[Blogtour - Tag 6] "Der unmögliche Mord und andere phantastische Kriminalfälle"

Hallo und Herzlich Willkommen an alle Mitleser und Miträtsler zu Tag Sechs unserer Blogtour rund um die Anthologie "Der unmögliche Mord und andere phantastische Kriminalfälle" aus dem Conte Verlag.

Wir leben in einer Welt, in der Traum und Wirklichkeit nah bei einander liegen, in der Tatsachen oft wie Fantasiegebilde erscheinen, die wir uns nicht erklären können. Können Sie Wahrheit und Lüge unterscheiden? Dazu müssen Sie über Ihr Denken hinausgehen und Ihren Geist dem Unglaublichen öffnen.

Mit diesem kleinen aber sehr passenden Zitat aus einer meiner liebsten Fernsehserien, "X-Factor - Das Unfassbare", möchte ich meinen Beitrag einleiten - denn er beschreibt zum großen Teil ziemlich gut mein Gefühl beim Lesen dieser wirklich außergewöhnlichen Kurzgeschichten.

Denn oft sind die Geschichten nicht so wie man vermutet, die Charaktere nicht immer so harmlos wie man im ersten Moment denkt und innerhalb weniger Seiten kann sich eine Handlung um 180 Grad drehen ... nur in welche Richtung? Gut oder Böse? Richtig oder Falsch? Mörder oder Opfer?

17 Autoren aus dem Phantastik- und Krimi- bzw. Horrorgenre haben sich in dieser Anthologie versammelt und ihre gesamte Kreativität in mal mehr, mal weniger kurzen Erzählungen ausgelebt. Wer hier klassische Ermittlerarbeit mit ein wenig phantastischen Elementen vermutet ist komplett auf dem falschen Weg, denn diese Geschichten enthalten alles ... nur eben nicht das, was man im ersten Moment vermuten würde.

Der Leser wird querbeet durch die Zeiten geschleust; Vergangenheit, Zukunft, Gegenwart, fremde Welten, historische Settings - über zu wenig Abwechslung kann man sich in dieser Sammlung garantiert nicht beschweren. Und ganz nebenbei lassen sich auch einige Horrorelemente erahnen, welche mir an manchen Stellen das kalte Grausen über den Rücken haben laufen lassen.

"Meine" Kurzgeschichte: Das erste Glied der Kette von ???

Meine auserwählte Kurzgeschichte, welche wieder zu eine der etwas längeren Erzählungen gehört, ist eine der Geschichten, die ich unglaublich gerne als komplettes Buch gelesen hätte. Wie so viele in der Anthologie enthaltenen Kurzgeschichten hatte auch "Das erste Glied der Kette" mich von Anfang an in seinen Bann gezogen.

Ich versank während des Lesens immer weiter in der Welt rund um Phrenos dem Schreiber, den Baumeister, der Verfinsterung und all den kleinen und großen Geheimnissen, mit welchen die düstere Handlung mich umfing.

"Es heißt, dass es bei all den Tausenden und Abertausenden von Büchern die vor der Verfinsterung geschrieben wurden, eigentlich nur zwei Geschichten gibt. Die Menschen erzählen sie wieder und wieder. In der einen kommt ein Fremder in eine Stadt, in der anderen macht sich jemand auf eine Reise." 

Ich fragte mich, zu welcher der beiden Geschichten die Fremde in der Winternacht gehörte.

Die Geschichte startet in einer stürmischen Winternacht, in welcher ein junger Ordensbruder namens Phrenos einer fremden Frau die Tore des Lycaeums öffnet und damit nicht nur ihr, sondern auch dem Tod den Eintritt gewährt. Der Leser erfährt, dass es seine Aufgabe ist, den Chronisten als Schreiber zur Hand zu gehen und in deren Bibliothek Bücher zu kopieren.

Dies tut Phrenos seit sechzehn Jahren, nach dem die Welt sich begonnen hatte zu verfinstern und eine schwere, alptraumhafte Zeit über die Menschheit hereingebrochen war. Ich war sofort auf den ersten Seiten angefixt von dieser Geschichte und ihrer düsteren Stimmung, denn diese fängt der Autor gekonnt ein und lässt den Leser merken, dass diese Erzählung eigentlich kein gutes Ende nehmen kann.

Die Frau möchte zu einem Mann namens der Schmied gebracht werden und Phrenos weist ihr den Weg - mit weitreichenden Folgen, welche mich sehr an die biblische Geschichte rund um Kain und Abel haben denken lassen. Was genau sich ereignet ... ja, das müsst ihr selbst euch erlesen, denn ich möchte euch den Spaß und die Spannung beim Entdecken der Erzählung nicht nehmen!

Was es wohl für Folgen haben wird, da der Erste, durch dessen Hand ein anderer Mensch starb, nicht mehr am Leben ist? Die Gelehrten sagen, die Verfinsterung kündige den Tod des Baumeisters und das Ende der Welt an. Wenn das stimmt, dann war ich dabei, als dieses Ende begann. [...] 

Ich weiß nicht wohin ich gehen werde. Aber ich weiß, dass ich eine Aufgabe habe: aufzuzeichnen und zu berichten. [...] 

Ich bin Phrenos der Schreiber, und dies ist meine Geschichte.

Welcher Autor steckt nun hinter "Das erste Glied der Kette"?

Ich muss gestehen, dass ich von den 17 Autoren der Anthologie lediglich Nora Bendzko und Markus Heitz kenne und bereits Bücher von ihnen gelesen habe.

Markus Heitz, Erik R. Andara, Christian Handel, Alex Jahnke, Tanja Karmann, Simon H. Krätzer, Nora Bendzko, Germaine Paulus, Sonja Rüther, Carsten Schmitt, Kim Scott, Anke Schlachter, Bernhard Stäber, Christoph Steckelbruck, H.H. Steinmetz, Uwe Voehl - 

wer von ihnen hat meine Geschichte wohl geschrieben?

Alle anderen Autoren waren für mich Neuland, dementsprechend schwer fiel mir meine Wahl - ich las mir die Klappentexte der bereits veröffentlichten Werke durch und wurde leider nicht wirklich schlauer in meiner Entscheidungsfindung.

Da ich Tage später immer noch so ratlos bin wie zuvor, rate ich einfach wild darauf los und behaupte, dass diese Geschichte von Sonja Rüther stammt. Ich bin sehr gespannt ob ich mit meiner Vermutung richtig liege oder so ganz auf dem Holzweg unterwegs war.

Mit großen Schritten nähern wir uns dem Ende unserer Blogtour. Übermorgen geht es bei Pinkanemone auf dem Blog weiter und dort könnt ihr auch eine signierte Ausgabe dieser wirklich lesenswerten Anthologie gewinnen, wenn ihr den richtigen Riecher und ein wenig Glück habt!

Bleibt also dabei wenn ihr auch so neugierig seid wie ich und bis dahin wünsche ich euch weiterhin fröhliches Rätselraten, es lohnt sich!

Ein großer Dank geht hier nun auch an den Conte Verlag und Tanja Karmann, die es mir ermöglicht haben, bei dieser außergewöhnlichen Blogtour dabei sein zu können - ich hatte unendlich viel Spaß beim Verfassen meiner Beiträge und dem Errätseln der Kurzgeschichten. Es war mir eine Freude!