*Werbung / Rezensionsexemplar*
Goldkap von Rainer Doh
Umfang: 430 Seiten | Genre: Kriminalroman
Verlag: Divan Verlag | Preis: 16,90 €
Nordnorwegen: Der grausige Fund einer Wasserleiche verdirbt dem Kriminalkommissar Arne Jakobson die Laune und das unerwartet beste Sommerwetter. Auf der Suche nach dem Mörder finden sich viele Verdächtige - erst recht als Gerüchte die Runde machen, in der verfallenen Bunkeranlage aus dem Zweiten Weltkrieg, die das Opfer restaurierte, sei ein riesiger Goldschatz der Wehrmacht verborgen. Hat der Mord etwa mit dem Gold zu tun?
Als die Medien die Sache aufgreifen, beginnt 300 km hinter dem Polarkreis ein regelrechter Goldrausch, und sogar die norwegische Nationalbank mischt sich ein. Aber dann passiert in Tromsø ein weiterer Mord und Arne wird klar, dass er auf einer ganz falschen Fährte ist.
Geschickt lässt Rainer Doh seinen Roman 1944, in einem dramatischen Moment beginnen. Ein Konvoi der deutschen Wehrmacht wird, auf den unwegsamen Straßen Nordnorwegens, von Widerstandskämpfern überfallen. Ein mit mysteriösen Kisten beladener Lkw stürzt ins Meer. Mit diesem kurzen Einstiegskapitel, flott geschrieben, startet das Kopfkino um einen verschwundenen Goldschatz. Das ist auch notwendig und hilft dabei, die Leser*innen bei der Stange zu halten, wenn sich die Handlung in der Jetztzeit danach ein wenig gemächlich entwickelt.
Ich muss gestehen, dass bei mir dieser Anfangsschwung nicht gereicht hat und ich „Goldkap“ zunächst, nach ca. 80 gelesenen Seiten eine Weile beiseite gelegt habe. So sorgfältig der Autor sein Setting auch einführt, so sehr strapaziert er aber auch die Geduld seiner Leser*innen. Hier wäre Potenzial gewesen, das Buch um geschätzte 30-40 Seiten zu verschlanken.
Ist der ‚tote Punkt‘ aber erst überwunden, entfaltet sich eine fein gestrickte Geschichte mit einer Reihe von wirklich netten Plottwists und einem durchgehend guten Spannungsniveau.
Die Figuren sind überzeugend und mit viel Liebe gezeichnet. Dabei gelingt es Rainer Doh mit spürbarer Sach- und Landeskenntnis, seinen Leser*innen die Besonderheiten des norwegisch-deutschen Verhältnisses näher zu bringen, ohne in der einen oder anderen Richtung den belehrenden Zeigefinger zu erheben.
Ein kleiner Kritikpunkt betrifft das fehlende Glossar. Gerade historisch interessierte Leser*innen hätten sicher zu dem einen oder anderen auftauchenden Punkt gern mehr gelesen, ggf. auch Verweise auf entsprechende Sachbücher zu schätzen gewusst.
Jürgens Fazit:
Zusammenfassend kann ich „Goldkap“ uneingeschränkt empfehlen, besonders für Leser*innen, die eine Vorliebe für Kriminalromane mit historischem Hintergrund pflegen. Einen Stern Abzug gibt es für die kleine Hängepartie nach dem ersten Viertel und das fehlende Glossar.
Ich vergebe *~4 ( von 5 ) Sterne~* dafür.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen
Vielen Dank für deinen Kommentar!
Bitte beachte, dass Beleidigungen & Spam ohne Vorwarnung gelöscht werden. Bitte hab Verständnis dafür, dass ich nicht alle Kommentare beantworten können!
Hinweis: Mit dem Abschicken deines Kommentars akzeptierst du, dass der von dir geschriebene Kommentar und die personenbezogenen Daten, die damit verbunden sind (z.B. Username, E-Mailadresse, verknüpftes Profil auf Google/ Wordpress) an Google-Server übermittelt werden. Mehr Informationen dazu erhältst du in meiner Datenschutzerklärung und in der Datenschutzerklärung von Google.