Mittwoch, 23. August 2017

[Rezension] Babydoll - Hollie Overton



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Babydoll von Hollie Overton

Umfang: 352 Seiten | Genre: Spannungsroman

Verlag: Goldmann | Preis: 10,00 € 



Lily Risers neues Leben beginnt an einem kalten Winterabend: Nur mit einem dünnen Schlafanzug bekleidet tritt sie vor die Tür, drückt ihre Tochter an sich – und rennt los. Weg von dem Haus im Wald, weg von dem Mann, der sie acht Jahre lang gefangen hielt. 

Dem Vater ihrer Tochter Sky, dem Mann, der an diesem Abend zum ersten Mal einen Fehler machte, als er vergaß, die Tür zu verriegeln. Doch schnell wird klar, dass es für Lily kein Zurück zur Normalität gibt ...

Meine Meinung:

Als ich "Babydoll" in die Hand genommen habe wollte ich damit eigentlich nur meine Thriller-Laune befriedigen -große Erwartungen hatte ich an die Geschichte kaum. Doch dann die Überraschung:

Die Handlung hatte mich von den ersten Seiten komplett gefesselt, ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen und las, so schnell ich konnte.

Was mir besonders gut gefiel war die Grundidee, denn hier begleiten wir Lily, welche mit ihrer Tochter nach acht langen Jahren vor ihrem Entführer fliehen konnte und nun wieder in ihr altes Leben eintaucht, welches natürlich sehr viel anders ist als vor ihrer Entführung.
Qualvolle Monate vergingen, während die ganze Stadt kollektiv den Atem anhielt und auf einen Schlussstrich wartete, auf Antworten. Doch es gab keine Spuren, keine Anhaltspunkte.  
Egal, wie gern sie Lily hatten, sie mussten weiterleben. Es dauerte nicht lange, bis Lily nur noch eine Erinnerung war, ein auf eine Gedenktafel am Schulbüro geprägtes Gesicht.

Und hier spielt die Autorin eine Trumpfkarte aus, die mich durch die Geschichte gescheucht hat: Als Leser erfahren wir aus mehreren Sichtweisen, wie die unterschiedlichsten Personen mit dieser Situation umgehen und was sie dabei fühlen und denken.

Dienstag, 15. August 2017

[Lese-Einblick #14] Babydoll

Wer kennt sie nicht, die typischen Entführungsthriller? Meist dreht sich die Handlung um das Auffinden der verschwundenen Person oder deren Flucht aus der Gefangenschaft, ein wenig Nachgeplänkel und dann ist die Geschichte oft auch schon zu Ende.

"Babydoll" fängt da an, wo diese Bücher enden. 

Denn hier begleiten wir Lily und ihre Tochter Sky, welchen die Flucht aufgrund einer kleinen Unachtsamkeit ihres Entführers gelingt. Der Leser verfolgt aus verschiedenen Sichtweisen das ganze "Danach" - wie Lily nach acht Jahren wieder nach Hause kommt, ihre Familie zerrüttet vorfindet und natürlich was sich in den Jahren in Lilys Abwesenheit ereignet hat.

Hollie Overton hat hier eine sehr beklemmende Atmosphäre erschaffen, die mich beim Lesen mehrmals hat schlucken lassen. Gut gefällt mir bisher, dass die Autorin es sich auch erlaubt, unsympathische Charaktere in die Geschichte einfließen zu lassen und nicht nur eine heile Welt präsentiert.

Da gibt es Wunden und Streitthemen, da ist Verunsicherung und Wut vorhanden.

Es herrscht eine gewisse Hilflosigkeit, welche die Autorin sehr feinfühlig und gezielt in die Handlung eingestreut hat. Aber auch die Sichtweise des Entführers, der von Anfang an bekannt ist, und seine Motivation hinter Lilys Entführung und seine Gedankengänge, all dies zu verfolgen und Einsicht zu nehmen ist gewissermaßen wie ein Autounfall: