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Mittwoch, 11. August 2021
[Rezension] Die Welt ohne Fenster - Barbara Newhall Follett
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Freitag, 1. Januar 2021
[Rezension] The Travelling Bag and other Ghost Storys - Susan Hill
*Rezension*
Meine Meinung:
Vor dieser Kurzgeschichten-Sammlung habe ich mich lange herum gedrückt - eigentlich hatte sich der Herzensmann dieses Buch vor einer halben Ewigkeit selbst gekauft und dann stand es ( wie nicht selten nach spontanen Käufen, die man dann irgendwie schnell wieder vergisst nach der ersten Euphorie ) lange Zeit in unserem Bücherregal im Schlafzimmer und wartete darauf, gelesen zu werden. Als ich es mir für das Gruselbingo auf die Liste setzte, wollte ich mir selbst ein wenig Mut machen, es doch endlich mal zu lesen.
Bei jeder neuen Ziehung für das nächste Bingobuch hatte ich ein wenig Bammel davor, dass es dieses Buch werden könnte, denn ich hatte die Befürchtung, wie eine Schnecke durch die Geschichten zu kriechen und dadurch in eine Leseflaute abzutauchen. Als es dann endlich so weit war und ich es eines Abends dann in die Hand nahm, kratzte ich mein in die Jahre eingerostetes Englisch zusammen und sprang todesmutig zwischen die Buchdeckel.Doch all meine Ängste diesbezüglich lösten sich bereits wenige Seiten später in Luft auf, denn auch wenn ich während des kompletten Buches garantiert nicht alles einwandfrei verstanden habe, so zog mich Susan Hill doch beharrlich und unnachgiebig in ihre düsteren, atmosphärischen Geistergeschichten hinein und lehrte mich gewaltig das Gruseln.
Mittwoch, 23. September 2020
[Rezension] Der Fluch von Carrow House - Darcy Coates
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Dies war mein viertes Buch beim Gruselbingo und nach den ersten drei eher verhalten gruseligen Geschichten hatte ich mir bei "Der Fluch von Carrow House" ein wenig mehr Gänsehautfeeling gewünscht ... nichtsahnend, dass ich das Grauen frei Haus bekommen würde und der Grusel mich eiskalt verschlingen sollte.
Wir begleiten Remy, welche als Tourguide Führungen durch das sagenumwobene und verspukte Carrow House anbietet. Nach eine dieser Führungen meldet sich ein Teilnehmer bei ihr und bietet Remy ein unwiderstehliches Angebot an; er möchte mit ihr und einigen anderen Gästen zwei Wochen in Carrow House verbringen und dort versuchen, übersinnliche Phänomene aufzuzeichnen.
Doch was sich als interessante Möglichkeit darstellt, wird schnell zum bitteren Ernst für alle Beteiligten und der Horror senkt sich über die Gruppe, gnadenlos und furchterregend.
Die Handlung steigt direkt mit einer düsteren Atmosphäre ein, welche mir bereits auf den ersten Seiten den ein oder anderen Nervenkitzel bescherte - Darcy Coates versteht es perfekt, eine dichte Stimmung zu erzeugen, die im Laufe der Geschichte immer schwerer auf dem Leser lastet und langsam aber sicher den Spannungsbogen nach oben zu treiben.
Ist es am Anfang nur der Hauch oder eine leise Ahnung von Horror, der mich zum Atem anhalten brachte, so erwischte es mich später gegen Ende dermaßen kalt, dass ich vorblätterte um das Ende zu lesen und mir so den Grusel erträglicher zu machen.
Mittwoch, 9. September 2020
[Rezension] Ein Tag im Leben des Iwan Denissowitsch - Alexander Solschenizyn

*Rezension*
Meine Meinung:
Ich hätte wohl eine geraume Zeit lang nicht zu diesem Buch gegriffen, wenn es mir der Herzensmann vor ein paar Tagen nicht entschlossen in die Hand gedrückt und gesagt hätte "Lies es endlich!". Nach einem etwas dickeren Jugendbuch jammerte ich ein wenig vor mich hin, dass nun anscheinend eine Leseflaute über mich kommen würde - ich wusste nicht was ich als nächstes lesen sollte und keines unserer Bücher sprach mich so richtig an.
Und aus Mangel an Widerstand und eigenem Antrieb, etwas anderes zum Schmökern zu finden, tat ich genau das, was er mir sagte ... ich versank in der grausamen, kalten und nüchternen Welt von Iwan Denissowitsch und sah ihm bei seiner Arbeit im sowjetischen Straflager über die Schulter.
Alexander Solschenizyn schafft es auf den nur wenigen Seiten, eine komplette Szenerie zu erschaffen, von der man das Gefühl am Ende hat, sie niemals richtig verlassen zu können.
Der Schreibstil ist sehr einfach, schlicht und orientiert sich an der Gedanken - und Gefühlswelt unseres Hauptprotagonisten Iwan. Gerade bei einer solch bedrückenden Thematik empfinde ich es als angenehm und richtig, wenn sich der Stil ein wenig zurücknimmt, dem Geschriebenen Raum lässt und so dem Leser die Möglichkeit gibt, die Atmosphäre unverfälscht in sich aufzunehmen.
Interessant fand ich hierbei den Aufbau der Geschichte. Wir verfolgen Iwan bzw. Schuchow einen Tag im Lager bei seiner Arbeit, was ich zuerst als ungewöhnlich empfand, denn was sollte man alles über einen einzigen Tag zu berichten haben? Dennoch fällt man sofort in die Handlung hinein und bleibt durch Iwans Gedankensprünge nicht nur im Hier und Jetzt, sondern erfährt auch einiges über sein Leben vor dem Straflager, wie es dazu kam dass er nun dort seine Zeit abarbeiten muss und die unausgesprochenen Regeln, die in diesem Lager vorherrschen.
Sonntag, 31. Mai 2020
[Rezension] Gestohlene Erinnerung - Blake Crouch
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Um diese zu bewahren, entwickelte sie eine Technologie, die uns unsere kostbarsten Momente noch einmal erleben lässt: den ersten Kuss, die Geburt eines Kindes. Doch nun bedroht ihre Erfindung das Schicksal der Menschheit. Im Kampf gegen einen übermächtigen Gegner versuchen Helena und Barry, eine Katastrophe zu verhindern – aber auch auf die Wirklichkeit ist bald kein Verlass mehr …
Meine Meinung:

Montag, 25. Mai 2020
[(Gast)Rezension] Goldkap - Rainer Doh
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Nordnorwegen: Der grausige Fund einer Wasserleiche verdirbt dem Kriminalkommissar Arne Jakobson die Laune und das unerwartet beste Sommerwetter. Auf der Suche nach dem Mörder finden sich viele Verdächtige - erst recht als Gerüchte die Runde machen, in der verfallenen Bunkeranlage aus dem Zweiten Weltkrieg, die das Opfer restaurierte, sei ein riesiger Goldschatz der Wehrmacht verborgen. Hat der Mord etwa mit dem Gold zu tun?
Als die Medien die Sache aufgreifen, beginnt 300 km hinter dem Polarkreis ein regelrechter Goldrausch, und sogar die norwegische Nationalbank mischt sich ein. Aber dann passiert in Tromsø ein weiterer Mord und Arne wird klar, dass er auf einer ganz falschen Fährte ist.
Geschickt lässt Rainer Doh seinen Roman 1944, in einem dramatischen Moment beginnen. Ein Konvoi der deutschen Wehrmacht wird, auf den unwegsamen Straßen Nordnorwegens, von Widerstandskämpfern überfallen. Ein mit mysteriösen Kisten beladener Lkw stürzt ins Meer. Mit diesem kurzen Einstiegskapitel, flott geschrieben, startet das Kopfkino um einen verschwundenen Goldschatz. Das ist auch notwendig und hilft dabei, die Leser*innen bei der Stange zu halten, wenn sich die Handlung in der Jetztzeit danach ein wenig gemächlich entwickelt.

Ist der ‚tote Punkt‘ aber erst überwunden, entfaltet sich eine fein gestrickte Geschichte mit einer Reihe von wirklich netten Plottwists und einem durchgehend guten Spannungsniveau.
Die Figuren sind überzeugend und mit viel Liebe gezeichnet. Dabei gelingt es Rainer Doh mit spürbarer Sach- und Landeskenntnis, seinen Leser*innen die Besonderheiten des norwegisch-deutschen Verhältnisses näher zu bringen, ohne in der einen oder anderen Richtung den belehrenden Zeigefinger zu erheben.
Ein kleiner Kritikpunkt betrifft das fehlende Glossar. Gerade historisch interessierte Leser*innen hätten sicher zu dem einen oder anderen auftauchenden Punkt gern mehr gelesen, ggf. auch Verweise auf entsprechende Sachbücher zu schätzen gewusst.
Jürgens Fazit:
Zusammenfassend kann ich „Goldkap“ uneingeschränkt empfehlen, besonders für Leser*innen, die eine Vorliebe für Kriminalromane mit historischem Hintergrund pflegen. Einen Stern Abzug gibt es für die kleine Hängepartie nach dem ersten Viertel und das fehlende Glossar.
Freitag, 24. Januar 2020
[Rezension] Die Wanifen (1) / Seegeist - Rene Anour
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Salzkammergut in grauer Vorzeit
In einem Pfahlbaudorf an den Ufern des Atasees gehen merkwürdige Dinge vor sich. Immer wieder verschwinden Menschen in den Wäldern und kehren nie wieder zurück. Als die junge Ainwa ahnt, dass sie die nächste sein wird, verlässt sie das Dorf, um ihrem Schicksal zu entgehen. Doch in der Tiefe des Urwalds merkt sie, dass sie bereits verfolgt wird.
Meine Meinung:
Ich hätte wohl nie zu diesem Fantasybuch gegriffen, hätte mir der Herzensmensch selbiges nicht als Ebook geschenkt - denn Cover sowie Klappentext erschienen mir im ersten Moment etwas nichtssagend und hätten mich so nie gereizt, einen Blick mehr in die Geschichte zu werfen.

Mir gefiel besonders die Mischung aus Fantasy, Sagen/Mythen und dem zeitlichen Setting, welches uns ausnahmsweise mal nicht ins Mittelalter entführt ( wie so oft bei dem Genre ), sondern ins vorzeitliche Salzkammergut, mitten in die Berge und so den Leser eine fast schon märchenhafte Atmosphäre spüren lässt.
Freitag, 17. Januar 2020
[(Gast)Rezension] The Body in the Dumb River - George Bellairs
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'For the most part, the dead man received public sympathy. A decent, hardworking chap, with not an enemy anywhere. People were surprised that anybody should want to kill Jim.' But Jim has been drowned in the Dumb River, near Ely, miles from his Yorkshire home.
His body, clearly dumped in the usually silent (`dumb') waterway, has been discovered before the killer intended - disturbed by a torrential flood. With critical urgency it's up to Superintendent Littlejohn of Scotland Yard to trace the mystery of the unassuming victim's murder to its source, leaving waves of scandal and sensation in his wake as the hidden, salacious dealings of Jim Teasdale begin to surface.
Meine Meinung:
Heute dürft ihr zum ersten Mal in den Genuss einer Gastrezension hier auf meinem Blog kommen - und zwar von keinem anderen als von meinem Herzensmann Jürgen Albers. Neben dem Schreiben ist Lesen seine zweite Leidenschaft und das in einem Tempo, welches mich manchmal ein wenig schwindelig zurücklässt. Und warum dann diese Lese-Empfehlungen verstecken, wenn ich sie euch auch präsentieren kann?
Dementsprechend wird es hier auch öfter eine solche Rezension geben, die meisten wohl im Genre Kriminalroman und Jugendbuch angesiedelt und wir hoffen, ihr könnt auch die ein oder andere Empfehlung für euch mitnehmen und lesetechnisch in ganz andere Gefilde abtauchen.
Freitag, 10. Januar 2020
[Rezension] Unser Leben in den Wäldern - Marie Darrieussecq
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Unser Leben in den Wäldern führt uns in eine gar nicht so ferne Zukunft, wo wir es vermutlich ganz normal finden werden, dank implantierter Technik ständig »online« zu sein, smart vernetzt mit Wohnung, Verkehrsmitteln, Arbeit und den staatlichen Autoritäten. Was aber geschieht mit uns, wenn wir in einer Gesellschaft leben, in welcher der technische Fortschritt und Turbo-Kapitalismus auf die Spitze getrieben sind? In der Klone uns als lebende Ersatzteillager für Organe
dienen? In der Roboter den Großteil der Arbeit übernehmen? In der die Unterscheidungslinie zwischen KI-Affen und Menschen zu verschwinden droht?
Ein fulminanter Text, verzweifelt, wütend, geprägt von schwarzem Humor – aus einer Zukunft, die sich erschreckend logisch aus unserer Gegenwart speist.
Meine Meinung:
Auf dieses Buch bin ich über Marlene von ichlesefrauen.de aufmerksam geworden und bin unglaublich froh darüber, denn was sich hier hinter den Buchdeckeln verbirgt, ist ein wahres Kleinod im Bereich Dystopie. Vorweg möchte ich gleich sagen, dass falls ihr euch komplett unwissend in die Geschichte werfen möchtet, dann verzichtet darauf den Klappentext zu lesen, denn dieser nimmt der Handlung doch einiges an Spannung raus und verrät sehr viel über den Verlauf.

Ich stelle mir vor, das der letzte Wald verschwunden sein wird, wenn der erste Menschenroboter fertiggestellt ist. Berührung der Ziellinie. Fünfzig Jahre. Das werde ich nicht erleben. Ich bin vorher kaputt. Ein Glück, dass ich keine Kinder habe.Der Roman lebt davon, dass man als Leser Stück für Stück in Vivianes Gedanken eintaucht, ihr altes Leben mit ihr ergründet und die Welt in welcher sie lebt, ein bisschen besser kennen lernt. Eine Welt, in der Roboter, ständiges Online-Sein und totalitäre Überwachung zur Tagesordnung gehören, rebellische Mitbürger wie von Zauberhand verschwinden und Klone für jeden, die es sich leisten können bereit liegen, um neue Organe zur Verfügung zu stellen.
Donnerstag, 17. Januar 2019
[Rezension] Unerschrocken 1 / Fünfzehn Porträts außergewöhnlicher Frauen - Penelope Bagieu
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Josephine Baker brachte tanzend den Jazz und Charleston nach Europa und engagierte sich für die Rechte von Schwarzen. Tove Jansson, Schöpferin der Mumins, lebte offen die Liebe zu ihrer Lebenspartnerin. Und die liberianische Bürgerrechtlerin Leymah Gbowee setzt sich in gewaltfreiem Kampf für die Sicherheit von Frauen ein.
Unerschrocken schreiten diese eigensinnigen Frauenfiguren der Weltgeschichte durchs Leben. Vorreiterinnen, Querdenkerinnen und jede eine Heldin auf ihre ganz eigene Art. Ob Schamanin oder Entdeckerin, Leuchtturmwärterin oder gefeierte Leinwandhexe – diese Frauen haben ihre Bestimmung gefunden.
Mit Humor und Finesse porträtiert Pénélope Bagieu fünfzehn außergewöhnliche Persönlichkeiten, die den gesellschaftlichen Zwängen ihrer Zeit trotzten, um das Leben ihrer Wahl zu führen.
Meine Meinung:
Bücher wie "Unerschrocken - Fünfzehn Porträts außergewöhnlicher Frauen" gab es 2018 wie Sand am Meer, viele Verlage veröffentlichten Kurzbiografien über berühmte oder weniger bekannte starke Frauen und erzählten ihre Geschichten.

Samstag, 12. Januar 2019
[Rezension] Troll - Michal Hvorecky
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Die europäische Gemeinschaft ist zerfallen und wurde durch die Festung Europa ersetzt. Ihr gegenüber steht das diktatorisch geführte Reich, in dessen Protektoraten ein ganzes Heer von Internettrollen die öffentliche Meinung lenkt. Einer von ihnen ist der namenlose Held dieser in einer allzu naheliegenden Zukunft angesiedelten Geschichte.
Gemeinsam mit seiner Verbündeten Johanna versucht er, das staatliche System der Fehlinformationen von innen heraus zu stören – und wird dabei selbst Opfer eines Shitstorms. Mit seiner rasanten, literarisch verdichteten Erzählung beweist Michal Hvorecky erneut, warum er der erfolgreichste Autor der Slowakei ist.
Meine Meinung:
Ein Buch wie ein Feuerwerk - "Troll" ist eine meisterhaft erzählte Zukunftsversion, welche sich auf ein Thema beschränkt, welches mir so noch nicht in einer Geschichte begegnet ist: Das Trolling. Nur ganz kurz eine Erklärung für diejenigen, die mit diesem Begriff so rein gar nichts anfangen können.
Als Troll wird eine Person bezeichnet, welche in Internetforen, Social Media Plattformen oder generell im Netz auf Beiträge oder Kommentare beschränkt, welche auf die emotionale Provokation anderer Diskussionsteilnehmer abzielt und die sich dadurch eine Reaktion ihres Gegenübers erhoffen. Simpel gesagt: Ärgern auf hohem Niveau mit falschen Fakten, irrsinnigen Behauptungen oder sogar manipulierten Bildern bzw. Videos.
Die Protestteilnehmer sprayen meine bekanntesten Nicks an die Hauswände. Peter. Martin. Jakub. Damian. Ester. Nina. Martina. Eva. Jozef. Keanu. Sarah. Achtzig Namen, und es werden weitere dazukommen.
Mein wahrer Name ist ... Ich kann nicht ... Weiß nicht ... Ich heiße ... Ich komme nicht auf meinen Namen. Sie haben mir alles genommen. Ich bin ... der Troll.

Der zweite Teil widmet sich seiner Arbeit als Troll, man bekommt einen Einblick hinter die Kulissen dieser Maschinerie und merkt langsam aber sicher den Abstieg des Protagonisten in Gefilde, in welche er sich nie vorwagen wollte.
Donnerstag, 10. Januar 2019
[Rezension] Das tote Mädchen vom Strand - Lara Dearman
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Um London zu entfliehen, kehrt die Journalistin Jennifer in ihre Heimat zurück: das pittoreske Guernsey. Doch schon ihre erste Reportage führt sie ins dunkle Herz der Insel. Als Jennifer über ein ertrunkenes Mädchen berichtet, kommt sie einer Serie von Todesfällen auf die Spur.
Im Laufe von Jahrzehnten haben immer wieder auffällig attraktive junge blonde Frauen scheinbar durch Unfall oder Selbstmord ihr Leben im Meer verloren. Sie alle trugen dieselben Zeichen auf ihrer Haut. Offenbar gibt es auf der Kanalinsel einen Killer, der seit fünfzig Jahren mordet. Und der in der Welt der Mythen und Legenden von Guernsey zu Hause ist ...
Meine Meinung:
Nachdem ich mit "Crossroads" zum ersten Mal die britische Kanalinsel Guernsey besuchen durfte und mich damals in die wundervollen Landschaftsbeschreibungen, in Land und Leute und ihre Eigenheiten verliebte, wurde ich sofort aufmerksam, als mir dieser Krimi zum ersten Mal in den Verlagsvorschauen entgegen sprang.
Daran, was das Meer einem Leichnam antun konnte. Die Leute glaubten, Leichen trieben an der Oberfläche, doch das taten sie nicht, nicht gleich. Sie sanken, bis sie auf dem Meeresboden ankamen und stiegen erst nach tagelanger Verwesung wieder empor, von Gasen aufgebläht.
Wenn sie an die Oberfläche kamen, war die Haut grün und löste sich ab, hing lose an Händen und Füßen. Abscheren nannte man das. Und das galt nur für die Teile, die nicht weggefressen worden waren.
Von denselben Fischen, die vielleicht irgendjemand in dieser Woche auf seinem Abendbrotteller wiederfinden würde.

Donnerstag, 29. November 2018
[Rezension] Das rote Adressbuch - Sofia Lundberg
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Doris wächst in einfachen Verhältnissen im Stockholm der Zwanzigerjahre auf. Als sie zehn Jahre alt wird, macht ihr Vater ihr ein besonderes Geschenk: ein rotes Adressbuch, in dem sie all die Menschen verewigen soll, die ihr etwas bedeuten.
Jahrzehnte später hütet Doris das kleine Buch noch immer wie einen Schatz. Und eines Tages beschließt sie, anhand der Einträge ihre Geschichte niederzuschreiben. So reist sie zurück in ihr bewegtes Leben, quer über Ozeane und Kontinente, vom mondänen Paris der Dreißigerjahre nach New York und England – zurück nach Schweden und zu dem Mann, den sie einst verlor, aber nie vergessen konnte.
Meine Meinung:
„Das rote Adressbuch“ ist ein Buch über das Leben, welches sich mir ganz tief ins Herz eingebrannt hat. Auf eine wundervolle Weise nimmt Sofia Lundberg den Leser sanft an die Hand und schildert ihm Doris Geschichte, ihr Leben und schließlich auch ihren Abschied.
Während einer langen Autofahrt fing ich mit dem Hörbuch an, hatte eigentlich keine großen Erwartungen an die Handlung und wollte mich ein wenig ablenken lassen, denn es lag noch eine ziemlich lange Strecke vor mir.
„Fördere deine Talente, statt dir einzureden, dass du nichts kannst. Fang wieder an zu schreiben. Beschäftige dich mit deinem Inneren. Am Ende ist es das, was zählt. Du wirst nie mehr sein als dein Inneres.“Dieses Debüt ist keinesfall ein Liebesroman, das ganz bestimmt nicht. Doch ganz zart und fast wie nebenbei schleicht sich das Thema oft mit ein, ohne jemals übermächtig zu werden.
Erst zu Ende hin schleicht sich ganz sanft eine kleine Wendung ein, die den Fokus mehr auf Doris und ihre Art zu lieben verstärkt lenkt – aber auch das ohne große Dramatik oder Fanfaren.
Was Sofia Lindberg hier schafft ist großes Kino; ein einfühlsamer Schreibstil trifft hier auf eine herzerweichende Geschichte rund ums Leben, Gelebt haben und das Sterben.
Sonntag, 23. Juli 2017
[Rezension] Crossroads - Jürgen Albers
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Mit seinen 616 Seiten ist "Crossroads" ein Schwergewicht von einem Krimi! Doch die Handlung braucht diese Fülle auch, denn neben den klassischen Ermittlungen rund um den Mörder hat Jürgen Albers ebenfalls viel Kriegsgeschehen in seinem Roman verarbeitet, was für mich a) unglaublich interessant zu lesen war und b) mir einige historische Fakten und Hintergrundinformationen rund um die Besetzung der britischen Kanalinseln lieferte, ohne dabei zu geschichtlich zu werden.
Sie hatten sich per Handschlag verabschiedet. Es war Montag, der 27. März 1939 gewesen. Vier Tage später, am 1. April, hatte Charles Norcott seinen neuen Posten auf den britischen Kanalinseln angetreten. Das alles war nun fünfzehn Monate her und über den scheinbar so ruhigen Inseln hatte sich ein Sturm zusammengebraut.
Wie, um ihn aus seinen Gedanken zu wecken, schrammte der Bootsbug an die Kaimauer. Er war auf Guernsey angekommen.Gerade diese Thematik hat der Geschichte das gewisse Etwas verliehen, aber eben auch seine Länge bestimmt. Natürlich waren mal ein paar längere Passagen dabei, die mich und mein Gedächtnis sehr gefordert haben.
Zu Ende hin wurde die Handlung rasant, viele Handlungsstränge fanden zueinander, es waren sehr viele unterschiedliche Charaktere beteiligt, sodass ich ein wenig den Überblick verlor, aber das war nur ein minimaler Störfaktor und konnte die Spannung keineswegs abfallen lassen.
Sonntag, 16. April 2017
[Rezension] Ellbogen - Fatma Aydemir

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[...] ich verstehe, dass die Welt scheißungerecht ist und dass sie anders besser wäre, aber anders wird sie nie werden. Doch das liegt nicht an mir.
Und dass ich das weiß, wird mir vielleicht nicht helfen so im praktischen Leben. Aber es hilft meinem Herz.Und gerade diese Wut hat mich so traurig gestimmt. Es ist eine hilflose Wut, eine Wut auf die Gesellschaft an sich und wie diese Hazal als Deutsch-Türkin sieht, wahrnimmt und behandelt. Dabei nimmt oft auch ihre eigene Wahrnehmung von gewissen Situationen Höhenflüge an, was sie schlussendlich in ein riesengroßes Dilemma hineinkatapultiert.
Montag, 12. Dezember 2016
[Buch-News #5] "Paris, Clara und Ich" von Adriana Popescu - Weihnachtskurzgeschichte!
Deswegen freue ich mich umso mehr, ihn und die Liebesgeschichte mit seiner Frau näher kennen zu lernen, aber wehe es werden keine geheimen Doctor Who Sachen mehr vorkommen Frau Popescu, dann gibt es gewaltig Ärger ... oder so! #hmpf
Angst ist wichtig. Hab Angst vor dem offenen Meer. Vor dunklen Gassen. Vor großen Hunden. Aber niemals – ich betone – niemals vor der Liebe. Die Liebe mag wehtun, aber sie ist wie eine Rose. Du bekommst sie nicht ohne Dornen.
Deshalb meine Empfehlung an euch: Ihr kennt "Paris, Du und Ich" noch nicht? Tja, dass solltet ihr wohl schleunigstens ändern, denn das könntet ihr sonst mehr als nur bereuen ... euch entgeht hier eine so wundervolle Geschichte rund um die erste Liebe, den ersten Liebeskummer, das Wunder einer Freundschaft und kleinen, gut versteckten Doctor Who Insidern.
Und ganz nebenbei werdet ihr durch Paris geführt, verliebt euch in Vincent und werdet bald feststellen wie himmelschreiend gut Adriana Popescu schreiben kann - also, worauf wartet ihr noch? Lest es, liebt es und empfehlt es weiter, denn das hat es mehr als nur verdient!!
Man darf vor vielen Dingen im Leben Angst haben, das habe ich gelernt. Jedoch niemals von der Liebe, sich selbst und den eigenen Träumen.
Denn es sind eben diese Träume, die uns vorantreiben, wegen denen wir mit einem Lächeln morgens aufwachen und selbst den schlimmsten Tag überstehen. Wenn niemand über deine Träume lacht, dann sind sie wahrscheinlich nicht groß genug.
Mittwoch, 7. Dezember 2016
[Rezension] Reihenvorstellung Maarten S. Sneijder + Sabine Nemez - Andreas Gruber
Sonntag, 28. August 2016
[Rezension] Bluescreen / Schlips und Vorurteil - J.K Hilgenberg

Um was geht es? Elizabeth Bennett arbeitet als aufstrebende und selbstbewusste Technikerin bei dem Regionalsender Meryton TV. Eines Tages trifft sie auf Will Darcy, welcher als neuer Moderator und Freund von Charles Bingley neuen Wind in den Fernsehsender bringen soll.
a) Ich finde dieses Cover ganz ganz schrecklich. Punkt. Da gibt es für mich nichts zu rütteln oder zu beschönigen, es passt einfach so gar nicht zu der ganzen Geschichte, denn diese ist so ganz anders als ihr Kleid. Einfach ignorieren und komplett auf ihr Innenleben fokussieren, denn das lohnt sich auf jeden Fall!
Doch ich habe es fleißig überlesen und den ein oder anderen Leser wird das garantiert ebenso erheitern wie es mich wahnsinnig gemacht hat.
Eine bezaubernde Adaption des bekannten Austen Klassikers. Auch wenn es zwei kleine Schwächen hatte, konnte es mich rundum überzeugen; lasst euch vom Cover nicht abschrecken, denn die Geschichte dahinter ist es auf jeden Fall wert, entdeckt zu werden ... nicht nur von Austen Fans! Ich vergebe
Dienstag, 9. August 2016
[Rezension] Es ist gefährlich, bei Sturm zu schwimmen - Ulla Scheler
Um was geht es? Ben und Hannah sind seit Ewigkeiten sehr eng befreundet, kommen ohne einander kaum aus und nun trennen sich doch ihre Wege, denn nach dem Abitur wollen beide in unterschiedlichen Städten studieren.
"Noch eine Geschichte?", fragte Ben. Ich konnte hören, wie er lächelte. Das Mädchen nickte und schaute weg. Ich wusste genau, wie es war, wenn Ben einen anblickte: Man fühlte sich gesehen. Wenn man ihn so gut kannte wie ich, konnte man auch zurückschauen. [...] Man schnitt sich leicht an Bens schimmernden Kanten.
Ben und Hannah sind beide sehr starke, intensive und interessante Charaktere, welche ich gerne während ihrer Reise begleitet habe, denn durch ihre recht unterschiedlichen Persönlichkeiten wurde es nie langweilig. An manchen Stellen habe ich laut gelacht, an anderen wieder eine Gänsehaut verspürt oder einen Satz in mir nachwirken lassen, denn Ulla Scheler schaffte es stets, mich eiskalt zu erwischen.
So haben meine Gefühle mich oft überrannt. mich mit schimmernden Augen zurückgelassen und völlig vereinnahmt. Dann half nur noch tief einzuatmen, die Gedanken kurz schweifen zu lassen, nur um dann doch wieder zum Buch zu greifen und in die Geschichte erneut einzutauchen, denn ab einem Zeitpunkt entwickelte sich ein Sog, welchem ich mich schwer entziehen konnte.
"Manchmal hält man es mit einem Menschen nicht mehr aus", sagte sie. "Man weiß, dass man zusammenbricht, wenn man länger bleibt, und deshalb macht man sich davon. Aber es ist ein schmaler Grat, denn das sind meistens die Menschen, die machen, dass wir uns am lebendigsten fühlen."
Einen großen Teil der Geschichte nimmt Ben ein. Er ist ein sehr düsterer, melancholischer und oft sehr unberechenbarer Charakter, welcher den Leser während dem Lesen verunsichern kann, denn seine Art gegenüber Hannah kann schon sehr ruppig und unerklärlich sein.
Nach und nach lernt man ihn besser kennen, versteht in mit fortschreitender Geschichte immer mehr und bangt um ihn - denn relativ schnell wird klar, irgendwas wird mit Ben während diesem Sommer passieren, nur was dass sein wird und wie es beide Leben verändern wird, bleibt dem Leser bis kurz vor Schluss noch verborgen, was den Spannungsbogen unglaublich hoch hält.
Hannah dagegen war der stillere Part und wusste oft selbst nicht, wie sie mit ihren Gefühlen gegenüber Ben umgehen sollte, was zu einigen Reibereien zwischen den beiden führte. Auch wenn es dem ein oder anderen Leser wahrscheinlich zu jugendlich, pubertär vorkommen wird, mich hat es nie gestörte, denn ich konnte ihre Ängste und Unsicherheiten stets nachempfinden.
Dabei sei auch gesagt, es ist eigentlich ein Jugendroman, welcher ab 14 Jahren empfohlen wird und doch ist es für mich ein All-Age-Titel, denn mit seiner Tiefe und Sprachgewalt wird er auch Erwachsene überzeugen dürfen ... und seien wir ehrlich: Ab und zu brauchen wir genau solche Romane, wollen in unsere Jugendzeit zurückversetzt werden oder einfach nur ein Buch lesen, welches unser Innerstes nach Außen kehrt - und genau das schafft es, versprochen.
"Ich habe Angst", sagte er. Tränen rannen seine Wangen hinunter und ich wollte ihn auffangen, aber er war noch im Fallen, er fiel so schnell und in so vielen Teilen, dass ich ihn nur umarmen konnte, ohne ihn im Mindesten zu berühren.Mein Fazit:
Traut euch, taucht in Ben und Hannahs Geschichte ein und begleitet sie auf diesem ganz besonderen Road-Trip, welcher euch gerade in den kleinen und stillen Augenblicken eine Gänsehaut über den Körper schicken wird. Keine leichte Sommerlektüre und trotzdem die beste Wahl, denn dieser Roman ist jede Leseminute wert und verdient gehört zu werden. Ich vergebe