Sonntag, 25. Mai 2014

[Sonntags-was-auch-immer #8] Kritische Rezensionen - Ja oder Nein?!

Kritische Rezensionen - Ja oder Nein?!

In letzter Zeit stoße ich immer wieder in Blogbeiträgen, Kommentaren oder Facebook-Diskussionen auf eine Frage, die sich besonderes die Buchblogger stellen: 

Kann ich oder soll ich kritische Rezensionen schreiben? Und vor allem wie "ehrlich" kann man als Blogger angefragte Rezensionsexemplare bewerten? Ist man bei solchen nicht auf eine gewisse Art und Weise "gezwungen", eine positive Meinung zu vertreten? 

Auf diese Fragen will ich heute mal eingehen und meine Sicht der Dinge beschreiben - los geht´s!

1. Kann ich oder soll ich kritische Rezensionen schreiben?

Natürlich - warum nicht? Freies Land, freie Meinungsäußerung; auch in der Bloggerwelt! Es muss ja kein kompletter Verriss eines Buches oder Autors werden, denn wenn mir ein Buch rein gar nicht gefällt schreibe ich erst gar nichts darüber. 

Aber wenn die Geschichte mir doch irgendwas mitgeben konnte, mich irgendwas begeistern konnte, dann schreibe ich eine etwas kritischere Rezension. Das hilft dem Autor und den anderen Lesern - konstruktive Kritik eben. Warum also lügen oder etwas beschönigen, was nicht so ist? Ehrlichkeit währt am längsten bekanntlich und das ist auch mein Motto beim Schreiben von Rezensionen.

2. Wie ehrlich kann man als Blogger angefragte Rezensionsexemplare bewerten?

Naja warum sollte ich NICHT ehrlich sein? Man sollte als Leser schon nachdenken welche Rezensionsexemplare man anfragt und nicht alle wie ein Hamster horten - aber wenn dann doch ein Buch wider Erwarten einem nicht gefällt oder man sich eine andere Geschichte vorgestellt hat - warum dann nicht ehrlich sein? Wem helfen denn lauter positive Rezensionen ( die heutzutage auch einfach gekauft werden können ... ) und Lobeshymnen? Mir auf jeden Fall nicht, denn 1. ist es sehr unwahrscheinlich dass jedem Leser das Buch gleich gut gefällt und 2. will ich natürlich wissen, was an einer Geschichte gut und was ausbaufähig ist, bevor ich sie lese.

Mir ist es auch schon oft passiert, dass gerade negativ bewertete Bücher mir gefallen haben und ich eine komplett andere Meinung vertreten konnte damit. Also seid ehrlich zu euch selbst und schreibt eure richtige Meinung - ich denke nicht, dass es da draußen einen Autor gibt, der nicht konstruktiver Kritik offen gegenüber wäre.

Und damit ihr mal seht, was ich mit konstruktiver Kritik meine, hier zwei Beispiele von 1 Stern-Bewertungen auf Amazon:

"Nun es wäre besser die Autorin quiltet weiter und läßt das Schreiben. Groschenroman - Trivialliteratur" 

"Es sind ein paar gute Ideen im Buch, leider schriftstellerisch schlecht umgesetzt. Zu viele Details und Erklärungen über unwichtige Sachen. Manchmal ist weniger mehr. Außerdem eine ganze Reihe von Schreibfehlern im Buch."

Es geht so und so - schlechte Bewertungen sind zwar nicht immer schön für Autoren aber ehrlich und ein Ansporn es im nächsten Roman besser zu machen - also warum nicht?

Ich werde weiterhin meine [Kritrezensionen] schreiben und das bei jedem einzelnen Buch; damit ihr selbst entscheiden könnt ob ihr das Buch lesen wollt oder nicht - was meint ihr dazu? 

4 Kommentare:

  1. Allein, dass das ein Diskussionsthema ist, macht mich schon ein bisschen böse. Natürlich darf man kritische Rezensionen schreiben - man soll es sogar beziehungsweise muss das tun.
    Kritik umfasst ja sowohl positive als auch negative Aspekte - wenn letztere bei einem Buch nunmal überwiegen, sollte man das auch so darstellen. Natürlich ohne ausfallend zu werden, aber grundsätzlich finde ich nicht, dass eine Meinung von Mitleid mit den Autoren oder von Rezensionsexemplaren beeinflusst werden sollte. Vor allem der Gedanke "das Buch war für mich kostenlos also schreibe ich eine positive Rezi, damit der Verlag mir weiterhin Leseexemplare schickt" ...naja, dazu sag ich jetzt mal nichts.
    Im Grunde bin ich auf jeden Fall ganz deiner Meinung ;)

    Liebe Grüße
    MelMel

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    1. Hallo MelMel :)

      Nun ja Diskussionen gibt es ja immer über alle Themen aber die Meinungen gingen dabei doch immer in eine Richtung ;) Ich denke dass diese Hemmschwelle vielleicht bei vielen neuen Bloggern da ist, aber mit seiner eigenen Meinung sollte man sich nie zurückhalten - egal ob gut oder schlecht; aber wie du auch sagst: "es sollte nie ausfallend werden" - was manchen dann auch wieder schwerfällt ..

      Aber ein Feedback brauchen die Autoren ja auch von uns Lesern und so soll es auch immer bleiben ;)

      Liebste Grüße,
      Antonie

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  2. Hallo Antonie!
    Ehrlich gesagt, lese ich keine Blogs, die nur positive Rezensionen aufweisen. Mir kann niemand erzählen, dass er so viel Glück hat und NUR Bücher liest, die ihm IMMER gefallen.
    Außerdem: Verrisse zu lesen ist auch viel lustiger und Unterhaltung pur! *lach*

    Diese zu schreiben, nicht. Zumindest mir gefällt es nicht unbedingt, eine negative Kritik zu schreiben. Aber Ehrlichkeit geht mir vor und ich hoffe, dass es mir irgendwann auch gefällt, einen Verriss zu schreiben. Vielleicht kommt das mit der Zeit?

    Rezensionsexemplare habe ich ja kaum welche, genau aus den Gründen, die du oben genannt hast. Mir fällt es leichter, ehrlich zu sein und vielleicht mal eine negative Kritik zu äußern, wenn ich dafür Geld bezahlt habe. Bei "Geschenken" (obwohl Rezensionsexemplare genau genommen ja keine Geschenke sind) fällt es schwer zu sagen: Das gefällt mir gar nicht. Ein Grund für mich, keine Rezensionsexemplare anzunehmen.

    Außerdem denke ich nicht, dass negative Kritiken wirklich den Buchverkauf vermiesen. Außer natürlich, es gibt NUR negative Kritiken zu dem Buch. Ich hab mir schön öfter Bücher gekauft, weil diese negativ bewertet wurden. Ja, auch das kann neugierig machen und zum Kauf animieren.
    Und: Eine negative Kritik kann für einen anderen durchaus eine Empfehlung sein. Besonders im Thrillerbereich kaufe ich öfter mal Bücher, die von anderen Lesern negativ bewertet wurden, weil es ihnen zu blutig und zu brutal war. - Da kann ich nur sagen, das Buch ist beim falschen Leser gelandet, denn ich liebe blutige, brutale Thriller!
    So gesehen helfen negative Kritiken den Käufern auch, das richtige Buch zu finden. Und verschaffen so wieder zu neuen positiven Stimmen zum Buch.

    Liebe Grüße, Iris

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    1. Wow dazu kann ich gar nicht so viel sagen - außer dass ich dir da vollkommen zustimme! Aber leider ( wie sich in den letzten Tagen gezeigt hat ) ist niemand vor negativer Meinung geschützt wenn er eine negative, ehrliche Rezension schreibt - und wenn es ein wenig ein Verriss ist dann ist das meiner Meinung nach auch nicht schlimm - es darf ja jeder wohl noch seine Meinung frei äußern ;)

      Liebste Grüße,
      Antonie

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