mich bereits auf den ersten Seiten ihrer Neuerzählung von "Stolz und Vorurteil" komplett gefesselt und überzeugt, denn sie hat einen wunderbar leichten Schreibstil, welcher den Leser trotzdem gekonnt in die Austen-Zeit zurückversetzt und einen wehmütig an den berühmten Klassiker zurückdenken lässt. 


Um was geht es? Elizabeth Bennett arbeitet als aufstrebende und selbstbewusste Technikerin bei dem Regionalsender Meryton TV. Eines Tages trifft sie auf Will Darcy, welcher als neuer Moderator und Freund von Charles Bingley neuen Wind in den Fernsehsender bringen soll. 

Vom ersten Tag an kann Elizabeth ihn nicht ausstehen, ist er doch mürrisch, arrogant und selbstverliebt ... den Schlips zum allem Übel nicht zu vergessen! Doch je länger die beiden genötigt sind zusammen zu arbeiten, desto näher kommen sie sich - kann Elizabeth über ihren eigenen Schatten springen und Darcy endlich in einem anderen Licht sehen?


Wie oft habe ich bereits Jane Austens Werk inhaliert, gelesen und geliebt? Etliche Male und bisher habe ich mich nicht mal ansatzweise getraut, eine Adaption dieser Geschichte zu lesen. Zu groß war die Angst enttäuscht zu werden, Elizabeth Bennet und Fitzwilliam Darcy unsympathisch zu finden oder einen billigen Abklatsch meiner liebsten Liebesgeschichte lesen zu müssen. 

Doch J. K. Hilgenberg hat keinen dieser Punkte auch nur bestätigt oder gestreift, denn auch wenn die Grundgeschichte und deren Verlauf der gleiche oder ähnliche ist wie beim Urtext, so merkt der Leser doch recht schnell, dass "Stolz und Vorurteil" die Autorin zu diesem Roman inspiriert hat und von ihm geprägt ist, allerdings auch eigene Höhen und Tiefen aufweist und sich nicht nur am Original entlang hangelt, ohne eigene Ideen aufzuweisen.

Auch Nebencharaktere wie z.B. Mrs. Bennett sind zauberhaft ausgearbeitet und halten sich charakterlich sehr an die originalen Protagonisten, was es umso unterhaltsamer für mich als Leser gemacht hat, denn auch wenn im Kopf oft Vergleiche zur Urfassung angestellt wurden, so habe ich es doch sehr genossen, ein zweites Mal auf meine liebsten Charaktere zu treffen und sie unter anderen Bedingungen neu zu entdecken. 

Auch hier merkt man, dass J. K. Hilgenberg sich intensiv mit "Stolz und Vorurteil" auseinandergesetzt hat - hier wurde nichts dazu erfunden, weggelassen oder neuinterpretiert; nein, sie wollte die Geschichte ins 21. Jahrhundert bringen und die dortigen Tücken und Probleme mit einbinden. 

Sie wollte keine zweite Jane Austen werden oder sich mit einem alten Text neuen Ruhm erwerben - nein, ich hatte durchgängig das Gefühl, dass die Autorin ebenso ein Fan des Klassikers ist und dem Leser ein neues Lesegefühl schenken wollte; denn wer will nicht seine Lieblingsgeschichte nochmal zum ersten Mal lesen? 

Ich habe es sehr genossen, einen meiner liebsten Klassiker neu zu entdecken, das Gefühl etwas altbewährtes und doch neuartiges zu lesen und eine der bezauberndsten Liebesgeschichten auf vollkommen andere Art zu erleben. 

Einen kleinen Kritikpunkt gibt es dann allerdings doch: 

a) Ich finde dieses Cover ganz ganz schrecklich. Punkt. Da gibt es für mich nichts zu rütteln oder zu beschönigen, es passt einfach so gar nicht zu der ganzen Geschichte, denn diese ist so ganz anders als ihr Kleid. Einfach ignorieren und komplett auf ihr Innenleben fokussieren, denn das lohnt sich auf jeden Fall!

b) Okay, okay es sind doch zwei Kritikpunkte *hust* Was mich auch noch ein wenig gestört und zum Schluss hin fast schon genervt hat, war der Spitzname von Lizzy Bennett für Will Darcy, denn aufgrund seines Anzuges und dem dazugehörigen Schlips nennt sie ihn oft ( sehr oft ) "Mr. Schlips" und das machte mich irgendwie fuchsig.
Doch ich habe es fleißig überlesen und den ein oder anderen Leser wird das garantiert ebenso erheitern wie es mich wahnsinnig gemacht hat.

Mein Fazit:

Eine bezaubernde Adaption des bekannten Austen Klassikers. Auch wenn es zwei kleine Schwächen hatte, konnte es mich rundum überzeugen; lasst euch vom Cover nicht abschrecken, denn die Geschichte dahinter ist es auf jeden Fall wert, entdeckt zu werden ... nicht nur von Austen Fans! Ich vergebe

4 1/2 ( von 5 möglichen ) Buchpunkte!!

Dienstag, 9. August 2016

[Rezension] Es ist gefährlich, bei Sturm zu schwimmen - Ulla Scheler

Es ist gefährlich, bei Sturm zu schwimmen

Ulla Scheler

368 Seiten

Heyne fliegt

14,99 €

Ben ist seit Ewigkeiten Hannas bester Freund. Er ist anders. Wild, tollkühn, ein Graffiti-Künstler, ein Geschichtenerzähler. Und keiner versteht Hanna so wie er. Nach dem Abi packen die beiden Bens klappriges Auto voll und fahren zum Meer. An einen verwunschenen Strand, um den sich eine düstere Legende rankt. 

Sie erzählen sich Geschichten. Bauen Lagerfeuer. Kommen einander dort nahe wie nie zuvor. Und Hanna hofft, endlich hinter das Geheimnis zu kommen, das Ben oft so unberechenbar und verzweifelt werden lässt. Doch dann passiert etwas Schreckliches …

Meine Meinung:

Ich habe relativ spontan, ohne Vorkenntnisse und Ansprüche zu diesem All-Age-Roman gegriffen und damit einen fulminanten Volltreffer gelandet - denn Ulla Scheler konnte mich mit ihrem Debüt mehr als nur begeistern. Es ist ein kleiner Rohdiamant, welcher mit einer solchen Sprachgewalt daherkommt und dem ich viele weitere Leser wünsche.


Um was geht es? Ben und Hannah sind seit Ewigkeiten sehr eng befreundet, kommen ohne einander kaum aus und nun trennen sich doch ihre Wege, denn nach dem Abitur wollen beide in unterschiedlichen Städten studieren.

Kurzerhand kann Ben Hannah überreden, ein letztes Abenteuer mit ihm zu unternehmen und so fahren sie mit seinem alten Auto ins Blaue hinein, bis sie an einem verwunschenen Strand landen, um den sich eine alte Legende rankt und welche sich schneller bewahrheiten soll, als den beiden lieb sein wird ..... 


Kaum hatte ich zu lesen begonnen, traf mich Ulla Scheler mit ihrem Schreibstil mitten ins Herz. Sie schreibt mit einer ernsthaften Leichtigkeit und lässt den Leser ganz nah an ihre Figuren heran, bis man glaubt, sie schon bereits seit Jahren zu kennen. Und genau diese Distanzlosigkeit macht die Tiefe dieses Buches für mich aus, die Bereitschaft mit den Charakteren zu leiden und sie aus vollem Herzen zu verstehen, egal was sie tun und für welchen Weg sie sich entscheiden.

"Noch eine Geschichte?", fragte Ben. Ich konnte hören, wie er lächelte. Das Mädchen nickte und schaute weg. Ich wusste genau, wie es war, wenn Ben einen anblickte: Man fühlte sich gesehen. Wenn man ihn so gut kannte wie ich, konnte man auch zurückschauen. [...] Man schnitt sich leicht an Bens schimmernden Kanten.

Ben und Hannah sind beide sehr starke, intensive und interessante Charaktere, welche ich gerne während ihrer Reise begleitet habe, denn durch ihre recht unterschiedlichen Persönlichkeiten wurde es nie langweilig. An manchen Stellen habe ich laut gelacht, an anderen wieder eine Gänsehaut verspürt oder einen Satz in mir nachwirken lassen, denn Ulla Scheler schaffte es stets, mich eiskalt zu erwischen.

So haben meine Gefühle mich oft überrannt. mich mit schimmernden Augen zurückgelassen und völlig vereinnahmt. Dann half nur noch tief einzuatmen, die Gedanken kurz schweifen zu lassen, nur um dann doch wieder zum Buch zu greifen und in die Geschichte erneut einzutauchen, denn ab einem Zeitpunkt entwickelte sich ein Sog, welchem ich mich schwer entziehen konnte.

"Manchmal hält man es mit einem Menschen nicht mehr aus", sagte sie. "Man weiß, dass man zusammenbricht, wenn man länger bleibt, und deshalb macht man sich davon. Aber es ist ein schmaler Grat, denn das sind meistens die Menschen, die machen, dass wir uns am lebendigsten fühlen." 

Einen großen Teil der Geschichte nimmt Ben ein. Er ist ein sehr düsterer, melancholischer und oft sehr unberechenbarer Charakter, welcher den Leser während dem Lesen verunsichern kann, denn seine Art gegenüber Hannah kann schon sehr ruppig und unerklärlich sein.

Nach und nach lernt man ihn besser kennen, versteht in mit fortschreitender Geschichte immer mehr und bangt um ihn - denn relativ schnell wird klar, irgendwas wird mit Ben während diesem Sommer passieren, nur was dass sein wird und wie es beide Leben verändern wird, bleibt dem Leser bis kurz vor Schluss noch verborgen, was den Spannungsbogen unglaublich hoch hält.

Hannah dagegen war der stillere Part und wusste oft selbst nicht, wie sie mit ihren Gefühlen gegenüber Ben umgehen sollte, was zu einigen Reibereien zwischen den beiden führte. Auch wenn es dem ein oder anderen Leser wahrscheinlich zu jugendlich, pubertär vorkommen wird, mich hat es nie gestörte, denn ich konnte ihre Ängste und Unsicherheiten stets nachempfinden.

Dabei sei auch gesagt, es ist eigentlich ein Jugendroman, welcher ab 14 Jahren empfohlen wird und doch ist es für mich ein All-Age-Titel, denn mit seiner Tiefe und Sprachgewalt wird er auch Erwachsene überzeugen dürfen ... und seien wir ehrlich: Ab und zu brauchen wir genau solche Romane, wollen in unsere Jugendzeit zurückversetzt werden oder einfach nur ein Buch lesen, welches unser Innerstes nach Außen kehrt - und genau das schafft es, versprochen.
"Ich habe Angst", sagte er. Tränen rannen seine Wangen hinunter und ich wollte ihn auffangen, aber er war noch im Fallen, er fiel so schnell und in so vielen Teilen, dass ich ihn nur umarmen konnte, ohne ihn im Mindesten zu berühren.
Mein Fazit:

Traut euch, taucht in Ben und Hannahs Geschichte ein und begleitet sie auf diesem ganz besonderen Road-Trip, welcher euch gerade in den kleinen und stillen Augenblicken eine Gänsehaut über den Körper schicken wird. Keine leichte Sommerlektüre und trotzdem die beste Wahl, denn dieser Roman ist jede Leseminute wert und verdient gehört zu werden. Ich vergebe

5 ( von 5 möglichen ) Buchpunkte!

Freitag, 1. Juli 2016

[Rezension] Wenn du mich fragst, sag ich für immer - Holly Martin

Wenn du mich fragst, sag ich für immer

Holly Martin

416 Seiten

Blanvalet Verlag

9,99 €

Suzie und Harry sind die besten Freunde und Verbündete der Liebe. Denn sie betreiben eine Firma, the.perfectproposal.com, die Ehemännern und -frauen in spe hilft, den ultimativen, einzigartigen Heiratsantrag zu finden. Um das Unternehmen noch bekannter zu machen, beschließt Harry, Suzie auf hundert verschiedene Arten um ihre Hand zu bitten – nur aus Werbegründen natürlich. 

An exotischen Orten, auf herzerweichendste Art, an den romantischsten Plätzen der Welt: Harry legt sich richtig ins Zeug. Für Suzie heißt das allerdings, dass sie hundert Mal ablehnen muss, auch wenn alles, was sie will, Ja sagen ist ....

Meine Meinung:

Eigentlich wollte ich diese Geschichte gar nicht lesen. Das Cover war mir persönlich zu ... nun ja, rosa und mädchenhaft, die Inhaltsangabe konnte mich nicht recht ansprechen und überhaupt war ich so gar nicht in der Stimmung für einen Liebesroman.

Doch kaum hatte ich in Holly Martins Buch hineingeschnuppert konnte ich es nicht mehr aus den Händen legen. Die Atmosphäre war von Anfang an wunderbar, die Chemie zwischen Suzie und Harry stimmte einfach und machte Lust auf mehr - und so flogen die Seiten nur so dahin. 

Bereue ich es? Keine. Einzige. Sekunde. Denn hier bekommt man keinen kitschigen oder schnulzigen Roman vorgesetzt, sondern eine zarte und locker leicht erzählte Liebeskomödie der feinsten Art.


Um was geht es?  Suzie und Harry betreiben gemeinsam eine Agentur, the.perfectproposal.com, welche sich um die Organisation von Heiratsanträgen kümmert. Um ihr Geschäft noch bekannter zu machen, beschließt Harry Suzie jeden Tag einen Heiratsantrag zu machen und dass die nächsten 100 Tage lang.

Und jeder dieser Anträge soll etwas besonderes sein, soll an einem exotischen Ort stattfinden oder eben einfach Suzie zum Lächeln bringen.

Doch was zunächst als kleiner Scherz beginnt, wird für die beiden zur gewaltigsten Zerreißprobe ihrer Freundschaft und bringt ihre Gefühle zueinander mächtig in Wallung ...


Holly Martin hatte mich bereits auf den ersten Seiten verzaubert und das lag eindeutig an ihren beiden Hauptcharakteren Suzie und Harry. Den beiden bei ihren kleinen Kabbeleien zuzusehen war einfach nur herrlich! Wie oft habe ich lauthals gelacht und mir manche Situationen mehrmals durchgelesen - amüsant ohne Ende.

Hier nur ein kleines Beispiel für einen meiner herzhaften Lacher, bei dem Harry ihr eine Gummispinne ins Bett legte, um ihr einen kleinen Schreck einzujagen ... welcher dann gewaltig nach hinten losging:

Sie sah es zunächst nicht. Sie kletterte in ihr Bett, und erst als sie sich darin ausstreckte, streifte sie das Teil. Sie hob ihre Decke an, sah das Biest im Schatten lauern und sprang dann panisch kreischend aus dem Bett.
Sie schnappte sich den Vorschlaghammer, den wir zuvor für die Zeltpflöcke benutzt hatten, und ging damit auf die Spinne los, Sie zerstörte das ganze bett, und ich musste sie schließlich zurückhalten, um zu verhindern, dass sie sich bei dem Kampf selbst verletzte. Sie begann sogar zu schluchzen. 
Der schlimmste Antrag aller Zeiten.

Aber an manchen Stellen hätte ich auch beide einfach gerne geschlagen, geschüttelt und ihnen gerne meine Meinung gesagt, denn jeder interpretiert zu viel oder zu wenig in gewisse Situationen oder Worte hinein und so tänzeln beide umeinander, ohne endlich mal Klartext miteinander zu reden.

Und da war ja auch noch Harry .... hach, während des Lesens bin ich ihm immer mehr verfallen, habe bei seinen Heiratsanträgen wehleidig geseufzt und mir gewünscht, auch ich hätte einen solchen Harry in meinem Leben. Oft bekam ich Gänsehaut, wenn Holly Martin beschrieb, wie Harry Suzie ansah oder was er alles für sie tat.


Was ich allerdings sehr gut nachempfinden konnte war die sog. "Friendzone" in der beide tief drinnen steckten und sich nicht mal mit dem kleinen Zeh hinauswagten. Es war für mich als Leser ganz klar, warum keiner der beiden den ersten Schritt gehen wollte und doch machte es mich ab und zu schier wahnsinnig - eine kleine, aber schöne Hassliebe!

Harry und Suzie passten wie Arsch auf Eimer und selbst wenn ich als erfahrener Leser wusste, wohin die Autorin beabsichtigte zu gehen mit ihrer Geschichte, wurde es mir nie langweilig.

Natürlich gab es auch hier eine kleine tragische Note bzw. Vergangenheit, welche auch bei diesem Liebesroman nicht fehlen durfte, aber ich empfand sie nicht als nervig oder unpassend wie bei manch anderen Geschichten - nein, sie schmuggelte sich so zwischen die Zeilen und passte dort perfekt hinein.

"Man kann die Liebe an den unwahrscheinlichsten Orten finden, man muss nur danach Ausschau halten." Er starrte mich an, und einen Augenblick lang war ich mir nicht sicher, ob er nur von sich selbst sprach oder von uns beiden.

Alles in allem war "Wenn du mich fragst, sag ich für immer" ein wundervoller Roman, welcher mich von Anfang bis Ende überzeugen konnte und so manche Hachs, Ochs, und Macht endlich hinne! von mir forderte.

Mein Fazit:

Wer einen kurzweiligen, romantischen und humorvollen Liebesroman für die ( hoffentlich bald warmen! ) Sommertage sucht, welcher schnell weg gelesen werden kann und dennoch ein wenig länger im Kopf bleibt, ist mit "Wenn du mich fragst, sag ich für immer" ziemlich gut beraten.

Auch ob seiner Vorhersehbarkeit einer der schönsten Liebesromane für mich in diesem Jahr und deswegen vergebe ich

5 ( von 5 möglichen ) Buchpunkte!

Die liebe Ela von Literaturliebe hat auch eine kleine, knackige Rezension dazu verfasst und ist ein klitzeklein weniger kritischer gewesen; lest HIER selbst!

Montag, 27. Juni 2016

[Abgebrochen #16] Nichts ist je vergessen / Dark Memories - Wendy Walker

Der Erzählstil in diesem Thriller war so gar nichts für mich. Der Leser erlebt die Geschichte rund um die Vergewaltigung einer Jugendlichen aus der Ich-Perspektive ihres Psychiaters, welcher oft langatmig und ausschweifend Charaktere und Situationen beschreibt.

Sehr viel kann ich gar nicht dazu schreiben, denn für mich war nach knapp 30 Seiten Schluss. Ich kam so gar nicht in die Geschichte hinein, die Charaktere waren mir nicht so recht sympathisch und das größte Problem war eben der oben genannte Schreibstil.

Mir kam es eher wie eine Aufzählung der Geschehnisse vor, welches mich extrem ausbremste und auch nicht wirklich spannend war.

Ich hatte mich oft dabei ertappt, ganze Sätze oder Abschnitte zu lesen, das Gelesene jedoch nicht so richtig wahrzunehmen. So machte es mir einfach keinen Spaß und aus diesem Grund habe ich "Nichts ist je vergessen" relativ schell abgebrochen, denn es warten noch einige andere Bücher für den Herbst auf mich und dafür ist mir meine Lesezeit dann doch zu wertvoll.

Ich denke, Leser die sich durch die ersten 100 Seiten durchbeißen könnten belohnt werden .. zumindest offerieren dass die positiven Rezensionen auf den verschiedenen Portalen.

Ich hatte mir vom Klappentext her eine etwas andere Geschichte erwartet und hätte diese auch sehr gerne gelesen. 

Hätte gerne alles aus Jennys Sicht erlebt, ihre Schilderung der Ereignisse bzw. wie sie ihre Erinnerungen wieder findet und gleichzeitig mit dieser Brandmarkung leben muss in einer solch kleinen Stadt.

Wer also einen Thriller sucht, der mal nicht aus der Sicht des Opfers geschildert ist, sondern eine komplett andere Perspektive einnehmen möchte, könnte hier fündig werden. Einfach in die Leseprobe hineinschnuppern und sich überraschen bzw. überzeugen lassen!

Aber es sollte wohl nicht so sein, die meisten Thriller können mich ja dann doch überzeugen und deswegen ist dieser Abbruch hier nur ein kleiner Kollateralschaden für mich.  

Freitag, 24. Juni 2016

[Buch-News #4] Ein neuer Backman und Oma lässt grüßen im Taschenbuch!

Hallihallo ihr Geschichtenverschlinger!

Wie ihr vielleicht wisst, bin ich ein riesiger Frederik Backman Fan ... ach, was sage ich da? Ich bin DAS F.A.N.G.I.R.L schlechthin!!

Angefangen hatte damals alles mit "Oma lässt grüßen und sagt, es tut ihr leid". Diesen Roman hatte mir eine Kollegin regelrecht aufgedrängt und gemeint, diese Geschichte wäre garantiert was für mich. 
Gut, ich war anfangs skeptisch und nach dem Lesen des Klappentextes weniger überzeugt, aber einmal angelesen konnte ich das Buch kaum aus der Hand legen.

Wie viel ich geweint und gelacht habe während des Lesens weiß ich nicht, aber was ich noch weiß: Ich war ja sowas von begeistert! - Und noch begeisterterer ( jaaa, dieses Wort gibt es nicht ) war ich, dass mir ein weiterer Backman zur Verfügung stand: "Ein Mann namens Ove"

Gut, auch diesen Roman; Backmans Debüt; zur Hand genommen und losgelegt. Wenn ich gewusst hätte, welche Achterbahnfahrt da auf meine Gefühle wartet und wie sehr ich danach Ove lieben würde ... ich hätte es schon viel früher gelesen, aber so konnte ich dieses Kleinod doch noch für mich entdecken und auf Arbeit jedem einzelnen Kunden davon vorschwärmen.

.... Und damit komme ich auf den Punkt: Vor einem Monat habe ich mal wieder ( Fangirl-Stalking-Momente ) nachgesehen, ob bald ein neues Buch von Backman erscheint und was haben meine trüben Augen dort erblickt?

Das Cover zu "Britt-Marie war hier"!

Ich wollte diese Geschichte sofort haben, sie in meinen Händen halten und liebkosen ... naja, okay in erster Linie wollte ich sie lesen, verschlingen und wieder in Begeisterungsstürme ausbrechen. Und gestern war es soweit: Britt-Marie war erschienen, auf Arbeit hatten wir eine ganze Präsentationsfläche dafür freigeschaufelt und ich konnte endlich ein Exemplar mit nach Hause nehmen.


Noch habe ich mich nicht an den neusten Backman rangetraut, aber auch nur weil ich den perfekten Lesemoment dafür erwischen möchte und der wird entweder heute noch kommen ( MÜSSEN! - ob er will oder nicht!! ) oder morgen, denn die Kollegen sind schon ganz gespannt, ob dieser Backman mich wieder von den Socken reißen kann.

Wer immer noch keinen Backman gelesen hat oder sich von den Hardcovern abgeschreckt fühlte, dem kann ich Entwarnung geben:


Also keine Ausreden mehr, schnappt euch eines der beiden Taschenbücher und fangt an zu lesen. Wer IMMER noch nicht überzeugt ist nach dieser Lobhudelei, kann sich gerne meine [Top-Empfehlung] zur Oma durchlesen ... gebt ihm eine Chance, denn hier verpasst ihr großartiges!!

Sonntag, 19. Juni 2016

[Redestoff #16] Bloggen - aber wie?, neue Kategorien?!, Herbst-Leseexemplare

Hallihallo meine Lieben da draußen!

1.) Bloggen - aber wie?

In den letzten Tagen war ich ein wenig frustriert, was wohl dem Umstand geschuldet war, dass ich auf der einen Seite viele tolle Bücher gelesen hatte, auf der anderen Seite es aber nicht geschafft habe, meine Begeisterung dafür in Worte nieder zuschreiben und eine Rezension nach der anderen zu veröffentlichen.

Ich hatte das Gefühl, jedes Mal das gleiche zu schreiben - und das frustrierte mich! Zwischenzeitlich habe ich dann eine neue Kategorie "Empfehlung TO GO" eingeführt, in der ich wenigstens kleine Empfehlungen an euch aussprechen konnte und so Bücher, zu denen ich nicht so viel zu sagen hatte und die mir trotzdem gut gefielen, zu präsentieren. 

Und trotzdem nagt es an mir, dass ich es einfach nicht vollbringe, einige Rezensionen zu schreiben, die mir doch so wichtig wären. Doch jedes Mal kommen die gleichen Worte, die gleichen Phrasen und das nervt mich ... die Zeit, etwas daran zu ändern oder DIE Idee dazu, habe ich noch nicht. 


Wart ihr schon mal in einer solchen Situation und könnt mir Tipps geben, wie ich aus diesem Loch der Unkreativität wieder herauskomme? 

 2.) Neue Kategorien?!

"Empfehlung TO GO" war eine spontan eingeführte neue Kategorie - ich fühle mich mit ihr auch ganz wohl, ich kann einfach drauf los schreiben und bin nicht "gezwungen", ausufernd über das vorgestellte Buch zu schreiben - bei vielen Geschichten habe ich eben nicht viel zu erzählen, möchte sie euch aber trotzdem ans Herz legen.

Wie findet IHR die neue Kategorie? Lasst mir doch eure Meinung in den Kommentaren da!

Ansonsten habe ich erstmal nicht vor, andere Kategorien einzuführen. Es soll auch kein Durcheinander auf meinem Blog herrschen oder ich mich dazu gedrängt fühlen, neue Beiträge schreiben zu "müssen", denn das wäre der Blogger-Tod für mich.

Ich schreibe aus Spaß, weil ich mich euch mitteilen will oder weil mich eine Geschichte so sehr begeistert, dass ich meine Leidenschaft dazu in die Welt hinaustragen will .... ihr versteht das doch, oder? 


3.) Herbst-Leseexemplare

Hach ja, die letzten Tage/Wochen auf Arbeit haben mich regelmäßig in Begeisterung und Verzückungsrufe ausbrechen lassen, denn nach und nach häufen sich die Leseexemplare für den Herbst bei uns, die Vertreter geben sich die Klinke in die Hand und unzählige Geschichten rufen lauthals "Lies mich - du wirst es nicht bereuen!". 

Wie also diesem ganzen Wust Herr werden? Genau - LESEN! Und zwar viel, ausdauernd und schnell, denn wenn etwas nicht gefällt wird es erstmal auf die Seite gelegt, denn es warten noch viele andere Bücher darauf, entdeckt zu werden.

Ich liebe diese Zeit im Buchhandel, wenn jeder im Ausnahmezustand ist, wie ein Verrückter liest und seine Empfehlungen liebevoll den Kollegen vorstellt. Denn in diesen Monaten lerne ich die verschiedensten Geschichten kennen, neue Autoren werden zu Lieblingsautoren ernannt und man wartet fiebrig auf den Tag der Erscheinung, um dann jedem Kunden sein Lieblingsbuch in die Hand drücken zu können.

Eine magische Zeit und ich möchte sie nicht mehr missen müssen, denn dafür bin ich zu gerne Buchhändlerin! Und jetzt mache ich mich ans Lesen, damit ich auch EUCH hoffentlich bald wieder mehr neue und spannende Bücher vorstellen kann!!

Hier schon mal ein kleiner Einblick in den Bruchteil der Bücher, die ich für den Herbst lesen werde:

Sonntag, 12. Juni 2016

[Empfehlung "TO GO"] Locked In - Wach auf, wenn du kannst

Holly Seddons Debütroman konnte mich auf ganzer Linie überzeugen und an sich fesseln. Gekonnt streut die Autorin einen Brotkrumen nach dem anderen und führt den Leser so komplett in die Irre, nur um mit einem fulminanten Schluss aufzuwarten.

Mehrere Erzählstränge treiben die Handlung schnell voran, lassen den Leser oft mit einem fiesen Cliffhanger zurück und machen die Geschichte so zu einem einzigen großen Spannungsbogen.


Um was geht es? Alex Dale ist eine brillante Journalistin. Doch sie hat ein Alkoholproblem. Mehr als ein paar Stunden am Tag hält sie ohne Drink nicht aus, beruflich hangelt sie sich von einem Freelance-Job zum nächsten.

Bei der Recherche für einen Artikel stößt sie auf den Fall von Amy Stevenson, die seit vielen Jahren im Koma liegt. Und plötzlich erwacht Alex’ untrüglicher journalistischer Spürsinn wieder. Sie ahnt, dass Amy ein Geheimnis hat. Aber wer soll einer Alkoholikerin schon glauben?

Was mir sehr gut gefallen hatte, war die Tatsache, dass ich als Leser während dem Lesen auch noch einiges dazu lernen konnte. Mir war zwar schon bewusst, was ein "Locked-In-Syndrom" bzw. Wachkoma ist, aber Holly Seddon webt geschickt einige Erklärungen dazu ein und lässt so die unwissenden Leser nicht auf der Strecke liegen.

Allerdings sollte man auch beachten, dass "Locked in" ein Roman ist - wer also hier einen actiongeladenen Thriller mit viel Blut sucht, der ist hier fehl am Platz. Hier bekommt der Leser einen intelligenten, spannenden und genialen Roman geboten, welcher auf jeden Fall einen Blick mehr wert ist!

Donnerstag, 9. Juni 2016

[Abgebrochen #15] Luca und Allegra - Stefanie Hasse

Dieses Abgebrochen fällt mir sehr schwer, denn ich hatte mich wochenlang wie ein kleines Kind auf diese Adaption bzw. zu Romeo und Julia gefreut. Ich hatte sogar den Klassiker vorher gelesen, um mit vollem Hintergrundwissen in "Luca und Allegra" zu starten - und doch muss ich sagen, dass mich Stefanie Hasse so gar nicht überzeugen konnte mit ihrer neuesten Geschichte.

Anfangen sollte ich wohl mit Allegra, denn sie war der größte Störfaktor für mich in der ganzen Handlung. 

Sie ist wunderschön, hat märchenhaft lange Haare und eine Art, mit der ich so gar nicht zurecht kam. Allegra war die perfekte Hauptprotagonistin und genau das störte mich - warum müssen immer alle Protagonistinnen in Jugendbüchern so wunderbar hübsch und fabelhaft toll sein?

Aber auch ihre Gelassenheit bei all den Dingen, die dann im Laufe des Buches geschahen war für mich ein klein wenig unglaubwürdig - mehr möchte ich nicht verraten, sonst würde ich spoilern. Die anderen Charaktere hingegen waren mir dann zu blass, zu unscheinbar und nicht richtig zu greifen.

Abgebrochen habe ich dann bei ungefähr 80%, denn ab da hat mich die Handlung so gar nicht mehr interessiert. Und gerade an dieser Stelle ist so viel passiert, Allegra musste eine Prüfung ablegen ... und trotzdem konnte mich der Spannungsbogen einfach nicht mehr mitreißen.

Schade, denn ich wollte das Buch wirklich gern haben, aber das war mir einfach nicht möglich.

Es gab bzw. gibt ja viele positive Stimmen zu "Luca und Allegra", d. h. es gibt dort draußen Leser, die die Geschichte wirklich gut fanden und gerne gelesen haben.

Es ist ein nettes Jugendbuch für zwischendurch und wer sich nicht von Klischees ablenken lässt, der wird hier wahrscheinlich ein paar schöne Lesestunden abgreifen können.
Und wer die Tragödie rund um Romeo und Julia gerne in einem anderen Licht sehen möchte, sollte ebenso hier zugreifen, denn ein paar Ideen von Stefanie Hasse sind wirklich gut und regen zum Nachdenken an!

Das passiert mir aber beim Lesen in letzter Zeit häufiger. Autoren versuchen all ihre Plotideen in einen Roman zu quetschen, was selten gelingt und mich als Leser komplett aus den Lesefluss reißt. Weniger ist mehr.
Die Autorin hatte viele gute Ideen - doch für mich waren es zu viele auf einem Haufen. 

Und an die perfekten Protagonistinnen in Jugendbüchern: Wo sind die pummeligen, ungeschickten, meinetwegen auch unbeliebten Mädchen, die grauen Mäuse? Wie gerne ich mehr von ihnen lesen würde, denn auch sie haben bestimmt allerhand Geschichten zu erzählen ... Traut euch liebe Autoren da draußen!

Montag, 6. Juni 2016

[Empfehlung "TO GO"] Der Wahnsinn, den man Liebe nennt

Eine zarte, ergreifende und doch eindringliche Geschichte verpackt mit viel Herzschmerz, ohne kitschig oder überlanden zu wirken - das beschreibt "Der Wahnsinn, den man Liebe nennt" am besten.

Clara Römer packt den Leser gleich auf den ersten Seiten in eine warme, gemütliche Decke und erzählt ohne zuviel Worte Susas Geschichte.


Um was geht es? Susa Bergmann ist seit zehn Jahren glücklich mit ihrem Mann Wolf verheiratet. In seiner Abwesenheit; er ist auf Geschäftsreise; wird ein neuer Kühlschrank geliefert, allerdings mit einer falschen Adresse. Zurück von der Geschäftsreise hat ihr Mann dafür eine ganz simple Erklärung dafür ... und doch hat Susa ein schlechtes Gefühl bei der ganzen Sache.

Als sie dann kurzerhand zu der Adresse fährt, stürzt ihr ganzes Leben wie ein Kartenhaus zusammen - denn Wolf hat sie die letzten fünf Jahre nach Strich und Faden belogen, betrogen und eine kleine Familie gegründet. Susas Welt zerbricht und Hals über Kopf flieht sie vor ihrer kaputten Ehe.


Wer eine schöne, herzergreifende Liebesgeschichte mit Happy End sucht ist hier definitiv am falschen Ort, denn hinter dieser Geschichte verbirgt sich soviel mehr und das genaue Gegenteil.

Das schöne an der Hauptprotagonistin Susa ist ihre Authentizität und ihre Unvollkommenheit. Sie ist nicht der perfekte Vorzeigecharakter, hat nicht gleich eine Lösung für ihr Problem parat oder es fällt ihr eine in den Schoß - nein, sie muss sich durch den Betrug ihres Mannes wieder neu finden und wächst schlussendlich über sich selbst hinaus ... aber bis dahin muss Susa einen harten, steinigen Weg gehen, welcher nicht immer mit richtigen Entscheidungen gepflastert ist.

Ein sehr schöner und leiser Roman, der den Leser nachdenklich stimmt und über das eigene Leben grübeln lässt. Eine dicke Empfehlung von mir - eine Empfehlung "TO GO"!

Samstag, 4. Juni 2016

[Rezension] Romeo und Julia - William Shakespeare

Romeo und Julia

William Shakespeare

124 Seiten

Hofenberg Digital

Übersetzung von August Wilhelm Schlegel

0,00 € als Ebook

»Romeo und Julia« ist eine Tragödie, neben »Hamlet« die bekannteste und beliebteste, die Shakespeare je geschrieben hat. Romeo und Julia, die tragisch Verliebten, gehören zwei verfeindeten Familien an, den Montagues und Capulets, die verhindern, dass sie ihre Liebe offen leben. Heimlich lassen sie sich trauen. 

Meine Meinung:

Jaaaa, diese Rezension bedarf wohl einiger Vorinformationen :D Jeder kennt sie: Die Geschichte rund um Romeo und Julia. Ich habe diese Tragödie in allerlei Form zu mir genommen. Als Verfilmung, Hörspiel, Theaterstück ... nur gelesen hatte ich es noch nicht. 

Und jetzt gab mir die Veröffentlichung einer Adaption von Romeo und Julia einen guten Grund dazu, mein Gedächtnis nochmals aufzufrischen. - "Luca und Allegra" von Stefanie Hasse.

Also habe ich mir kurzerhand im Urlaub diese Version als Ebook geladen. Vielleicht ist es nicht die beste Übersetzung gewesen, aber das war mir dann auch schon recht egal.
Im Nachhinein betrachtet eine leicht unbedachte Entscheidung, aber ich werde es mir auf jeden Fall in einer anderen Übersetzung nochmals zu Gemüte führen, denn diese Fassung konnte mich nicht so ganz von sich überzeugen.

Um was geht es?  Darauf verzichte ich dieses Mal, denn wer die Geschichte rund um Romeo und Julia noch nicht kennen sollte, dem möchte ich hier nicht zu viel vorweg nehmen. Allerdings sollte man dann auch darauf verzichten, meine Rezension zu lesen, denn hier werde ich garantiert spoilern!

Eine Capulet? O Himmel! Mein Herz und mein Leben sind unwiderbringlich in der Gewalt meiner Feindin.

Wie soll ich meine Rezension nur beginnen? Vielleicht damit, dass mein Erinnerungsvermögen mich sehr im Stich gelassen hatte. Denn meine Version von Romeo und Julia hatte ich ja so komplett ... anders im Kopf. Wer zur Hölle war bitte Rosalinde?! Warum kann ich mich nicht an sie erinnern :D? 

Doch dabei blieb es nicht. Auch dass Romeo und Julias Liebesgeschichte überaus schnell von statten ging und die beiden sich nach dem ersten Kuss unsterblich ineinander verlieben, nicht mehr ohne einander können und heimlich heiraten wollen, obwohl die beiden Familien verfeindet sind - da hatte ich eine romantischere Vorstellung im Kopf, wie auch immer die sich in meine Gedanken schleichen konnte.

Daran sind dann doch wohl die Verfilmungen schuld, die diese ganze Geschichte ein wenig rosiger und ausgeschmückter präsentieren, als wie es dann im Buch zur Sache geht bzw. Shakespeare das Ganze darstellen wollte. Allerdings wollte ich Romeo und Julia an einigen Stellen schon gehörig die Leviten lesen, benahmen sie sich doch eher wie pubertierende Jugendliche.

Erst ist Romeo unsterblich in Rosalinde verliebt, dann sieht er Julia und lässt Rosalinde wie eine heiße Kartoffel fallen - typisch Mann! Julia lässt sich von seinem Gerede natürlich bezirzen und ist danach der festen Überzeugung ihre wahre Liebe ( nach einem Kuss ) gefunden zu haben - wurscht, was Mama und Papa sagen, jetzt wird heimlich geheiratet, denn Romeo ist ja ihr Traummann! ...
Ähm, ja. Aber das nur am Rande bemerkt :)) ( Achtung, Ironie! )

O Himmel! der, den ich einig lieben kan, ist der, den ich einzig hassen sollte -- zu früh gesehn, eh ich ihn kannte und zu spät erkannt; was für eine seltsame Mißgeburt ist meine Liebe -- ich liebe -- meinen verhaßtesten Feind.

Auch die Übersetzung ( wie bereits oben erwähnt ) hatte so ihre Tücken. Gewisse Stellen wurden hier  nicht übersetzt, entweder aus Gründen der englischen Reime d.h. im Original reimten sich gewisse Stellen, was ins Deutsche so aber nicht übersetzt werden konnte beziehungsweise der Übersetzer ließ diese Stellen einfach aus und/oder vermerkte im Text, was hier im Englischen stand und warum die Übersetzung hier eben so schwierig sei.

Fand ich ein wenig schade, denn ich hätte sehr gerne mehr von Mercutio und seiner ( anscheinend ) humorvollen Seite erfahren / gelesen, denn genau diese Stellen traf es meistens in der Übersetzung und sie wurden ausgelassen.

Oder aber aus anderen Gründen. Einmal z.B. wurde eine Textzeile von Julias Mutter nicht übersetzt, da man der festen Überzeugung war, dass dies nicht Shakespeare selbst geschrieben hatte, sondern die Schauspieler sollten einige Zeilen selbst gedichtet haben, um ihrer Figur "Ecken und Kanten" zu geben. 

Das war ein kleiner Wehmutstropfen, aber die Quintessenz war ja doch die gleiche und ich kann nicht behaupten, um die Grundgeschichte beraubt worden zu sein. Kennt ihr vielleicht eine bessere Übersetzung? Zu welcher würdet ihr mir raten?!

Ich bin natürlich kein Experte, möchte hier keine fundierte Rezension abgeben, sondern euch an meinen Gefühlen beim Lesen teilhaben lassen. 

Was mir im Nachhinein jetzt auch im Kopf schwirrt sind die Umstände zur damaligen Zeit - wieso,weshalb, warum Shakespeare es genauso geschrieben hat, wie er es eben getan hat. Da möchte ich mich in nächster Zeit schlau machen, denn das interessiert mich wirklich wahnsinnig.

Romeo. Möchtest du dein Herz wieder zurücknehmen? Warum das, meine Liebe? 
Juliette. Nur damit ich dirs noch einmal geben könnte -- und doch, was wünsch ich mir damit, als was ich schon habe? Meine Zärtlichkeit ist so grenzenlos als die See, meine Liebe so tief; je mehr ich dir gebe, je mehr ich habe, denn beyde sind unerschöpflich.

Mein Fazit:

Und trotzdem bleibt Romeo und Julia eine Liebesgeschichte, welche für mich nicht tragisch-schöner sein könnte. Ein wenig kitschig und dramatisch, aber doch eindringlich und einfühlsam. Ich habe es genossen, diese Geschichte nochmals zu lesen und habe mich in diesen blumigen Schreibstil von Shakespeare verliebt ... in Zukunft werde ich versuchen, einige seiner Werke zu lesen. 

UND ich bin nun bereit, "Luca und Allegra" zu lesen - wenn nur ein paar Leser es genauso wie ich halten und die Originalfassung vorweg lesen ist doch auch was Gutes getan, denn Klassiker können auch Spaß machen .. meist dann, wenn man sie freiwillig und aus eigenen Stücken liest ;-)

Für diese Übersetzung vergebe ich 

3 ( von 5 möglichen ) Buchpunkte, da es doch einige Kritikpunkte gab und mir diese Liebesgeschichte doch an gewissen Stellen zu "kitschig-tragisch" war - wisst ihr, was ich meine?

Dienstag, 31. Mai 2016

[Leserunde #1] Ankündigung: Grosse Smoky-Barrett-Leserunde


Wie ihr vielleicht mitbekommen habt, wenn ihr mir über Twitter oder Instagram folgt, lese ich momentan "Die Blutlinie", Band Eins rund um die Ermittlerin Smoky Barrett und ihrer tragischen Familiengeschichte. 

Vor etlichen Jahren habe ich die ersten vier Bände verschlungen, war begeistert von Cody McFaydens Schreibstil, seiner Art, Thriller auf eine komplett andere Weise darzustellen und damals besonders von den brutalen Beschreibungen - davon war ich selbstverständlich weniger begeistert, als eher fasziniert, denn zuvor hatte ich nichts vergleichbares gelesen.

Als sich dann allerdings "Die Stille vor dem Tod" immer wieder und wieder ( aus bisher nicht bekannten Gründen ) verzögerte, geriet die Geschichte rund um Smoky Barrett in Vergessenheit. Doch jetzt gab Bastei Lübbe bekannt, dass Cody McFaydens neustes Buch am 26.September erscheinen soll - und meine Reaktion darauf war ungefähr so:


Und Sebastian vom Blog Büchermonster  hatte eine richtig richtig tolle Idee .... Eine grosse Smoky-Barrett-Leserunde! 

Der Plan lautet folgendermaßen: Ab dem 6. Juni wird jeden Monat ein Band aus der Reihe gelesen, damit wir pünktlich bis zum Erscheinungstermin des neuen Thrillers mit den vorhergehenden Bänden fertig sind und voller Tatendrang ( und mit aufgefrischten Gedächtnis ) die neuste Geschichte verschlingen können!

Anmelden könnt ihr euch direkt auf seinem Blog, wo es natürlich zu jedem Band Diskussionsrunden und viel viel Austausch geben wird - doch damit nicht genug. Außerdem findet ihr dort dann auch Rezensionen, Gewinnspiele und den ein oder anderen themenverwandten Beitrag.


Und da eine Leserunde mit vielen Teilnehmern NOCH mehr Spaß macht, hat sich Sebastian ein schönes "Schmankerl" überlegt. Er verlost unter jedem Teilnehmer, welcher auf seinem Blog oder anderen sozialen Netzwerken über die Leserunde berichtet, einmal den ersten Band "Die Blutlinie" auf seinem Blog.

Bedingung dafür ist, den Link zu seinem Blog- oder Facebook-Beitrag/Tweet/Instagram-Bild als Kommentar unter den Ankündigungspost auf seinem Blog ( HIER nochmal zu finden ) zu posten. Ende der Verlosung ist am 31. Mai 2016 um 23.59 Uhr, der/die Gewinner/in wird dann zeitnah bekannt gegeben.

Also, auf auf meine liebsten Mitleser - wer Lust und Laune hat, neben mir an dieser Leserunde teilzunehmen, sollte sich bei Sebastian anmelden und sein Glück versuchen! Achja, und noch eine kleine Sache: Verwendet während der Leserunde den Hashtag #SmokyIsBack, damit wir uns untereinander austauschen und finden können!!

Natürlich berichte ich hier auf meinem Blog auch von meinen Leseeindrücken zu den Smoky-Bänden - wir lesen uns, bis bald!


Sonntag, 29. Mai 2016

[Rezension] These Broken Stars ( Lilac und Traver ) - Amie Kaufman, Meagan Spooner

These Broken Stars - Lilac und Traver

Amie Kaufman Meagan Spooner

480 Seiten

Carlsen Verlag

19,99 € 

Es ist nur eine flüchtige Begegnung, doch dieser Moment auf dem größten und luxuriösesten Raumschiff, das die Menschheit je gesehen hat, wird ihr Leben für immer verändern. Lilac ist das reichste Mädchen des Universums, Tarver ein gefeierter Kriegsheld aus einfachen Verhältnissen. 

Nichts könnte die Kluft zwischen ihnen überbrücken – außer dem Schiffbruch der angeblich so sicheren Icarus. Als das Unfassbare geschieht, müssen Lilac und Tarver auf einem fremden Planeten ums Überleben ringen. Zu zweit gegen die Unendlichkeit des Alls...

Meine Meinung:

Wie hatte ich mich auf die Übersetzung von "These Broken Stars" gefreut - gefühlte Jahre habe ich mir immer wieder die englische Ausgabe angesehen, habe 10.000 Mal in die Leseprobe hineingelesen und mein Englisch doch für zu schlecht dafür befunden. Und dann kam die große Freude: Es wird übersetzt!

Also das Lese-Exemplar auf Arbeit geschnappt, ab nach Hause und im Urlaub in aller Ruhe reingelesen ... und dann kam die große Enttäuschung. Wieso, weshalb warum, gleich in der nachfolgenden Rezension.


Um was geht es? Traver ist ein angesehener Kriegsheld, welcher sich auf der Icarus, einem riesigen und unbezwingbaren Raumschiff, seine Zeit vertreiben muss. Lilac ist ein reiches, verzogenes Mädchen, welches unter der harten Schale doch ein weiches Herz zu haben scheint.

Als die beide auf der Icarus zusammentreffen, scheint es nur eine kurze und recht unerfreuliche Begegnung zu bleiben. Doch das Raumschiff stürzt ab und die beiden können sich kurzerhand in eine Rettungskapsel flüchten. Traver und Lilac landen auf einem unbekannten Planeten und müssen dort um ihr Überleben kämpfen ....


Schon der Einstieg in die Geschichte fiel mir sehr schwer. Die Handlung wird aus der Sicht von Traver und Lilac erzählt, die Kapitel waren zum Teil sehr kurz und knackig - kaum hatte ich mich an einen Charakter gewöhnt, wechselte die Sichtweise wieder. Was ja nicht schlecht sein muss, aber hier hat es mich ständig aus dem Lesefluss gerissen und dadurch irgendwann wahnsinnig gemacht.

Zwischen den einzelnen Abschnitten gab es auch jedes Mal kleine Ausschnitte eines Verhörs, was die Spannung wahrscheinlich steigern sollte, welche mich aber eher frustriert und verwirrt haben. Denn so wurden mir häppchenweise Hinweise gegeben, die zum Teil aber so gar nicht zur vorhergehenden Handlung passten, sondern zu dem nachfolgenden Teil der Geschichte - oder erst zum Ende des Buches Sinn machten. 

Traver und Lilac waren mir auch nie wirklich sympathisch. Traver hatte es anfangs leichter bei mir, war er doch nur bemüht einer jungen Frau Avancen zu machen und ihr zu imponieren. Doch später hat mich seine ruppige, bestimmte und leicht arrogante Art sehr abgeschreckt und damit bei mir ins Aus katapultiert.

Lilac hatte genau die umgekehrte Entwicklung. Erst fand ich und ihre Art unausstehlich, aber mit der Handlung ( und vor allem zum Schluss! ) entwickelte sie sich immer weiter, bekam ihre Ecken und Kanten und wurde schlussendlich mein Lieblingscharaker ... auch wenn ich mir diesen Fortschritt schon früher gewünscht hätte.

Was mich dagegen sehr in seinen Bann ziehen konnte, ( und garantiert auch der Grund dafür war, warum ich das Buch nicht mitten drin abgebrochen habe ) war die Welt, welche sich hier vor mir aufgetan hat. Die Icarus, der unbekannte Planet, all dies hat mich fasziniert und in die Weiten des Weltalls entführt. Ich wollte seine Geheimnisse ergründen, wollte wissen wie die Menschen sich weiter entwickelt haben und was dort für Zukunftsvisionen mit eingeflossen sind.

Doch ein wenig enttäuscht wurde ich dann schon, denn hier wurden manche Dinge nur angerissen oder kurz erklärt, aber das Potenzial wurde nie völlig ausgeschöpft. Ich hätte gerne noch so viel mehr von dieser Welt gesehen und erzählt bekommen, aber die Geschichte konzentrierte sich doch dann so sehr auf die beiden Hauptcharaktere und deren Entwicklung.

Was ich mir gewünscht hätte? Mehr Hintergrundwissen über diese Zukunft und ihre Eigenarten. Weniger kindisches Verhalten der Protagonisten. Meinetwegen auch mehr Drama und nicht so viel Gesülze, Gezicke und Rumgejammere. Natürlich ist mir bewusst, dass ich hier ein Jugendbuch vor mir liegen habe, aber ein wenig mehr Salz in der Suppe hätte dem doch nicht geschadet, oder?

Mein Fazit:

Ob es daran liegt, dass hier zwei Autorinnen am Werk waren und deswegen die Geschichte ein wenig überfrachtet schien oder an der deutschen Übersetzung - mich konnte "These Broken Stars" nur bedingt überzeugen. Den zweiten Teil werde ich aus diesem Grund leider nicht lesen. Ich vergebe

2 ( von 5 möglichen ) Buchpunkte!

Sonntag, 22. Mai 2016

[Lese-Einblick #13] The Stand - Das letzte Gefecht

Längere Zeit schon lachte mich "The Stand" von Stephen King auf Arbeit an. Stunde um Stunde rief es leise, aber beharrlich meinen Namen und versuchte mich so, in seine Gewalt zu bringen. Den letzten Tritt in den Hintern gab mir allerdings Padi ( von Padi LoveBooks ), welche nun auch sich an diesen Schmöker rangemacht hat - und da dachte ich mir "Warum nicht?!".

Der aktuelle Stand sind nun 378 Seiten, gelesen an einem Tag ... nun ja, eher inhaliert. Denn hier hatte mich King sofort wieder in seinen Fängen, seine Charaktere schwirrten um mich und erzählten mir nach und nach ihre Geschichten.

Doch nicht nur der typische Kingsche Schreibstil trieb mich voran, nein auch die Thematik des gesamten Romans hielten mich in Atem und zwangen mich regelrecht, Seite um Seite umzublättern.

Eine kurze Zusammenfassung des Inhaltes bekommt ihr natürlich nun auch:


Eine Supergrippe erobert Amerika - nach einem Unfall in einem Militärstützpunkt gelangt ein aggressiver Virus an die Luft und ihm folgen Verderben, Krankheit und vor allem eines: Der Tod. Nach und nach erkranken immer mehr Menschen in Amerika, das Militär gerät an seine Grenzen und handelt stetig irrationaler. Einen Impfstoff dagegen gibt es bisher nicht und doch geschieht das Unfassbare: Eine kleine Gruppe von Menschen ist immun gegen diese Grippe und macht sich auf den Weg durch das zerstörte Amerika ...


Diese Vorstellung einer solchen Grippe lassen mir Gänsehaut-Schauer über den Rücken laufen, euch nicht? Und King inszeniert dies alles so geschickt und mit einer Leichtigkeit, dass man als Leser meint, er würde einem eine wahre Begebenheit schildern. Doch auch der Zerfall der Menschen, die Massenpanik und Hysterie - die lassen mich oft schlucken und innehalten.

Denn hier wird kein Blatt vor den Mund genommen! Trotzdem kann ich mir gut vorstellen, dass es in der "Praxis" genauso kommen würde, die Menschheit genauso reagieren würde und mit allen Mitteln versuchen würde, sich selbst und den Virus zu bekämpfen.

Und auch Kings ausufernder Schreibstil, seine fulminante Erzählweise halten mich stetig am Lesen. Die vielen verschiedenen Sichtweisen werden jedes Mal so lange ausgereizt, bis ich mir denke "Och, okay jetzt wird mir der Charakter zu langweilig" und dann gelingt Stephen King jedes Mal aufs neue ein Meisterstück:

Genau DANN kommt ein solch fieser Cliffhänger und der nächste Charakter, dass ich es sofort bereue mich gelangweilt zu haben, denn nun möchte ich natürlich wissen wie es mit dem zuvor verschmähten Charakter weitergeht ... und so entspinnt sich ein riesiger Teufelskreis, dem ich bisher nicht entfliehen konnte. ( vielleicht will ich das aber auch nicht *gnihihi* )

Ihr merkt, "The Stand" beschäftigt mich jetzt schon enorm und ich hoffe, das wird die nächsten 1000 Seiten auch weiterhin so sein! Ich mache mich jetzt weiter ans Lesen *hatschi*, bis später ... hoffentlich! *hust*