Dienstag, 30. April 2019

[Rezension] Der Pakt - Michelle Richmond




*Werbung / Rezensionsexemplar*

Der Pakt von Michelle Richmond

Umfang: 560 Seiten | Genre: Thriller

Verlag: Diana Verlag | Preis: 12,99 € 



Alice und Jake, ein frisch verheiratetes Ehepaar, jung, gutaussehend, erfolgreich. Zur Hochzeit erhalten sie eine Einladung, dem »Pakt« beizutreten, mit dem Ziel, ihre Ehe glücklich und lebendig zu gestalten. Die Grundregeln klingen vernünftig:

Anrufe des Partners immer annehmen. Häufig zusammen verreisen. Geschenke machen. Warum also nicht dabei sein? Doch schon bald ist klar, sie können dem Pakt nicht mehr entkommen, schlimmer noch, die Strafen für Vergehen sind drakonisch. Ein Treueschwur, der zu einem der schlimmsten Albträume wird.

Meine Meinung:

"Der Pakt" ist mit seinen 556 Seiten kein Fliegengewicht eines Thrillers und doch raste ich durch diese Geschichte, die mich auf ihre Art und Weise fesselte, faszinierte und gefangen hielt. Ein Gedankenspiel, welches mich selbst nicht mehr losließ und welches mir sehr oft einen gewaltigen Gänsehautschauer bescherte.

Was wäre, wenn es eine Organisation gäbe, die es sich zur Aufgabe macht, die Ehe zu schützen und das mit allen Mitteln? 

Was wäre, wenn es Richtlinien und Regeln gäbe, an die sich alle verheirateten Paare halten müssten und welche so ausufernd detailliert beschrieben sind, dass sich die Ausführung zu einem wahren Drahtseilakt gestaltet? Was wäre, wenn die minimalste Abweichung von diesen Vorschriften mit harten Strafen und Gefängnisaufenthalten geahndet werden würde?

Freitag, 19. April 2019

[Challenge] Wir lesen Frauen - eine Lesechallenge

Wir lesen Frauen - was verbirgt sich hinter diesem Motto, dieser Lesechallenge? Eva-Maria Obermann, mit ihrem Blog Schreibtrieb, hat diese wundervolle Idee ins Leben gerufen und ich schließe mich mit Freuden dieser Aufgabe an. Eigentlich ist es ganz einfach:

Innerhalb von 12 Monaten sollen 12 Bücher von 12 oder mehr AutorINNEN gelesen werden.

Doch ist es wirklich so einfach? Wenn ich durch unsere Bibliothek gehe und den Blick schweifen lasse, fällt mir als erstes die Vielfalt unserer Sammlung auf. Alle möglichen Themen, Genre sind vertreten, mal mehr, mal weniger intensiv.

Suche ich allerdings gezielt nach Autorinnen, ist das Ganze schon ein wenig schwieriger. 

Nicht das wir keine Bücher von Frauen besitzen würden, allerdings tummeln sich schon eine Menge mehr männlicher Autoren in unseren Regalen als weibliche Autorinnen. Warum ist das so?

Genau diese Frage möchte ich mit dieser Challenge in Angriff nehmen und dabei nicht nur Bücher von meinem SUB lesen - denn gleichzeitig möchte ich auch wissen: Übersehe ich in gewissen Genre wie Sci-Fi oder Thrillern einfach die weiblichen Schriftstellerinnen rigoros oder blicke ich zu wenig über meinen eigenen Tellerrand hinweg?

Mittwoch, 17. April 2019

[Rezension] Das Leben, das wir begraben - Allen Eskens




*Werbung / Rezensionsexemplar*

Das Leben, das wir begraben von Allen Eskens

Umfang: 416 Seiten | Genre: Thriller

Verlag: Festa Verlag | Preis: 19,99 € 




Der Student Joe Talbert muss fürs College mit einem völlig Fremden ein Interview führen. Dafür sucht er in einem Pflegeheim nach der passenden Person und trifft auf den krebskranken, im Sterben liegenden Carl Iverson.

Doch Iverson ist kein harmloser alter Mann. Er ist ein verurteilter Mörder. Vor 30 Jahren soll er ein Mädchen missbraucht, umgebracht und in seinem Schuppen verbrannt haben. Nach einigen Gesprächen erkennt Joe, dass etwas an dem grausamen Mordfall nicht stimmt. Es gibt zu viele Widersprüche. Joe überkommt eine regelrechte Besessenheit, die Wahrheit herauszufinden … Doch das könnte seinen eigenen Tod bedeuten!

Meine Meinung:

Ich lese bereits seit Jahren Bücher aus dem Festa Verlag - waren es vor zwei Jahren noch die Extrem-Bände, die mich in ihren Bann zogen, sind es mittlerweile weniger die blutigen Geschichten, die mich faszinieren, sondern die Romane mit dem gewissen Etwas an Grusel, Unheimlichkeit und Grausamkeit.

Dementsprechend war ich unglaublich neugierig auf "Das Leben, das wir begraben", denn das hörte sich im ersten Moment für mich so gar nicht nach Festa an ... und wer das übliche Verlagsprogramm kennt, wird wissen von was ich spreche.

Leider lag es erst eine Weile auf meinem SUB, bis ich dazu griff. Ein großer Fehler wie sich rasch herausfinden sollte, denn kaum hatte ich einige Seiten gelesen, konnte ich nicht mehr aufhören. Die Geschichte sog mich regelrecht in sich ein und ließ mich nicht mehr los. Seite um Seite zog an mir vorbei, während ich überlegte, wem ich in diesem Buch trauen kann und wem nicht, wer die Wahrheit erzählt oder wer sich als gekonnter Lügenbaron entpuppt.

"Sie wissen gar nichts über mich", sagte ich. "Sie wissen nicht, wo ich herkomme oder womit ich mich herumschlagen muss. Sie haben keine Ahnung, welche Scheiße ich durchmassen musste, bevor ich hierher gekommen bin. Ob Sie mir ihre Geschichte erzählen, ist Ihre Sache. Das liegt ganz bei Ihnen. Aber wagen Sie es nicht, ein Urteil über mich zu fällen." 
Iverson warf einen Blick auf meine weiß hervortretenden Fingerknöchel, dann sah er mir in die Augen. [...] "Das ist gut", sagte er. "Was ist gut?" "Dass du verstehst, wie falsch es ist, jemanden zu verurteilen, bevor man seine Geschichte kennt."

Ein kurzer Abriss, um was es eigentlich geht: Joe Talbert, ein junger Student, soll für ein Projekt einen alten Menschen interviewen und dessen Lebensgeschichte aufschreiben. Da er keine lebenden Verwandten mehr hat, entschließt er sich in einem Pflegeheim nachzufragen. Dort trifft er auf Carl Iverson, 60 Jahre alt, schwer krebskrank und ein verurteilter Mörder und beschließt aus Zeitnot, ihn für sein Projekt zu interviewen.

Samstag, 13. April 2019

[Rezension] Die letzte Königin / Das schlafende Feuer - Emily R. King




*Werbung / Rezensionsexemplar*

Die letzte Königin von Emily R. King

Umfang: 383 Seiten | Genre: Romantasy

Verlag: LYX | Preis: 15,00 € 




Sie kämpft für ihre Liebe und das Schicksal ihres Volkes!

Die achtzehnjährige Kalinda ist behütet bei der Heiligen Schwesternschaft aufgewachsen. Doch ein Besuch des Tyrannen Rajah Tarek reißt sie abrupt aus ihrem friedlichen Leben heraus. Sie soll die hundertste Ehefrau des Herrschers werden – ein Platz, den sie gegen die anderen Ehefrauen und Kurtisanen Tareks im Zweikampf verteidigen muss. Ihr einziger Trost in der feindseligen Welt des Hofes ist ihr junger Leibwächter Deven Naik. Ihn zu lieben ist ihr verboten, doch Kalinda begreift schon bald, dass sie niemals die Frau des grausamen Tarek sein kann. Ihre einzige Chance liegt in der verborgenen Macht, die tief in ihr schlummert …

Meine Meinung:

In den letzten Jahren ist es für mich immer schwieriger geworden, lesenswerte Romantasy Titel zu finden, aus denen nicht der Kitsch tropft oder in welchen die komplette Handlung, aufgrund der Liebesbeziehung, auf Nimmerwiedersehen im Hintergrund verschwindet. Und doch probiere ich ab und zu gerne neue Bücher in diese Richtung aus, in der Hoffnung irgendwann wieder eine Geschichte zu finden, die mich begeistern und mitreißen kann.

"Die letzte Königin" hat das endlich wieder geschafft und ist dabei doch fast mehr Fantasy als Romantasy, denn die Handlung zeichnet sich nicht hauptsächlich durch romantische Szenen aus, sondern viel mehr durch einen spannungsreichen und magischen Plot.

Wir erleben ein junges Mädchen namens Kalinda, welche in einem Schwesternorden in den Berge aufwächst und seit ihrer Kindheit von einem mysteriösen Fieber heimgesucht wird. Zusammen mit ihrer besten Freundin Jaya trainiert sie für ihren großen Tag, denn dann können alle jungen Frauen eines gewissen Alters sich im Nahkampf gegeneinander behaupten und endgültig in den Orden aufgenommen werden.

Doch es kommt alles anders als geplant, denn Rajah Tarek, der grausame Herrscher des Landes, betritt Kalindas heile Welt und reißt sie aus ihrer gewohnten Umgebung. Sie soll seine hundertste Ehefrau werden ... allerdings ist dies mit einem Kampf auf Leben und Tod verbunden.
Sterbliche Männer und Frauen wurden nach dem Ebenbild der Götter geschaffen – Himmel in ihrer Lunge, Erde unter ihren Füßen, Feuer in ihrer Seele und Wasser in ihrem Blut.
Grob zusammengefasst ist das der Einstieg in die Geschichte und dieser konnte, meiner Meinung nach, nicht besser sein. Emily R. King hat eine fantastische Welt im Stile von 1001 Nacht entstehen lassen, welche ihre ganz eigenen Mythen und Mysterien beinhaltet und lässt sie nach und nach vor dem Auge des Lesers Gestalt annehmen.

Dienstag, 2. April 2019

[Rezension] Habitat - Peter Cawdron



*Werbung / Rezensionsexemplar*

Habitat von Peter Cawdron

Umfang: 352 Seiten | Genre: Science-Fiction

Verlag: Heyne | Preis: 12,99 € 



Die Menschheit hat ihren Fuß auf den Mars gesetzt. Die neue Habitatsiedlung „Endeavor“ wird als Triumph des menschlichen Forscherdrangs gefeiert. Einhundertzwanzig Wissenschaftler, Techniker und Astronauten arbeiten hier.

Sie sind auf alle Eventualitäten vorbereitet – nur nicht darauf, dass plötzlich die Funksignale von der Erde verstummen. Gefangen auf dem Mars, können die Kolonisten über die Katastrophe, die auf ihrem Heimatplaneten passiert sein mag, nur rätseln. Und hoffen, dass sie hier überleben …

Meine Meinung:

Wie viele andere habe ich vor einigen Jahren "Der Marsianer" von Andy Weir gelesen und war sofort begeistert von dem Setting auf dem Mars, dem schwarzen Humor und der Leichtigkeit, mit welcher der Autor mich von seiner Geschichte überzeugen konnte, trotz des vielen Technik-Krams und dem Sci-Fi-Genre, welches ich bis zu dem Zeitpunkt ein wenig gemieden hatte.

Danach allerdings schwächte meine Begeisterung rasch ab, denn ich konnte kaum Bücher finden, die mich ansprachen. Die Klappentexte versprachen Weltraumkriege, interstellare Schlachten, Planeteneroberungen oder waren so ausschweifend kompliziert, das sich meine Nackenhaare aufstellten. Ich wollte leicht verständliche Science-Fiction, vielleicht ein wenig Robotik oder eine KI, die ihr Unwesen treibt, aber diese Geschichten versteckten sich vor mir und so griff ich sehr selten zu Büchern aus diesem Genre.
Der Mars ist von irdischen Angelegenheiten unberührt, er war es schon seit Jahrmilliarden. Als ich auf die uralte Landschaft hinausblicke, kann ich mir nur schwer vorstellen, dass das Leben auf der Erde durch nukleare Detonationen rund um den Globus erschüttert wurde. Hier ist alles so ruhig.
Als ich in den Verlagsvorschauen nun "Habitat" sah, war meine Neugierde sofort geweckt. Das Cover  mit dem Astronauten und der Marslandschaft stach mir gleich ins Auge, der Klappentext versprach eine spannende Handlung und aus diesen Gründen wagte ich mich an das Buch, entschlossen einen würdigen Nachfolger für den Marsianer zu finden.

Der Einstieg in die Geschichte beginnt wortwörtlich mit einem großen Knall - auf der Erde ist ein Atomkrieg ausgebrochen, alle Nationen scheinen sich wahllos zu bombardieren und auch innerhalb der Marskolonie bricht das Misstrauen aus. Es ist keine Kommunikation nach außen möglich, die Gruppen schotten sich voneinander ab und die große Frage schwebt im Raum: Wer hat wen angegriffen und warum?

Diesen Zwiespalt, die Unwissenheit und die Isolation auf dem Mars; all das zusammen ergibt eine explosive Atmosphäre, die Peter Cawdron gekonnt auszureizen versteht. 

Die Beschreibungen über die atomare Zerstörung, die Verzweiflung und Trauer der Kolonisten trieben mich mit einem Gefühl der Beklemmung durch die Seiten.