Samstag, 13. April 2019

[Rezension] Die letzte Königin / Das schlafende Feuer - Emily R. King




*Werbung / Rezensionsexemplar*

Die letzte Königin von Emily R. King

Umfang: 383 Seiten | Genre: Romantasy

Verlag: LYX | Preis: 15,00 € 




Sie kämpft für ihre Liebe und das Schicksal ihres Volkes!

Die achtzehnjährige Kalinda ist behütet bei der Heiligen Schwesternschaft aufgewachsen. Doch ein Besuch des Tyrannen Rajah Tarek reißt sie abrupt aus ihrem friedlichen Leben heraus. Sie soll die hundertste Ehefrau des Herrschers werden – ein Platz, den sie gegen die anderen Ehefrauen und Kurtisanen Tareks im Zweikampf verteidigen muss. Ihr einziger Trost in der feindseligen Welt des Hofes ist ihr junger Leibwächter Deven Naik. Ihn zu lieben ist ihr verboten, doch Kalinda begreift schon bald, dass sie niemals die Frau des grausamen Tarek sein kann. Ihre einzige Chance liegt in der verborgenen Macht, die tief in ihr schlummert …

Meine Meinung:

In den letzten Jahren ist es für mich immer schwieriger geworden, lesenswerte Romantasy Titel zu finden, aus denen nicht der Kitsch tropft oder in welchen die komplette Handlung, aufgrund der Liebesbeziehung, auf Nimmerwiedersehen im Hintergrund verschwindet. Und doch probiere ich ab und zu gerne neue Bücher in diese Richtung aus, in der Hoffnung irgendwann wieder eine Geschichte zu finden, die mich begeistern und mitreißen kann.

"Die letzte Königin" hat das endlich wieder geschafft und ist dabei doch fast mehr Fantasy als Romantasy, denn die Handlung zeichnet sich nicht hauptsächlich durch romantische Szenen aus, sondern viel mehr durch einen spannungsreichen und magischen Plot.

Wir erleben ein junges Mädchen namens Kalinda, welche in einem Schwesternorden in den Berge aufwächst und seit ihrer Kindheit von einem mysteriösen Fieber heimgesucht wird. Zusammen mit ihrer besten Freundin Jaya trainiert sie für ihren großen Tag, denn dann können alle jungen Frauen eines gewissen Alters sich im Nahkampf gegeneinander behaupten und endgültig in den Orden aufgenommen werden.

Doch es kommt alles anders als geplant, denn Rajah Tarek, der grausame Herrscher des Landes, betritt Kalindas heile Welt und reißt sie aus ihrer gewohnten Umgebung. Sie soll seine hundertste Ehefrau werden ... allerdings ist dies mit einem Kampf auf Leben und Tod verbunden.
Sterbliche Männer und Frauen wurden nach dem Ebenbild der Götter geschaffen – Himmel in ihrer Lunge, Erde unter ihren Füßen, Feuer in ihrer Seele und Wasser in ihrem Blut.
Grob zusammengefasst ist das der Einstieg in die Geschichte und dieser konnte, meiner Meinung nach, nicht besser sein. Emily R. King hat eine fantastische Welt im Stile von 1001 Nacht entstehen lassen, welche ihre ganz eigenen Mythen und Mysterien beinhaltet und lässt sie nach und nach vor dem Auge des Lesers Gestalt annehmen.

Nichts mag ich lieber, als in ein solches Setting langsam, aber doch mit einem gewissen Tempo eingeführt zu werden, damit ich mit der Welt und ihren Gegebenheiten vertraut werde. 

Wenn sich gleich auf den ersten Seiten viele Fragen anhäufen und ich das Gefühl habe, zwar in einer ganz neuen Umgebung zu sein, aber ihre Eigenheiten nicht zu verstehen, dann frustriert so ein Worldbuilding eher, als dass es mir Spaß macht.

Doch das hat die Autorin perfekt hinbekommen und so flog ich durch die Seiten, wollte mehr von Kalinda und ihrer Geschichte erfahren. Es wird auch nicht mit Göttersagen, einem grausamen König und seinen 99 Ehefrauen, einer mysteriösen Gabe und bösen Gegenspielern gegeizt, aber in diesem Setting fügte sich das nahtlos und ohne zu viele Klischees ein und bescherte mir einige spannende Lesestunden.

Deven legte seine Hand auf meine. "Ich wollte ebenfalls  Frieden, aber ich habe ihn in der Bruderschaft nicht gefunden. Ich habe ihn in der Armee gefunden. Manchmal gibt es Frieden nur durch Krieg." 
Ich ziehe meine Hand weg. "Ich habe noch nie etwas Absurderes gehört. Würden alle Menschen nach den fünf göttlichen Tugenden leben, gäbe es keinen Krieg. 
"Das ist nicht das Paradies, Kalinda. Krieg ist real und Frieden gibt es nicht umsonst."

Die Freundschaft zwischen Kalinda und Jaya gefiel mir außerordentlich gut, denn die beiden jungen Frauen haben eine sehr innige, freundschaftliche Beziehung zueinander, die auch im Verlaufe des Buches nie abreißt. Wahrscheinlich ist mir dies so positiv aufgefallen, da weibliche Freundschaften selten in solchen Romantasy Titeln zu finden sind und meist durch eine weiblich-männliche Freundschaft ersetzt wird, die dann auch noch in einer Liebesbeziehung mündet.

Generell muss ich sagen, dass ich mehr Klischees erwartet habe, als ich schlussendlich präsentiert bekommen habe. 

Wir haben nicht die klassische Dreier-Liebesgeschichten-Konstellation, auch wenn der Klappentext mir von der Beschreibung her anders erschien. Die Autorin verzichtete darauf schlichtweg, baute kein kompliziertes Liebesdrama a la "Ich bin in zwei Männer verliebt, oh je, welchen von beiden finde ich attraktiver und warum kann ich nicht beide haben?" mit ein und oh Wunder, oh Wunder: Es funktioniert bestens.

Um Intrigen am Königshof, geifernden Frauen, Eifersüchteleien und Machtkämpfe kommen wir hingegen nicht herum, aber auch damit konnte ich gut leben. Wenn es pointiert eingesetzt wird, nicht zu erzwungen wirkt und die Handlung im Wesentlichen voranbringt, habe ich nichts gegen solche Erzählstränge, im Gegenteil:

Genau das machte die Geschichte für mich rund und bekam dadurch ein gewaltiges Tempo, sodass ich das Buch kaum aus der Hand legen konnte.

Die Kämpfe und der Alltag am Königshof erinnerten mich ein wenig an "Throne of Glass" von Sarah J. Maas. Als angenehm empfand ich es, dass all dies sich immer die Waage hielt. Es gab nicht zu viel von den Kämpfen, nicht zu viel magischen Alltag oder Liebeleien, sondern eine bunte Mischung von allem und das machte es zu einem abwechslungsreichen Lesespaß.
Ich behalte meinen Hass für mich, nähre ihn und verwandle ihn in etwas, das größer, fürchterlicher und gefährlicher ist. Ich werde abwarten. Ich werde mich in einer dunklen Ecke zusammenkauern bis die Zeit reif ist. Und dann werde ich über Rajah Tarek herfallen.
Dabei konnten mich die Plottwists zum Großteil wirklich überraschen und an manchen Stellen schimmerte ein wenig Grausamkeit durch die Handlung hindurch. Unvorhergesehene Tode und blutige Kämpfe waren zwar rar gesät, aber wenn sie auftauchten erwischten sie mich eiskalt.

Gegen Ende hin ging doch alles sehr schnell, das ein oder andere Hindernis wurde plötzlich aus dem Weg geräumt und auch Kalindas Entscheidungen waren manchmal ein wenig unverständlich. Man merkt, das eine schnelle Lösung gefunden werden musste für einen fulminanten, offenen Schluss des ersten Bandes und dadurch wurde die Handlung hastig und holperig vorangeführt im letzten Drittel.

Mein Fazit:

Eine Mischung aus 1001 Nacht, den Tributen von Panem und Throne of Glass - so lässt sich "The Hundredth Queen" wohl am besten zusammenfassen. Ein rasanter Plot führt mit magischen Elementen spannend und abwechslungsreich durch die Geschichte.

Auch wenn es hier und da eine kleine Länge gab und das Ende ein wenig zu konstruiert war, konnte mich Emily R. King doch mit ihrem Debüt bezaubern und fesseln. Ich freue mich auf die Fortsetzung, welche demnächst erscheinen wird.

*~4 von 5 Sterne~*

1 Kommentar:

  1. Hallo und guten Tag,

    O.K. dann werde ich gerne diesen Roman mal im Auge behalten....Danke für das Vorstellen.

    Schönen Sonntag..LG..Karin..

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