*Werbung / Rezensionsexemplar*
Das Haus der Malerin von Judith Lennox
Umfang: 480 Seiten | Genre: Unterhaltungsliteratur
Verlag: Pendo | Preis: 20,00 €
Surrey, 1970: Rose Martineau führt mit ihrem Mann und ihren zwei Töchtern in Walton-on-Thames ein beschauliches Leben. Doch die Idylle wird durch zwei unerwartete Ereignisse jäh bedroht. Zum einen erbt sie ein Haus in den dichten Wäldern von Sussex, das ursprünglich ihrer bislang vollkommen unbekannten Großtante Sadie gehört hatte – einer Künstlerin, die eines Tages spurlos verschwand. Wer war diese Frau, und warum wurde nie von ihr erzählt? Zum anderen bringt ein Medienskandal Roses Bilderbuchehe ins Wanken.
Rose stürzt sich in Nachforschungen über Sadie und geht nach und nach einem düsteren Familiengeheimnis auf den Grund. Beflügelt durch die Erkenntnisse um die starke Persönlichkeit ihrer Großtante, wagt auch sie schließlich einen Neuanfang ...
Meine Meinung:
Familiengeschichten sind eigentlich nicht mein Genre - dachte ich bisher zumindest immer und doch muss ich nun feststellen, dass dies ein gewaltiger Irrglaube war. Bereits Kate Morton konnte mich 2018 von sich überzeugen, Lucinda Riley war bisher eine der wenigen Autoren in diesem Bereich, welche ich wirklich gerne las, wenn mich die Lust danach packte und jetzt reiht sich auch Judith Lennox in diese Liste ein, denn "Das Haus der Malerin" konnte mich in vielerlei Hinsicht überzeugen.
Es tut also gut, von seinen Lesegewohnheiten abzuweichen und ein wenig über den Tellerrand zu blicken. Oft entwickeln sich Genre weiter, mutieren von Massenware zu einzigartigen Erzählungen und müssen nicht immer so klischeehaft sein, wie manche Klappentexte vermuten lassen.
Rohdiamanten gibt es in jeglicher Form und Farbe, man muss sie nur entdecken!

Hört sich dramatisch an? Ist es aber nicht. Ein gewisser Anteil findet sich für den kritischen Leser garantiert, doch da habe ich schon weitaus verkitschtere Romane gelesen, welche den Fokus viel zu sehr auf die Liebesgeschichte legten und den Rest der Geschichte nur so aus Pflichtgefühl mit zogen - also keine Angst.
Wie viele solcher Handlungen spielt sich auch diese auf zwei Zeitebenen ab: Zum einen rund um 1930, wobei wir hier Sadie, eine junge Malerin begleiten und zum anderen rund um 1970, während wir Rose dabei zusehen, wie sie auf den Spuren ihrer Großmutter wandelt, um ein dunkles Geheimnis aufzudecken.
Zwei starke Frauen, zwei ganz unterschiedliche Lebensgeschichten und beide Sichtweisen hatten ihre Spannungsmomente.
Liebe ging tiefer, Liebe brauchte Zeit und war von Dauer, sie zog sich durch das Leben eines Menschen wie ein leuchtender Faden, der sich nicht einfach abschneiden ließ.Sadie ist zu Anfang ein sprunghafter Charakter, was aber wohl die Absicht der Autorin war, denn im Laufe der Handlung wandelt sich ihre Art und Weise sehr zum Positiven. Das kann allerdings auch daran liegen, dass man sie erst durch die Augen ihrer jüngeren Schwester Edith kennen lernt.
Diese hat kein gutes Verhältnis zu ihr, fühlt sich in ihrer Nähe immer unwohl und blickt mit viel Neid und Missgunst auf Sadie herab, was mir in den ersten Kapiteln kein wirklich gutes Bild von ihr vermittelte.