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Das rote Adressbuch von Sofia Lundberg
Umfang: 348 Seiten | Genre: Roman
Verlag: Goldmann | Preis: 20,00€
Doris wächst in einfachen Verhältnissen im Stockholm der Zwanzigerjahre auf. Als sie zehn Jahre alt wird, macht ihr Vater ihr ein besonderes Geschenk: ein rotes Adressbuch, in dem sie all die Menschen verewigen soll, die ihr etwas bedeuten.
Jahrzehnte später hütet Doris das kleine Buch noch immer wie einen Schatz. Und eines Tages beschließt sie, anhand der Einträge ihre Geschichte niederzuschreiben. So reist sie zurück in ihr bewegtes Leben, quer über Ozeane und Kontinente, vom mondänen Paris der Dreißigerjahre nach New York und England – zurück nach Schweden und zu dem Mann, den sie einst verlor, aber nie vergessen konnte.
Meine Meinung:
„Das rote Adressbuch“ ist ein Buch über das Leben, welches sich mir ganz tief ins Herz eingebrannt hat. Auf eine wundervolle Weise nimmt Sofia Lundberg den Leser sanft an die Hand und schildert ihm Doris Geschichte, ihr Leben und schließlich auch ihren Abschied.
Während einer langen Autofahrt fing ich mit dem Hörbuch an, hatte eigentlich keine großen Erwartungen an die Handlung und wollte mich ein wenig ablenken lassen, denn es lag noch eine ziemlich lange Strecke vor mir.
Es packte mich sofort, jagte mir eine Gänsehaut über den Körper und ich wollte nur eins: Anhalten und mir all die schönen und ergreifenden Sätze aufschreiben.
Wir begleiten Doris, eine ältere Dame aus Schweden, anhand ihres roten Adressbuches auf der einen Seite, mit durch die wichtigsten Stationen ihres sehr turbulenten Lebens und erfahren, wie sie zu der Person geworden ist, die sie heute ist.
Gemeinsam mit ihr reisen wir durch Schweden, Paris, England und die USA. In kleinen Ausschnitten lernt der Leser die wichtigsten Menschen in ihrem Leben kennen, jeder auf eine andere Art prägend für sie und vor allem ein Gefühl mit all seinen Facetten ist ganz intensiv vertreten: Die Liebe.
„Fördere deine Talente, statt dir einzureden, dass du nichts kannst. Fang wieder an zu schreiben. Beschäftige dich mit deinem Inneren. Am Ende ist es das, was zählt. Du wirst nie mehr sein als dein Inneres.“Dieses Debüt ist keinesfall ein Liebesroman, das ganz bestimmt nicht. Doch ganz zart und fast wie nebenbei schleicht sich das Thema oft mit ein, ohne jemals übermächtig zu werden.
Erst zu Ende hin schleicht sich ganz sanft eine kleine Wendung ein, die den Fokus mehr auf Doris und ihre Art zu lieben verstärkt lenkt – aber auch das ohne große Dramatik oder Fanfaren.
Was Sofia Lindberg hier schafft ist großes Kino; ein einfühlsamer Schreibstil trifft hier auf eine herzerweichende Geschichte rund ums Leben, Gelebt haben und das Sterben.