*Werbung / Rezensionsexemplar*
Habitat von Peter Cawdron
Umfang: 352 Seiten | Genre: Science-Fiction
Verlag: Heyne | Preis: 12,99 €
Die Menschheit hat ihren Fuß auf den Mars gesetzt. Die neue Habitatsiedlung „Endeavor“ wird als Triumph des menschlichen Forscherdrangs gefeiert. Einhundertzwanzig Wissenschaftler, Techniker und Astronauten arbeiten hier.
Sie sind auf alle Eventualitäten vorbereitet – nur nicht darauf, dass plötzlich die Funksignale von der Erde verstummen. Gefangen auf dem Mars, können die Kolonisten über die Katastrophe, die auf ihrem Heimatplaneten passiert sein mag, nur rätseln. Und hoffen, dass sie hier überleben …
Meine Meinung:
Wie viele andere habe ich vor einigen Jahren
"Der Marsianer" von Andy Weir gelesen und war sofort begeistert
von dem Setting auf dem Mars, dem schwarzen Humor und der Leichtigkeit, mit welcher der Autor mich von seiner Geschichte überzeugen konnte, trotz des vielen Technik-Krams und dem Sci-Fi-Genre, welches ich bis zu dem Zeitpunkt ein wenig gemieden hatte.
Danach allerdings schwächte meine Begeisterung rasch ab, denn ich konnte kaum Bücher finden, die mich ansprachen. Die Klappentexte
versprachen Weltraumkriege, interstellare Schlachten, Planeteneroberungen oder waren so ausschweifend kompliziert, das sich meine Nackenhaare aufstellten. Ich wollte
leicht verständliche Science-Fiction, vielleicht ein wenig Robotik oder eine KI, die ihr Unwesen treibt, aber diese Geschichten versteckten sich vor mir und so griff ich sehr selten zu Büchern aus diesem Genre.
Der Mars ist von irdischen Angelegenheiten unberührt, er war es schon seit Jahrmilliarden. Als ich auf die uralte Landschaft hinausblicke, kann ich mir nur schwer vorstellen, dass das Leben auf der Erde durch nukleare Detonationen rund um den Globus erschüttert wurde. Hier ist alles so ruhig.

Als ich in den Verlagsvorschauen nun
"Habitat" sah, war meine Neugierde sofort geweckt. Das Cover mit dem Astronauten und der Marslandschaft stach mir gleich ins Auge,
der Klappentext versprach eine spannende Handlung und aus diesen Gründen wagte ich mich an das Buch, entschlossen einen würdigen Nachfolger für den Marsianer zu finden.
Der Einstieg in die Geschichte beginnt wortwörtlich mit einem großen Knall - auf der Erde ist ein Atomkrieg ausgebrochen, alle Nationen scheinen sich wahllos zu bombardieren und
auch innerhalb der Marskolonie bricht das Misstrauen aus. Es ist keine Kommunikation nach außen möglich, die Gruppen schotten sich voneinander ab und die große Frage schwebt im Raum:
Wer hat wen angegriffen und warum?
Diesen Zwiespalt, die Unwissenheit und die Isolation auf dem Mars; all das zusammen ergibt eine explosive Atmosphäre, die Peter Cawdron gekonnt auszureizen versteht.
Die Beschreibungen über die atomare Zerstörung, die Verzweiflung und Trauer der Kolonisten trieben mich mit einem Gefühl der Beklemmung durch die Seiten.