Die Naturgeschichte der Drachen von Marie Brenan
Umfang: 360 Seiten | Genre: Fantasy
Verlag: Cross Cult | Preis: 14,00 €
Einst war sie ein junges Mädchen, vernarrt in Bücher und lernbegierig. Sie trotzte den erstickenden Konventionen ihrer Zeit und setzte ihren guten Ruf, ihre Zukunft und ihre zarte Haut aufs Spiel, um ihre wissenschaftliche Neugier zu befriedigen.
Nun endlich liegt die wahre Geschichte dieser beispiellosen Pionierin vor. In ihren eigenen Worten berichtet Lady Trent über ihre aufregende Expedition in die Berge von Vystrana, wo sie die erste von vielen historischen Entdeckungen machte, die sie und die Welt für immer verändern sollten.
Meine Meinung:
Ein Buch, welches ich so sehr lieben wollte. Eine Geschichte, die sich so vielversprechend anhörte. Ein Cover, in das ich mich sofort auf den ersten Blick verliebte.
Eine Reihe, die ich nun nie entdecken werde - denn "Die Naturgeschichte der Drachen" war eine herbe Enttäuschung für mich.
Dabei fing es so gut an: Das Vorwort, von unserer Hauptprotagonistin selbst verfasst, richtet sich direkt in Form eines Briefes an den Leser und erklärt in einem heiteren Ton, was es mit den nachfolgenden Memoiren auf sich hat und warum es für Lady Trent gewissermaßen eine Herzensangelegenheit war, diese nieder zuschreiben.
Die ersten Kapitel flogen noch so dahin, machten mir Freude mit ihrer Aufmachung. Jedes Kapitel fasst kurz anfangs zusammen, worum es im jeweiligen Abschnitt geht und was man als Leser zu erwarten hat, gespickt mit Zeichnungen von Drachen. Das machte mir Lust auf mehr und da ahnte ich noch nicht, wie schnell ich diese Begeisterung wieder verlieren sollte.
Der Schreibstil, welcher mich noch auf den ersten 20 Seiten gefangen hielt, wurde mir schnell zum Verhängnis. Ich weiß nicht, ob es an der Übersetzung liegt oder ich das Buch zum falschen Zeitpunkt zur Hand genommen habe, aber Lady Trents altertümliche Berichterstattung riss mich immer wieder aus dem Lesefluss.Ideen, die zu verrückt sind, als dass jemand anders sie ernst genommen hätte, sind genau die Ideen, auf die ich mich stürze und nach denen ich handle, oft auf die organisierteste und vernünftigste Weise.
Oft wiederholte ich ganze Absätze, meine Aufmerksamkeit driftete langsam aber sicher aus der Geschichte heraus und die Handlung wollte nicht so recht vorankommen.
Ich wartete allerdings tapfer den Zeitpunkt ab, als Lady Trent und ihr Reisegefolge zum ersten Mal auf einen Drachen trafen, denn spätestens hier hätte mein Interesse für das Grundthema der Reihe mich doch am Lesen halten müssen - doch Pustekuchen: Auch hier das gleiche Spiel wie vorher. Ich kam einfach nicht in die Handlung hinein.
Seien Sie also gewarnt: Die gesammelten Werke dieser Reihe werden eisige Berge, feuchte Sümpfe, feindliche Ausländer, feindliche Inländer, gelegentlich ein feindliches Familienmitglied, falsche Entscheidungen, Orientierungsmissgeschicke, Erkrankungen der unromantischen Art und eine Menge Schlamm enthalten. Sie lesen auf eigene Gefahr weiter.Lady Trent an sich war mir als Charakter nicht gerade sympatisch, mit der Zeit entwickelte ich eine regelrechte Abneigung gegen sie, ihre Art mit anderen Menschen umzugehen und sich selbst als Nabel der Welt zu betrachten.
Da sie uns Lesern aus ihrem Leben rückblickend erzählt, kommentiert sie ihre Reise auf eine recht arrogant wirkende Art und Weise, macht uns oft auf ihre anderen Reiseberichte aufmerksam und wirkte auf mich einfach nur unfassbar besserwisserisch - und das ist eine Eigenschaft, der ich weder an realen Persönlichkeiten, noch bei Buchcharakteren etwas abgewinnen kann.
Mein Fazit:
Ich hätte mir gerne mehr Drachen gewünscht und weniger eine Protagonistin, welche eine gewisse Nervigkeit an den Tag legte, die mir gegen Ende von Seite 128 schlichtweg zu viel wurde.
Auch der Schreibstil konnte mich leider nicht erreichen. Er erinnerte mich stellenweise an Jane Austen und passte zeitlich perfekt zu der Stimmung des Romans, war aber oft sehr ausschmückend und blumig, was für der Spannung oft einen Abbruch tat.
Aufgeben werde ich "Die Naturgeschichte der Drachen" allerdings nicht komplett. Es gibt so viele positive Meinungen und nicht selten ist es der Fall, dass mich Geschichten erst auf den zweiten Versuch abholen.
Und wer jetzt neugierig geworden ist, woher die wundervollen Drachenillustrationen aus den Beitragsbildern stammen, sollte noch kurz ein wenig weiterlesen:
Vor einem Jahr ist der Herzensmann über Twitter auf einen Account aufmerksam geworden, welcher sich "Dragons of Wales" nennt und dort ganz viele seiner grandiosen Bilder zeigt - schaut euch dort einmal um, ich kann mich an diesen kleinen Wesen, die er kreiert, einfach nicht satt sehen!
Als der Herzensmann dann sah, dass der Künstler auch eine Kickstarter-Kampagne mit tollen Prämien bei Unterstützung anbot, konnte er nicht anders und registrierte sich. Seitdem bekamen wir exklusive Bilder, ein Buch mit vielen seiner Zeichnungen, originale Skizzen und vieles mehr zugeschickt. Und ich muss sagen, ich habe selten so viel Begeisterung für ein solches Projekt verspürt.
So viel Kreativität, Liebe zum Detail und Einfallsreichtum ... da kann ich nur mein Herz verschenken und begeistert sein. *~HIER~* könnt ihr euch die Kampagne näher ansehen, aber Achtung, es ist alles auf Englisch.
Was aber kein Hindernis sein muss oder sein sollte, um ebenfalls dem Drachenwahnsinn zu verfallen, denn wenn ihr einmal seine Arbeit gesehen habt, werdet ihr garantiert nicht genug davon bekommen!
Seine Homepage verlinke ich euch ebenfalls sehr gerne *~HIER~*, stöbert einfach ein wenig und lasst euch zu den "Dragons of Wales" entführen ...
Was aber kein Hindernis sein muss oder sein sollte, um ebenfalls dem Drachenwahnsinn zu verfallen, denn wenn ihr einmal seine Arbeit gesehen habt, werdet ihr garantiert nicht genug davon bekommen!
Seine Homepage verlinke ich euch ebenfalls sehr gerne *~HIER~*, stöbert einfach ein wenig und lasst euch zu den "Dragons of Wales" entführen ...
ACHTUNG: Suchtgefahr enorm hoch!
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