Dienstag, 28. April 2015

[Rezension] Teo

Teo

Lorenza Gentile

194 Seiten

Dtv-Verlag

19,90 €

Teo ist ein achtjähriger Junge, dessen Familie zerbricht. Seine Eltern stecken in einer schweren Ehekrise, die ältere Schwester, Matilde, reagiert auf ihren Schmerz mit Wut, und Teo versucht, wie Kinder das oft tun, wenn sie überfordert sind, das Problem selbst in die Hand zu nehmen. Sein neues Lieblingsbuch ist ein Comic über Napoleon. Hatte der nicht einst alle Schlachten gewonnen? Vielleicht sollte er ihn fragen, wie man das macht? Aber Napoleon ist tot ... 


Meine Meinung:

Gleich eine Warnung vorweg - wer auf der Suche nach schnellem Lesevergnügen ist sollte die Rezension erst gar nicht lesen; denn Teo erfordert aufmerksame Leser, Leser die sich Zeit für ihn und seine Geschichte nehmen und sie langsam, aber bestimmt aufsaugen. Gleichzeitig ist es kein allzu anspruchsvolles Buch, das heißt es kann von jedem da draußen gelesen werden ... und das sollten auch alle tun! Denn ihr wisst nicht was euch da entgeht!!






Um was geht es? Teo ist ein achtjähriger aufgeweckter kleiner Bursche. Seine Eltern streiten sich in letzter Zeit ständig, haben nie Zeit für ihn, seine Schwester kapselt sich immer mehr ab und somit nimmt Teo das Problem selbst in die Hand. Er will dass seine Eltern sich wieder lieb haben, möchte dem Streit ein Ende setzen ... nur wie? Da bekommt er ein Comic über Napoleon geschenkt und liest mit wachsender Begeisterung das dieser noch keine Schlacht verloren hat. 

Kurzerhand möchte Teo Napoleon nach Rat fragen, glaubt in ihm die Lösung für die ewigen Streitereien zu finden. Doch wie er bald herausfindet ist sein Held tot; und eine zu tief berührende Geschichte nimmt ihren Lauf.


Aber Verstecken ist ganz sicher kein Spiel für Dummköpfe, im Gegenteil. Man muss den Verstand gebrauchen, um das beste Versteck zu finden und wenn man mit Suchen dran ist, muss man mindestens hundert Augen haben.

Meine Eltern können nicht mehr Verstecken spielen. Ich gewinne immer. Sie konzentrieren sich nicht genug, sie denken an andere Sachen.


Alles wird aus Teo´s Sichtweise beschrieben. Für mich  hatte der Roman dadurch eine ganz eigene Dynamik, einen ganz eigenen Erzählstil, welcher im Endeffekt den Ausschlag für meine Begeisterung gegeben hat.

Lorenza Gentile schwingt keine unnötigen Reden, webt keine Dramatik in die Seiten mit ein; nein, die Sätze leben von ihren kleinen Wahrheiten, ihren kleinen Lebensweisheiten, und das alles erzählt aus der kindlichen Sicht eines Achtjährigen.

Man begleitet Teo bei seinen Bemühungen Napoleon endlich zu treffen, und als er feststellen muss, dass dieser nicht mehr lebt gibt Teo ebenfalls nicht auf. Was ist der Unterschied zwischen Himmel und Hölle? Wie kommt man dort hin und woher weiß man wohin man genau kommt?

Diesen Fragen stellt Teo sich, verzweifelt fast schon an ihnen und geht mit seinen Eltern in die Kirche, um endlich mit Napoleon oder wenigstens Gott sprechen zu können - doch es funktioniert nicht.






Mir hat die Welt aus Teos Sicht sehr gut gefallen, hat mich zum Nachdenken gebracht und manchmal auch einen Spiegel vorgehalten. Ob er es schaffen wird mit Napoleon zu sprechen? Lest es und taucht ein in seine kleine Welt.

Mein Fazit:

Ein kleines unscheinbares Buch mit einer unsagbar großen Dichte an Lebensweisheiten. Lest es, genießt es und habt Spaß mit Teo, fiebert mit ihm und lasst euch bezaubern. Mehr kann nicht geschrieben werden - jetzt liegt es an euch! Ich vergebe

5 ( von 5 möglichen ) Buchpunkten


Wenn ihr eine weitere Meinung lesen möchtet schaut doch mal HIER bei Sarahsuperwoman vorbei
 :) <3


2 Kommentare:

  1. Hallo,
    deine Rezension zu dem Buch klingt aber sehr vielversprechend. Ich muss gestehen, dass ich ab und zu solche Slice of Life Geschichten lese und Teo wirkt so, als sei er ein ungewöhnlicher Protagonist. Ich finde es schön, dass er die simplen Fragen des Lebens zu stellen scheint, für die wir Erwachsenen keine Zeit mehr haben.
    Auch das Cover finde ich sehr schön, wobei 20€ für ein 194 Seiten Buch echt happig sind o.O der einzige Grund für mich, das Buch erstmal nicht zu kaufen. Aber vielleicht hole ich es mir mal gebraucht oder wünsche es mir zum Geburtstag, denn neugierig gemacht auf das Buch hast du mich auf alle Fälle :)
    Liebe Grüße, KQ

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    Antworten
    1. Hallo KQ!

      Meine Kollegin hat mir ja ursprünglich dieses Buch in die Hand gedrückt und meinte "Ach, das ist sowas von garantiert das perfekte Buch für dich!" und sie hatte so recht. Ich mag es, wenn Autoren etwas in mir bewegen, mir die Welt aus anderen Augen zeigen und mich nachdenklich stimmen.

      Ich finde es auch ziemlich teuer, andererseits würde ich jederzeit das Geld dafür bezahlen wollen, nur um es nochmal lesen zu können, denn solch ein Schatz sollte in keinem Bücherregal fehlen ;)

      Bin gespannt wann du es lesen wirst - sag auf jeden Fall Bescheid wie es dir gefallen hat ;)

      Liebst,
      Antonie

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