Montag, 25. Februar 2019

[Rezension] Ira / Zorn des Taaffeits - Alexandra Schmidt




*Werbung / Rezensionsexemplar*

Ira - Zorn des Taaffeits von Alexandra Schmidt

Umfang: 232 Seiten | Genre: Kriminalroman

Verlag: Books on Demand | Preis: 8,99 € 



Als die Fotografin Edda Betony überraschend von ihrer Tante in das Haus ihrer Kindheit gerufen wird, will sie es zunächst kaum glauben. Doch neben einem Brief hat die Familie ein blutdurchtränktes Tuch mit einer Haarlocke von Tewes erhalten, die jeden Zweifel ausräumen.

Während Eddas Onkel über die Bedingungen der Entführer schweigt, beginnen Edda und ihr älterer Cousin Gunnar, auf eigene Faust zu ermitteln. Dabei durchlaufen sie Stationen ihrer gemeinsamen Kindheit und kommen bald einem fast dreißig Jahre alten Verbrechen auf die Spur.
Schließlich muss Edda erkennen, dass Tewes' Entführung maßgeblich mit dem frühen Tod ihrer Eltern verbunden ist. Wird sie die Wahrheit ans Licht bringen und Tewes retten können?

Meine Meinung:

"Ira - Zorn des Taaffeits" war ein Krimi, welcher mich mit seinem Klappentext lockte, mit einer interessanten Grundidee die Handlung bestritt (welche dem Leser aber auch erst zu Ende enthüllt wird) und in einem kleinen Desaster für mich endete - aber alles schön der Reihe nach. 

Bereits vor Weihnachten schrieb Alexandra Schmidt mich per E-Mail an und stellte mir ihre Krimi-Reihe rund um die Betony Familie vor. Nachdem mich die Leseprobe sehr neugierig gemacht hatte, zog kurzentschlossen ihr Buch bei mir ein und wartete seitdem geduldig in meinem Bücherregal darauf, endlich von mir in die Hand genommen und gelesen zu werden.

Nach der Geburt von unserer Tochter und den ersten aufregenden Wochen pendelte sich langsam eine gewisse Routine bei uns ein und ich bekam wieder Lust, mich in einen spannenden Krimi entführen zu lassen - gesagt, getan: Ich griff zu "Ira" und tauchte in die Geschichte ein.

Wir als Leser begleiten Edda, welche mit Schrecken von ihrer Tante und Ziehmutter erfahren muss, das ihr Cousin Tewes entführt worden ist. Eilig macht sie sich auf den Weg in ihr Elternhaus, um auf eigene Faust zu ermitteln, denn ihr Onkel schweigt sich über die Bedingungen der Entführer aus und möchte auf keinen Fall die Polizei einschalten.


Und genau das passierte in den ersten Kapiteln, nicht mehr und nicht weniger - ich kam mir während des Lesens ein wenig wie in der "Truman-Show" vor. 

Es gab ein Grundgerüst, an dem sich die Autorin entlang hangelte, doch es fehlten mir die Hintergrundinformationen, die Statisten, die kleinen Nebenhandlungen, welche eine Geschichte authentisch werden lassen. Doch hier folgen wir stoisch einem Erzählfaden, welcher sich ausschließlich mit Edda und ihren Ermittlungen befasst und das auf eine sehr abgearbeitete Art und Weise, die die ganze Handlung platt und lieblos erscheinen ließ.

Die anderen Charaktere wie z.B. Eddas Tante und ihr Onkel kamen mir alle sehr blass vor, waren wenig ausgearbeitet und wurden mir im Verlauf der Geschichte nicht wirklich sympathischer, im Gegenteil.

Besonders ihr Onkel rief bei mir oftmals Kopfschütteln hervor, denn in seiner Sturheit behindert er die Befreiung seines eigenen Sohnes und weigert sich rigoros allen zu erzählen, was die Entführer von ihm forderten. Ich hätte mir ein paar mehr sympathische Züge an beiden Protagonisten gewünscht,so konnte ich ihnen rein gar nichts abgewinnen. Schade!

Generell hatte ich das Gefühl, im Eiltempo durch die Handlung geführt zu werden. 

Es passierte zwar viel und der Spannungsbogen wurde kontinuierlich aufrecht erhalten, allerdings prägte sich mir von den Geschehnissen kaum etwas ein und das darf besonders bei einer spannungsreichen Handlung nicht passieren. Mir kam das Ganze eher wie eine sehr gestreckte Kurzgeschichte vor, welche sich keine Zeit genommen hat eine besondere Stimmung aufzubauen und sich in Wiederholungen verlor.

Gespickt mit einem Schreibstil, welcher zum Ende hin immer umgangssprachlicher wurde und mich damit komplett aus dem Lesefluss riss. Ich habe nichts gegen solch einen Erzählstil, doch dann sollte er sich so auch durch das komplette Buch ziehen und nicht plötzlich dahin abdriften; so war ich irritiert und fragte mich, was die Autorin damit bezwecken wollte.

Die ganze Auflösung der Geschichte wurde sehr abrupt abgehandelt und mir fehlte schlichtweg der große AHA-Moment, den ich mir hier erhofft hätte. Die Idee, was hinter der Entführung für eine Motivation steckt, gefiel mir ausnehmend gut, doch die Erklärung dafür kam zu spät.

Sie wurde plötzlich aus dem Hut gezaubert und hinterließ einen fahlen Beigeschmack - es kam mir ein wenig so vor, als wenn der Autorin die Geduld mit der eigenen Geschichte verloren gegangen wäre und sie nur schnell fertig werden wollte.

Ich hätte mir von Anfang an Rückblicke in die Vergangenheit gewünscht, die mich als Leser auf das Ende hätten vorbereiten und teasern können, aber so kam aus dem Nichts eine Auflösung, die sehr konstruiert wirkte.

Mein Fazit:

"Ira - Zorn des Taaffeits" war keine Geschichte, die sich mir einprägte. Die Handlung wurde sehr schnell abgewickelt, die Charaktere wirkten lieblos zusammengeschustert und generell fehlte es insgesamt an Tiefe, Details und Hintergrundinformationen, welche mir die Charaktere und ihre Motivation, ihre Entscheidungen vielleicht ein wenig mehr verständlich gemacht hätten.

*~1 von 5 Sternen~*

1 Kommentar:

  1. Hallo meine Liebe,

    O.K. dann lassen wir mal den Roman dieses Mal bei Seite....

    Und wünschen Dir /Familie lieber Alles und Liebe zur Geburt einer Tochter.

    LG..Karin...

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