Montag, 29. Juli 2019

[Rezension] Das dreizehnte Dorf - Romain Sardou



*Rezension*

Das dreizehnte Dorf von Romain Sardou

Umfang: 416 Seiten | Genre: historischer Roman

Verlag: Heyne | Preis: 9,95 € 

*~Kauf mich~* 
( leider nur noch gebraucht zu bekommen )


Grausige Morde im Winter des Jahres 1284 rufen in der Diözese Draguan im Südosten Frankreichs ein lange vergessenes Dorf in Erinnerung. Während der junge Priester Henno Guiden den rätselhaften Ort erkundet, rührt ein Mönch in Paris an den Geheimnissen einer beispiellosen Verschwörung.

Meine Meinung:

Wie ihr vielleicht wisst oder auch schon gemerkt habt, lese ich selten historische Romane. Entweder sprechen mich die meisten ob ihrer Thematik kaum an oder ich habe einen großen Respekt vor einem dicken Wälzer voller historischer Begebenheiten, die mich meist eher erschlagen als faszinieren. Vor etlichen Jahren habe ich mit Begeisterung die Reihe von Rebecca Gable rund um die Waringhams gelesen und verlor mich im England des 14. Jahrhunderts.

Doch irgendwann fiel ich in ein großes Leseloch bei den historischen Romanen, aus dem ich bis heute ganz selten hervorkomme und mich dann doch mal an eine neue Geschichte herantraue.

Das "Dreizehnte Dorf" ist eine große Empfehlung des Herzensmannes gewesen und als dann auch noch eine Booktuberin, welcher ich sehr gerne folge, das Buch in die Kamera hielt, war es um mich geschehen: Ich musste es lesen. Nach den ersten 20 Seiten hätte ich es fast in die Ecke gepfeffert - denn ausländische Namen und Ortsbezeichnungen ( in diesem Falle französisch ) hätten mich fast um den Verstand gebracht. Ich komme dann sehr schwer in einen Lesefluss, stolperte öfter über die unbekannten Namen und das frustriert mich einfach ungemein.

Es geht um ein Dorf im Südwesten Frankreiches im Jahre 1284, welches abgeschnitten durch eine Moorlandschaft völlig in Vergessenheit geraten war. Doch nun tauchen flussabwärts grausam verstümmelte Leichen auf und die Diözese erinnert sich dunkel daran, dass dort am Ufer des Flusses ein dreizehntes Dorf einst weilte.

Ein junger Priester macht sich daraufhin auf, die Menschen dort zu erretten, denn sie sind schon seit Ewigkeiten nun ohne geistliche Führung und da mag solch ein Mord weniger verwundern. Allerdings findet er in diesem dreizehnten Dorf weitaus schlimmeres vor, als er sich jemals hätte vorstellen können ....

Freitag, 26. Juli 2019

[Buch-News #6] Das Fontane-Jahr und mein Lesevorhaben

2019 feiert Theodor Fontane ( nun gut, wenn er denn könnte ... ) seinen 200. Geburtstag. Überall in den Buchhandlungen schießen Neuausgaben, Biographien und Graphic Novels aus dem Boden. Brandenburg veranstaltet mit fontane.200 eine Kombination aus Veranstaltungen, Ausstellungen, Lesungen und Konzerten ein ganzes Programm, was seit März diesen Jahres noch bis zum 30. Dezember. 2019 laufen wird.

Also alles in allem ein Geburtstag, welcher würdig gefeiert wird ... oder? Hand aufs Herz, wer von uns hat jemals freiwillig eines seiner Werke in die Hand genommen und mit Begeisterung gelesen? Gerade bei Klassikern, habe ich das Gefühl, geht man eher mit der Erwartung eines schwer zu lesenden Werkes an die Sache heran und fühlt sich in die Schulzeit zurückversetzt, wenn man eine klassische Schullektüre nach der anderen Lesen und Interpretieren musste.

Und ich hätte mich wohl auch noch längere Zeit um diesen Autor herumgedrückt, wäre mir da nicht diese Graphic Novel aus dem Carlsen Verlag immer wieder im Internet begegnet. Erst hatte eine Booktuberin eine vielversprechende Besprechung davon online gestellt und danach fiel es mir auf Instagram und Twitter regelmäßig ins Auge.

Also habe ich mich dem Gruppenzwang gebeugt und es mir kurzerhand bei unserer Stammbuchhandlung hier in Arnsberg bestellt. Als ich es dann in den Händen hielt, war ich erst ein wenig enttäuscht: Das Format des Buches war sehr klein und die Zeichnungen auf den ersten Blick nicht wirklich mein Fall.

Doch der Eindruck verflüchtigte sich sehr schnell und ich war gefangen in der Geschichte. Auch wenn ich manche Zusammenhänge erst später, bei der Lektüre des Originaltextes, verstanden habe, war die Graphic Novel doch eine Möglichkeit, mich schnell und unkompliziert in Fontanes "Unterm Birnbaum" einzulesen.

Neugierig geworden habe ich mir danach den vollständigen Text von Fontane genommen und war überrascht, wie leicht ich doch durch die Seiten kam. 

Es gab die ein oder andere Stelle, an der mein Lesefluss etwas stockte, aber das war eher seltener. Und ich war überrascht, wie spannend ich die Geschichte empfand, wie wenig altbacken sie mir vorkam und wie wenig ich das Gefühl hatte, einen Klassiker zu lesen.

Dienstag, 23. Juli 2019

[Rezension] The Couple - Araminta Hall




*Werbung / Rezensionsexemplar*

The Couple von Araminta Hall

Umfang: 416 Seiten | Genre: Thriller

Verlag: Heyne | Preis: 9,99 € 



Mike und Verity sind das perfekte Paar. Und um seine Traumfrau glücklich zu machen, hat Mike nicht nur einen gut bezahlten Job angenommen, sondern auch ein wunderschönes Haus gekauft. Er würde alles für sie tun. Auch wenn das bedeutet, dass sie manchmal grausame Spiele spielen.

Doch plötzlich trennt Verity sich von ihm und verliebt sich in einen anderen Mann. Mike wird der Boden unter den Füßen weggerissen. Sie antwortet nicht auf seine Anrufe und auch nicht auf seine Nachrichten. Aber dann wird ihm etwas klar: Ein neues Spiel hat begonnen und er muss Verity nun beweisen, wie weit er wirklich gehen kann …

Meine Meinung:

Thriller - hinter diesem Genre verbirgt sich eine ganze Bandbreite an unterschiedlichsten Geschichten. Ein buntes Durcheinander der verschiedensten Handlungen und Grundideen, überraschenden Wendungen und Settings, bei denen keines wie das andere ist ... na gut, das ist jetzt ein wenig übertrieben, aber ihr versteht, worauf ich hinaus will.

Gerade in den letzten Jahren ist mir besonders aufgefallen, wie breit gefächert das Genre ist und wie die Grenzen zum Spannungsroman oder den Horrorgeschichten immer mehr verschwimmen. Dementsprechend gespannt war ich auf "The Couple".
Worauf basiert Wahrheit? Existiert sie nur in dem, was wir, oft ohne viel zu überlegen, in beiläufig ausgestoßenen Lautfolgen miteinander reden? Oder bedeutet sie nicht, wie ich es vermute, weit mehr als das? 
Nein, sie bildet ganz zweifellos das Fundament unseres gesamten Menschseins. Sie steckt tief in unseren Knochen, in unserem Wesenskern. Und sie verlangt danach, richtig ausgelegt zu werden, denn nur so kann sie ihr tatsächliches Potenzial erreichen.
Das war einer der Thriller, von dem ich mir sehr viel erwartet habe und aufgrund des Klappentextes hoffte, dahinter einen außergewöhnlichen Plot zu finden. Allerdings muss ich gleich vorweg sagen,
dass ich dieses Buch eher in die Richtung psychologischer Spannungsroman einordnen würde. Denn auch wenn der Plot rasant erzählt wurde und mir keine Minute langweilig war, so hielt sich die typische Thrillerhandlung eher im Hintergrund.

Gleich zu Anfang wird der Leser mit einer kleinen Erwähnung vorbereitet auf den Verlauf der Handlung. Denn Mike, welcher uns das ganze Buch hindurch seine Geschichte erzählt, sitzt im Gefängnis und soll all das, was geschehen ist, für seinen Anwalt schriftlich festhalten, den er allerdings für einen rechten Idioten hält.
Offenbar bringen sie einem hier drin widerwillig Respekt entgegen, wenn man jemanden umgebracht hat.
Sofort waren etliche Fragen in meinem Kopf und auch wenn ich diese Art von Teaser nicht so gerne zu Beginn einer Erzählung mag, da sie mir meist zuviel vorweg nimmt, aber hier war dieser Hinweis so klein und fein gestreut, dass ich der Autorin gut verzeihen konnte. Und ebenso schnell wie man in die Geschichte einsteigt, so rasant geht es weiter und ich kam kaum dazu, das Buch aus der Hand zu legen.


Sonntag, 21. Juli 2019

[Interview] Nicole Seifert - Übersetzerin

Ich darf euch heute Nicole Seifert vorstellen, welche ich für ein Interview gewinnen konnte. Nicole ist freiberufliche Übersetzerin, Bloggerin ( ihr Blog nachtundtagblog.de ) Herausgeberin und Familienmensch.

Quelle: Sabrina Adeline Nagel
Ich muss gestehen, dass ich mich bisher nie so intensiv mit dem Beruf des Übersetzer*in auseinander gesetzt habe. Seit ein paar Jahren habe ich es mir angewöhnt, die Namen der Übersetzer*innen zu googeln, wenn mir der Text besonders gut oder schlecht gefallen hat. Je nachdem merke ich mir die Titel vor auf meiner Wunschliste oder mache einen großen Bogen um weitere Bücher des Übersetzenden.

Und genau aus diesem Grund war ich neugierig, wie es wohl hinter den Kulissen abläuft. Da der Herzensmann Nicole über Twitter schon länger folgte und mir den gedanklichen Stubser in die richtige Richtung gab, schrieb ich sie an und durfte ihr meine Fragen schicken, die ihr nun zu lesen bekommt.

So, jetzt aber genug Vorgeplänkel ... wir starten mit dem Interview, habt viel Spaß!

- Nicole, du bist ein richtiges Multitalent. 

Im Vorfeld für das Interview habe ich mich auf deinem Blog Nacht und Tag gestöbert und gesehen bzw. gelesen, dass du dort einen eigenen Onlinelesekreis ins Leben gerufen hast, mit Begeisterung bloggst, als Herausgeberin und Übersetzerin arbeitest und "nebenbei" auch noch eine Familie hast. 

Wie bekommst du das alles unter einen Hut?

Nicole: Na ja, Multitalent – es liegt ja alles sehr nah beieinander, hat alles mit Literatur zu tun. Manchmal ist schon ein bisschen jonglieren nötig, aber das geht ja allen arbeitenden Eltern so. Was mir hilft:

Ich habe einen klar strukturierten Arbeitstag und liebe das Lesen und Schreiben und Übersetzen, bin also nicht besonders anfällig für Ablenkungen. 

Als Selbständige, deren Schreibtisch zu Hause in meinem Arbeitszimmer steht, kann ich mir meine
unterschiedlichen Projekte so einteilen, wie es Deadlines und Alltagstermine erlauben. Das Bloggen ist für mich sehr überwiegend Spaß, das läuft nebenbei – und wenn mal nicht genug Zeit dafür ist, poste ich eben weniger. Die Arbeit im Haushalt haben mein Mann und ich aufgeteilt, und mein Kind ist schon größer, da bin ich gar nicht mehr so gefragt

Quelle: Sabrina Adeline Nagel
- Heute soll es ja um deinen Beruf als Übersetzerin gehen, den ich mir als Leserin unwahrscheinlich interessant und spannend vorstelle. Magst du uns ein wenig mehr darüber erzählen und Einblick gewähren in deinen beruflichen Alltag?

Nicole: Äußerlich ist der Alltag einer Übersetzerin sehr ruhig und wenig aufregend, aber inhaltlich ist es in der Tat spannend, nicht zuletzt, weil man ständig dazulernt. Wenn man Romane übersetzt, muss man sich immer wieder in unterschiedlichste Dinge einlesen, um detaillierte Beschreibungen von Handwerken, Sportarten, oder Dingen wie Antiquitäten oder Schiffen mit den richtigen Begriffen übersetzen zu können.

Da stoßen normale Wörterbücher an ihre Grenzen, sogar das Internet hilft oft nicht weiter, wenn es konkret und hieb- und stichfest sein soll. Manchmal geht es nicht, ohne Expert*innen ausfindig zu machen. Ich habe an meinem Bildschirm zwei Manuskripte nebeneinanderstehen: das Original, und daneben das deutsche, das ich gerade schreibe. So hangele ich mich dann am Text entlang und schaffe mal drei Seiten am Tag, mal zehn, je nach Zeit und Schwierigkeit des Textes.

Oberstes Ziel ist es, am Ende einen deutschen Text abzugeben, dem man nicht anmerkt, dass er aus einer anderen Sprache übersetzt wurde, der dem Original aber in jeder Hinsicht entspricht, nicht nur inhaltlich. 

Damit sich ein Text am Ende so liest, ist vor allem eine große Sensibilität für die Stilebenen der Sprache nötig. Nach dem Übersetzen wird überarbeitet und gegengelesen, dann geht der Roman ins Lektorat, wo Satz für Satz verglichen wird. Anschließend besprechen die Lektorin und ich die Änderungen und die schwierigen Fälle. Dann geht der Roman ins Korrektorat, was auch noch mal sehr wichtig ist, nicht nur wegen der Einheitlichkeit der Schreibweisen und der Rechtschreibung, sondern auch, weil hier oft noch Übersehenes entdeckt wird.

Freitag, 19. Juli 2019

[News-on-the-Blogs #1] Sommerliche Rezepte, King-Lesechallenge, IchleseFrauen.de und Comic-Verführung

Ich möchte hiermit eine kleine, aber feine und neue Kategorie hier auf meinem Buchblog mit euch einweihen:

News on the Blogs.

Kurz, prägnant und natürlich nichts neues, denn diese Beitragsart gibt es bei vielen anderen Bloggern auch - doch warum reihe ich mich nun dort auch noch ein?

Ich mochte diese Art von gesammelten Beitrag-Highlights anderer Buchblogs schon immer sehr gerne, denn trotz der Erinnerungen per Mail, wenn bei meinen Lieblingsbloggern neue Rezensionen oder ähnliches online geht, vergesse ich ab und zu dann später dort vorbeizuschauen. Und oft habe ich auch neue Blogs kennengelernt, die ich so vielleicht gar nicht wahrgenommen hätte.

Inspirationen, spannende Beiträge, Gedankenanstöße oder interessante Projekte - all das kann hier auf euch warten. Einerlei, auf jeden Fall wollte ich mir dieses Format auch für meinen Blog stibitzen und stelle euch heute zum ersten Mal vier Blog-News vor, die unterschiedlicher nicht sein könnten.



Auf Jannas und Kerstins Blog kejas-blogbuch.de gingen sechs "Rezepte gegen die Hitze" online und allein bei den Bildern schon hatte ich Lust, diese sofort auszutesten. Sommerliche Getränke für jeden Geschmack und vor allem eins: Einfach in der Durchführung. 

Ihr braucht weder außergewöhnliche Zutaten, noch einen langen Geduldsfaden beim Ausprobieren  - also perfekt für mich geeignet!

Besonders angetan hat es mir der Zitroneneistee, welchen ich diese Woche noch nachkochen möchte. Ob noch mehr Rezepte nach eurem Geschmack dabei sind oder Inspirationen, eine eigene Kreation anzufertigen, dass müsst ihr selbst nachlesen.

Hier "Abkühlung für heiße Tage #1" findet ihr den Blogbeitrag der beiden ... viel Spaß beim Austesten und Durchprobieren!



Stefanie alias FroleinWonder kann mich nicht nur auf ihrem Buchblog regelmäßig auf lesenswerte Titel aufmerksam machen, sondern tut dies auch auf ihrem Instagram-Account. Momentan bekommt sie viele Neuzugänge im Bereich Comics und Graphic Novels und besonders angetan hat es mir die Ausgabe "Das Leben ist kein Roman", eine biografische Comicadaption aus Agatha Christies Leben.

Erst vor kurzem habe ich ein Buch aus dem Piper Verlag gelesen, das speziell ihr Verschwinden 1926 thematisiert und ein wenig mit dem Gedanken spielt "Was wäre wenn" ... Rezension folgt in Kürze! Dementsprechend interessiert bin ich an dem Comic, nur komischerweise bekommt man den Titel momentan nur auf der Website von AndisComicexpress und ansonsten ist er überall vergriffen.

Also rasch zugreifen wenn ihr interessiert seit und generell gilt: Schaut nur bei Stefanie vorbei, wenn euer Geldbeutel ein wenig Kapazität hat, denn ich finde immer etwas neues, interessantes unter ihren Empfehlungen!



Eine Aktion, die Grit von Powerschnute ins Leben gerufen hatte und nun von Buchperlenblog wiederholt wird, ist eine King-Lesechallenge. Hierbei sollen alle Kingromane in chronologischer Reihenfolge gelesen werden und zwar nach ihrem Erscheinungsdatum. Unheimlich interessant wie ich finde!

Wie einige vielleicht wissen bin ich großer Stephen King Fan und habe einen Heidenrespekt vor dieser monströsen Challenge. Irgendwann werde ich mich garantiert auch daran wagen, aber nun kann ich es einfach genießen, Gabriela live bei ihrem Lesefortschritt zu verfolgen und zu sehen bzw. zu lesen, wie sie die verschiedenen Werke von dem Autor bewertet.

*~Hier~* kommt ihr zu ihrem Einstiegsposting rund um das "King-Universum" und die erste Rezension dazu ging auch schon online ... einmal hier *~klicken~* wenn ihr ihre Meinung zu Carrie nachlesen möchtet. Nachtrag: Gabi war schneller als ich mit diesem Beitrag und hat schon eine zweite King-Rezension geschrieben, die ich euch HIER nicht vorenthalten möchte!



Marlene ( @mallefitz auf Twitter ) hatte bereits einen Buchblog ihr Eigen genannt und kam jetzt vor nicht allzu langer Zeit mit einem zweiten Blog um die Ecke, mit dem sie ihre Lesegewohnheiten etwas ändern und mehr Autorinnen lesen möchte.

Ihr Herzensprojekt heißt ichlesefrauen.de und beherbergt bisher einige unterschiedliche Rezensionen. Unter anderem schrieb sie eine  Rezension über Jennifer Egans Titel "Black Box". Sie konnte mich sofort anfixen und ich habe mir das Buch direkt gebraucht gekauft, in einem Rutsch gelesen ... was soll ich sagen? Mich konnte es sofort abholen, mit seiner außergewöhnlichen Geschichte reizen und deshalb kann ich wohl sagen:

Auf Marlenes Blog werde ich bestimmt noch so einige Buchperlen entdecken, denn dieser Roman war schon ein kleiner Diamant am Buchsternhimmel.

Zum Schluss noch ein kleines Zitat von ihrem Blog, das ich zu schön fand, um es euch nicht zu zeigen:
Er [Der Blog] ist von einer begeisterten Leserin und eine Hommage an alle Autorinnen und Frauen, die schreiben und vielleicht vorhaben, irgendwann ein Buch zu veröffentlichen. Außerdem eine klare Aufforderung an jede Autorin, Bloggerin und Schreibende zusammenzuhalten und sich gegenseitig zu unterstützen.


Ich hoffe euch gefällt dieser kleine Einblick. Es gibt unendlich viele Buchblogs dort draußen, die spannenden und interessanten Content bringen und auch wenn ich mit dieser neuen Rubrik nur einen kleinen Teil zeigen kann, hoffe ich, dass für jeden von euch etwas dabei ist und wer weiß

... vielleicht findet ihr dadurch einen neuen Lieblingsblog!

Freitag, 12. Juli 2019

[Rezension] Die Frauen von Salaga - Ayesha Harruna Attah




*Werbung / Rezensionsexemplar*

Die Frauen von Salaga von Ayesha Harruna Attah

Umfang: 320 Seiten | Genre: historischer Roman

Verlag: Diana Verlag | Preis: 20,00 € 



Westafrika, Ende des 19. Jahrhunderts. Aminah, ein verträumtes junges Mädchen, wird brutal aus ihrem Zuhause gerissen und als Sklavin verkauft. Wurche ist eine privilegierte Frau, doch ihr Vater zwingt sie, eine ungewollte Ehe einzugehen. Als Aminah und Wurche sich auf dem Sklavenmarkt von Salaga begegnen, verbinden sich ihre Schicksale unwiderruflich miteinander.

Beide hadern mit den Grenzen, die ihnen Zeit und Gesellschaft auferlegen. Beide riskieren ihr Leben. Und beide verlieben sich in denselben Mann.

Meine Meinung:

Zu diesem Roman hätte ich von mir selbst aus wohl eher weniger gegriffen, doch in Zuge von #WirlesenFrauen und da der Herzensmann es auch unbedingt lesen wollte, habe ich mich vom wundervoll gestalteten Cover und der Geschichte überzeugen lassen - zum Glück!

Ayesha H. Attah erzählt in dieser Geschichte das Schicksal ihrer Ururgroßmutter, welche wir als Aminah kennen lernen dürfen. Gleichzeitig erleben wir einen zweiten Blickwinkel durch Wurche, eine rebellische Königstochter, die einen enormen Gegenpol zu Aminah darstellt und welche durch "Schriftzeugnisse von Frauen aus afrikanischen Königsfamilien wie Königin Aminah und Yaa Asantewaa in Ghana" inspiriert wurde. ( Zitat aus dem Interview des Diana Verlags mit der Autorin )

Da in der Vorstellung der Autorin im Buch nur kurz beschrieben wurde, dass dieser Roman von ihrer Familiengeschichte handelt, dies aber nicht näher erklärt wurde, wollte ich mehr über diesen Fakt wissen. Dabei bin ich auf ein Interview gestoßen, das der Diana Verlag mit Ayesha H. Attah selbst geführt hat, und dieses kleine Zitat, was die näheren Umstände beleuchtet, wollte ich euch nicht vorenthalten.
"Als ich unseren Familienstammbaum erforscht habe, hat mein Vater erwähnt, dass unsere Vorfahrin, die Mutter seiner Großmutter, nur „die Sklavin“ genannt wurde. Das hat mich neugierig gemacht. Ich wollte mehr wissen, aber er konnte mir nur sagen, dass sie vermutlich aus Mali, Niger oder Burkina Faso kam und sehr helle Haut gehabt haben soll. Ich habe versucht, mehr über sie herauszufinden.  
Meine Familie war diesbezüglich äußerst schweigsam. Letztlich habe ich mich beim Erzählen von Aminahs Geschichte eher auf meine Nachforschungen und das, was in unserer Familie ungesagt geblieben ist, gestützt."

Wie bereits oben erwähnt, verfolgen wir zwei Sichtweisen: Aminah, die in einem kleinen Dorf aufwächst und Wurche, eine privilegierte Königstochter. Zwei ganz unterschiedliche junge Frauen und doch eint sie eine Sache. Sie wollen beide aus ihrer Unterdrückung ausbrechen und sich nicht den Gegebenheiten ihres Landes unterwerfen. Aminah möchte, wie ihr Vater, das Schusterhandwerk erlernen und mit Karawanen in die umliegenden Städte ziehen. Wurche interessiert sich für die Politik ihres Vaters, würde viel lieber schießen und reiten lernen wie ihre Brüder und vor allem politisch etwas verändern im Land.

Recht schnell werden beiden allerdings immer größere Steine in den Weg gelegt und sie begreifen bald, dass Freiheit und Selbstbestimmtheit für Frauen in Westafrika, Ende des 19. Jahrhunderts, noch in weiter Ferne liegt. Was mir hier besonders gut gefallen hat war, dass der Fokus auch auf diesem Thema liegen blieb. Auf dem Klappentext wird zwar eine Liebesgeschichte angeteasert, doch diese bleibt sehr weit im Hintergrund und wird nur gegen Ende des Buches ein wenig mehr ausgeweitet.

Sonntag, 7. Juli 2019

[Interview] Nici Hope, Autorin von "Demon Rookie"

Quelle: Nici Hope
Ich darf euch heute Nici Hope, die Autorin von "Demon Rookie" ( *~HIER~* kommt ihr zu meiner Rezension ), im Interview präsentieren und konnte ihr einige Fragen zu ihrem Debüt, dem Schreiben an sich, einer Hörbuchvertonung und einigem mehr stellen.

Kleiner witziger Fakt am Rande: Nici wohnt quasi direkt bei uns in der Nachbarschaft, aber da wir beide momentan viel um die Ohren haben und ich euch das Interview auch nicht allzu lange vorenthalten wollte, haben wir es noch nicht geschafft, uns zu treffen. Aber das kriegen wir auch irgendwann hin und dann gibt es vielleicht ein kleines Gewinnspiel, wenn ihr mögt .... wer weiß!

Aber jetzt wünsche ich euch erstmal viel Spaß beim Lesen und hoffe natürlich auch, euch damit ein wenig neugierig auf Nici und ihr Debüt machen zu können.

- Dein Debüt "Demon Rookie" erschien Anfang dieses Jahres im Tredition Verlag, über den Autor*innen ihre Bücher selbst verlegen können. Wie lange hat es von der eigentlichen Buchidee bis zur Veröffentlichung gedauert und würdest du dich jederzeit wieder für diesen Weg entscheiden?

Quelle: Nici Hope
Nici: Der ganze Prozess hat gut 1 Jahr gedauert. Dabei hat das Schreiben und Überarbeiten des Textes den Großteil eingenommen. Das Veröffentlichen über Tredition war sehr angenehm und unkompliziert. Vom Hochladen des Buchinnenteils bis zum Gestalten des Covers. Ich bin nicht abgeneigt erneut einen Titel im Selbstverlag rauszubringen.

Mir gefällt es, dass ich dann alles selber bestimmen und machen kann. Ich kann so schneller veröffentlichen und muss nicht auf den Verlag warten. 

Nachteil ist, das man alleine die Kosten für ein Lektorat und Korrektorat tragen oder darauf verzichten muss. Aber ja, sollte eins meiner Werke nicht bei einem Verlag unterkommen oder mir die Zusammenarbeit mit einem Verlag nicht effektiv erscheinen, dann werde ich es wieder tun. Auf jeden Fall!

- Du hast sogar dein Buch selbst eingesprochen und als Hörbuch herausgegeben. Erzähl uns doch ein wenig davon, denn dass ein Selfpublisher sein Werk selbst einspricht, ist ja doch etwas ungewöhnlicher.

Nici: Ich liebe Hörbücher und da war klar: Demon Rookie muss auch als Hörbuch erscheinen. Eine professionelle Produktion wäre allerdings sehr teuer, also habe ich mir kurzer Hand an meinem Schreibtisch ein Minitonstudio eingerichtet und es selbst in die Hand genommen. Das hat richtig Spaß gemacht, nachdem ich mich in das Thema Aufnahme und Schnitt eingearbeitet hatte.

Quelle: Nici Hope
Auf Audible und Deezer könnt ihr in das Buch reinhören oder es herunterladen. Was beim eBook und Printbuch über Plattformen wie Tredition und BOD sehr gut und gewinnbringend läuft, ist aber im Bereich Hörbuch frustrierend. Dort habe ich mit der Plattform Feiyr zusammengearbeitet und bin geschockt, wie wenig man an einem digitalen Hörbuch verdient. Das trübt ein wenig die Freude.

Für 20 verkaufte Hörbücher habe ich gerade mal 1,98€ bekommen d.h. so gerade 10 Cent pro Hörbuch. 

Aufwand und Gewinn passen da nicht wirklich. Für die Folgebände sowie die Neuauflage habe ich jetzt Unterstützung vom Verlag. Hoffe dann läuft es besser. Einsprechen werde ich es weiterhin selbst.

- Bei "Demon Rookie" handelt es ja nicht nur um eine reine Horrorgeschichte, sondern es verstecken sich ebenfalls Themen wie Okkultismus, luzides Träumen und Satanismus in deinem Roman und das nicht zu knapp. Ich hatte das Gefühl, dass du für diese Bereiche nicht einfach "nur" recherchiert hast, sondern dich selbst damit ziemlich gut auskennst. Stimmt das oder bin ich da komplett auf dem Holzweg?

Nici: Da hast du den richtigen Riecher. Ich verschlinge seit Teenagertagen alles zum Thema Okkultismus, Magie und Satanismus. Bin in dem Thema sehr belesen und im Herzen eine kleine satanische Hexe. Viele verbinden das mit falsche Vorstellungen und jeder Menge Vorurteilen. Wer sich aber ernsthaft damit beschäftigt, wird merken, dass diese Philosophie nichts mit Tieropfern und kriminellen Handlungen zu tun hat, so wie es in den Medien dargestellt wird.