Samstag, 16. Januar 2021

[Rezension] Ronja Räubertochter - Astrid Lindgren



Rezension

Ronja Räubertochter von Astrid Lindgren

Umfang: 240 Seiten Genre: Kinderklassiker

Verlag: OetingerPreis: 15,00 € 


Mitten im Wald, zwischen Räubern, Graugnomen und Wilddruden, wächst Ronja, die Tochter des Räuberhauptmanns Mattis, auf. Eines Tages trifft sie auf ihren Streifzügen Birk, den Räubersohn aus der verfeindeten Sippe von Borka. Und als die Eltern den beiden verbieten, Freunde zu sein, fliehen Ronja und Birk in die Wälder …

Meine Meinung:

Lang lang ist es her, dass ich ein Buch von Astrid Lindgren gelesen habe - ich glaube fast (wenn mein Gedächtnis mich nicht trügt), dass ich behaupten kann, selbst noch nie eine ihrer Geschichten entdeckt zu haben, sondern ihnen bisher ausschließlich beim Vorlesen mit meiner Mama begegnet bin.

Und wie toll meine Mama vorlesen konnte ... da wurden die verschiedensten Stimmen ausgepackt, die Stimmung aus dem Buch förmlich in mein Kinderzimmer gezogen und die buntesten Bilder in meine Fantasie gepflanzt. Was waren das für schöne, gemütliche Stunden damals, eingekuschelt mit einer heißen Schokolade diesen Geschichten lauschen zu dürfen. 

Ach ja, ein wenig wehmütig wird mir da ums Herz, aber ich hoffe, diese Zeiten irgendwann mit meiner eigenen Tochter wieder erleben zu dürfen, sie durch die unterschiedlichsten Bücher in fremde Welten entführen zu können und dort gemeinsam Abenteuer mit ihr bestreiten zu dürfen - was für eine schöne Vorstellung.

Doch genug von meinen Kindheitserinnerungen, zurück zu Ronja und ihren Abenteuern im Mattiswald. Beim Sortieren meiner Bücher fiel mir dieses Werk von Lindgren schon unendlich oft in die Hände, Anfang 2019 hatte ich es mal kurz angelesen und dann nicht mehr weiterverfolgt, doch Ende letzten Jahres war es endlich soweit: 

Die Geschichte rief mich zu sich und ich versank augenblicklich in der rauen, wilden und ungestümen Welt der Ronja Räubertochter.

Mittwoch, 13. Januar 2021

[Rezension] Vergeltung - Robert Harris



Rezension

Vergeltung von Robert Harris

Umfang: 368 Seiten | Genre: Spionagethriller

Verlag: Heyne | Preis: 22,00 € 



November 1944. Das Deutsche Reich steht vor der Niederlage. In einer Großoffensive setzt es seine modernste Waffe ein – die V2. Tausende dieser ballistischen Raketen mit schwerem Sprengkopf werden auf England abgeschossen. Radar und Aufklärer können sie nicht orten – wie aus dem Nichts stürzen sie mit Überschallgeschwindigkeit auf London herab.

Der Ingenieur Rudi Graf hat mit seinem Freund Wernher von Braun einst davon geträumt, einmal eine Rakete zum Mond zu schicken. Jetzt findet er sich im besetzten Holland wieder, wo er die technische Aufsicht über die Abschüsse hat.

Kay Caton-Walsh, Offizierin im Frauenhilfsdienst der britischen Luftwaffe, entkommt einem V2-Einschlag nur knapp. Als kurz darauf 160 Menschen von einer der Raketen getötet werden, vor allem Frauen und Kinder, meldet sie sich freiwillig zu einer lebensgefährlichen Mission. Zusammen mit Kameradinnen wird sie im befreiten Belgien abgesetzt. Dort sollen sie die mobilen Startplätze ausfindig machen und zerstören. 

Meine Meinung:

Nachdem mich "Der zweite Schlaf" 2019 absolut für sich begeistern konnte, war meine Leselust auf einen weiteren Roman von Robert Harris immens hoch - und wie so viele Vorsätze versank auch dieser erst einmal in den Tiefen meiner Bücherregale. Ein Mangel an Büchern von Robert Harris herrscht hier zwar eindeutig nicht, dafür sorgen alleine die vielen Bücherschränke in der Umgebung und doch griff ich eine ganze Weile zu anderen Geschichten. 

Als 2020 nun der neue Harris erschien und ich ihn in unserer Bücherei erblickte, schnappte ich ihn mir kurzerhand. Lange musste er auch nicht warten, zu groß war meine Neugierde, auch wenn das Thema mich nicht 100% ansprach. Wie so oft wirft Robert Harris uns in die Zeit rund um den zweiten Weltkrieg bzw. dessen baldiges Ende hinein und spielt auch in diesem Roman mit zwei Sichtweisen: 

Auf der einen Seite begleiten wir den deutschen Ingenieur Rudi Graf, welcher im besetzen Holland maßgeblich für die Entwicklung und Funktionalität der V2 Raketen zuständig ist, welche Deutschland den Sieg bringen sollen. Auf der anderen Seite erleben wir mit Kay Caton-Walsh, einer Offizierin der britischen Luftwaffe, einen Wettlauf gegen die Zeit und die Bombardierung ihres Landes, welcher sie bald an ihre eigenen Grenzen und darüber hinaus bringt.

Ich mag den Schreibstil und die Art, wie Harris seine Bücher aufzieht generell sehr gerne - seine Protagonisten sind zwar meist keine überaus einzigartige Charaktere, aber dennoch bleiben sie mir gut im Gedächtnis hängen und machen mich neugierig auf ihre Geschichte. Auch in "Vergeltung" rauschte ich bis circa Mitte des Buches durch die Seiten und hangelte mich von Kapitelcliffhanger zu Kapitelcliffhanger. Doch dann ließ er merklich nach, fokussierte sich sehr stark auf sein Hauptthema der V2 Raketen und zuckelte nur noch durch die Handlung, was mich ein wenig ernüchtert zurückließ.

Freitag, 1. Januar 2021

[Rezension] The Travelling Bag and other Ghost Storys - Susan Hill



*Rezension*

The Travelling Bag von Susan Hill

Umfang: 192 Seiten | Genre: Gruselroman

Verlag: Profile Books | Preis: 13,94 € 


  
From the foggy streets of Victorian London to the eerie perfection of 1950s suburbia, the everyday is invaded by the evil otherworldly in this unforgettable collection of new ghost stories from the author of The Woman in Black. In the title story, on a murky evening in a warmly lit club off St James, a bishop listens closely as a paranormal detective recounts his most memorable case, one whose horrifying denouement took place in that very building. 

In 'The Front Room', a devoutly Christian mother tries to protect her children from the evil influence of their grandmother, both when she is alive and when she is dead. A lonely boy finds a friend in 'Boy Number 21', but years later he is forced to question the nature of that friendship, and to ask whether ghosts can perish in fires. 

This is Susan Hill at her best, telling characteristically flesh-creeping and startling tales of thwarted ambition, terrifying revenge and supernatural stirrings that will leave readers wide-awake long into the night.

Meine Meinung:

Vor dieser Kurzgeschichten-Sammlung habe ich mich lange herum gedrückt - eigentlich hatte sich der Herzensmann dieses Buch vor einer halben Ewigkeit selbst gekauft und dann stand es ( wie nicht selten nach spontanen Käufen, die man dann irgendwie schnell wieder vergisst nach der ersten Euphorie ) lange Zeit in unserem Bücherregal im Schlafzimmer und wartete darauf, gelesen zu werden. Als ich es mir für das Gruselbingo auf die Liste setzte, wollte ich mir selbst ein wenig Mut machen, es doch endlich mal zu lesen. 

Bei jeder neuen Ziehung für das nächste Bingobuch hatte ich ein wenig Bammel davor, dass es dieses Buch werden könnte, denn ich hatte die Befürchtung, wie eine Schnecke durch die Geschichten zu kriechen und dadurch in eine Leseflaute abzutauchen. Als es dann endlich so weit war und ich es eines Abends dann in die Hand nahm, kratzte ich mein in die Jahre eingerostetes Englisch zusammen und sprang todesmutig zwischen die Buchdeckel. 

Doch all meine Ängste diesbezüglich lösten sich bereits wenige Seiten später in Luft auf, denn auch wenn ich während des kompletten Buches garantiert nicht alles einwandfrei verstanden habe, so zog mich Susan Hill doch beharrlich und unnachgiebig in ihre düsteren, atmosphärischen Geistergeschichten hinein und lehrte mich gewaltig das Gruseln.