Missing New York
Don Winslow
395 Seiten
Droemer Knaur Verlag
14,99 €
Die siebenjährige Hailey spielt im Garten, als das Telefon klingelt und ihre Mutter kurz ins Haus geht. Eine Minute später kommt sie zurück. Und ihre Tochter ist verschwunden. Zwei Wochen später verschwindet ein weiteres Mädchen – diesmal wird die Leiche gefunden, der Täter gefasst und auch mit dem Mord an Hailey belastet. Akte geschlossen.
Aber Frank Decker, dessen Job es ist, Verschwundene aufzuspüren und zurückzuholen, hat Zweifel. Er glaubt, dass Hailey lebt, irgendwo versteckt – während die Uhr tickt. Ein vager Hinweis führt ihn nach New York. Sanft wenn möglich, hart wenn nötig, folgt er Schritt für Schritt der Spur, die ihn in die Hölle lotsen wird.
Meine Meinung:
Das war mein erster Winslow, aus einer Laune heraus ( und durch die Empfehlung einer Kollegin ) wurde es aus meinem Bücherregal gezogen und verschlungen - hallo?! Warum habe ich bisher noch nie einen Winslow gelesen?! Es war genial, ein ganz außergewöhnlicher Schreibstil trifft auf einen Ermittler wie ich ihn gerne öfters treffen würde.
Um was geht es? Frank Decker wird zu einem Entführungsfall hinzugezogen. Die siebenjährige Hailey verschwindet während dem Spielen im Vorgarten, keiner hat etwas beobachtet und die Ermittlungen gestalten sich als äußerst schwierig. Decker´s Spürsinn ist geweckt; doch dann verschwindet ein weiteres Mädchen, ein vermeintlicher Täter wird festgenommen und alle gehen davon aus, dass Hailey ihm auch zum Opfer gefallen ist.
Alle ... bis auf Decker; er glaubt nicht daran und macht sich im Alleingang auf die Suche nach ihr. Mit seinen ziemlich unkonventionellen Methoden ergaunert er sich nach und nach Informationen für ihren Verbleib und tritt damit gewissen Leuten gehörig auf die Zehen, die sich das so gar nicht gefallen lassen.
Am liebsten hätte ich das ganze Buch hindurch mir Stellen markiert, Zitate herausgeschrieben - getan habe ich es aus diesem Grund nicht, dass ich einfach keine Post It´s da hatte! Naja aber man muss nur irgendeine Seite in dieser Geschichte aufschlagen, lesen und sich hineinfallen lassen.
Die Hoffnung stirbt nicht mit einem Knacks, wie ein Zweig unter der Last des Schnees. Sie welkt langsam und elend dahin wie eine Pflanze bei Trockenheit. Sie verdurstet nach einem langen Tag der Suche, die nichts bringt - kein kleines Mädchen, nichts.
Kein Kleidungsstück, nicht mal ein Spielzeugpferd. Sie stirbt, wenn die vierundzwanzigste Stunde vergangen ist und dich der Blick auf die Uhr trifft wie einen Hammerschlag.
Durch die kurzen knackigen Sätze fliegt man nur so durch das Geschehen, schafft gleichzeitig eine gewisse Distanz und damit eine für mich komplett neue Sichtweise. UND es passte zu Decker, ich konnte mir vorstellen wie er alles aus seinem Blickwinkel beschreibt, die Ermittlungen aufzeigt und mit seiner typischen Art durchleuchtet.
Wer ist Decker? Jaaaa, ich muss euch mehr über diesen Charakter erzählen, vorschwärmen und damit sagen, dass wenn er nicht gewesen wäre die ganze Geschichte nur 08/15 gewesen wäre. Aber er hat allem die gewisse Note verliehen die es ausgemacht hat. Wenn man ihn beschreibt fallen mir nur diese Worte ein: Dreckig, hart, strickt, eisen und rücksichtslos - er sucht wie im Fieberrausch nach Hailey und hat Scheitern nicht als Option verbucht.
"Ich heiße Frank Decker." "Das heißt?" "Das heißt, ich bin hier, um Ihnen zu sagen, dass ich nicht aufgebe. Ich werde weiter nach dem kleinen Mädchen suchen. Die nächsten Männer, die Sie mir schicken, werde ich töten. Und danach töte ich Sie." Das zeigte Wirkung.
Ein Charakter welcher mich überzeugen, überraschen konnte und immer mal wieder zum Lachen brachte. Seine Ehe ist gerade am Scheitern, er flüchtet sich in seine Arbeit und gibt alles um dieses Mädchen zu finden. Ich hoffe so sehr, bald wieder etwas von ihm zu lesen!!
Mein Fazit:
Heute einmal ohne unnötige, appellierende und anpreisende Worte. Wen ich mit den vorhergehenden Worten nicht überzeugen konnte hat dann eben keinen Geschmack - so ist das! :D Was soll ich noch mehr sagen als LEST ES. Wirklich. Am besten jetzt gleich. Sofort. Und wehe nicht. Ich vergebe
5 ( von 5 möglichen ) Buchpunkte
Und ehrlich gesagt, weiß ich immer noch nicht, was ich machen werde. Nur das eine weiß ich ... Manche Leute verschwinden, weil sie es so wollen. Manche gehen verloren. Andere werden entführt.Viele von ihnen sind tot, einige sind noch am Leben.
Liebe Antonie,
AntwortenLöschendeine Rezension ist toll :) dieses Buch steht schon auf meiner Wunschliste und jetzt muss ich es erst recht unbedingt lesen.
Liebe Grüße
Corinna
Hallo Corinna :)
LöschenDas Buch ist wirklich lesenswert - kann mir vorstellen dass es nicht jeden Geschmack trifft! Bin gespannt wie es dir gefallen wird.
Liebst,
Antonie
Eine wirklich tolle Rezension! Ich hab schon öfter hin und her überlegt, das Buch zu lesen und war mir immer unschlüssig, aber deine Rezi bekräftigt mich auf jeden Fall, es doch zu lesen :)
AntwortenLöschenLiebste Grüße, Krissy
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