Mittwoch, 20. Mai 2015

[Rezension] Wolf - Mo Hayder

Wolf

Mo Hayder

448 Seiten

Goldmann Verlag

14,99 €

Ein einsames Haus am Waldrand. Es war ihr
Zufluchtsort. Jetzt ist es die Hölle.

„Es hört sich an, als würden sie gerade meine Tochter oder meine Frau bedrohen. Ich weiß nicht, was passiert. Jetzt ist es still.“ Vor vierzehn Jahren wurde ein junges Liebespaar brutal ermordet. Der Hauptverdächtige gestand das Verbrechen und wurde verurteilt. Aber die Erinnerung an die Morde ist noch nicht verblasst. 

Als Oliver Anchor-Ferrers mit seiner Familie in das einsam gelegene Ferienhaus in der Nähe des damaligen Tatorts zurückkehrt, macht er eine schockierende Entdeckung: Ist der Täter von einst etwa wieder auf freiem Fuß? Noch kann er nicht ahnen, dass das schon bald nicht mehr seine größte Sorge sein wird. Der Albtraum kehrt mit voller Macht zurück, nur diesmal ist er die Hauptfigur ...

Meine Meinung:

Wow ein Psychothriller der Extraklasse - als Leser meint man die ganze Zeit die Fäden in der Hand zu halten, genau zu wissen wer welche Rolle innehat und wie sich die Geschichte wohl entwickeln wird ... und dann kommt ganz leise, unbemerkt Mo Hayder um die Ecke geschlichen und entreißt einem die Kontrolle. Der Leser trudelt, der Leser hudelt und findet sich ziemlich schnell in seinen eigenen Vermutungen verstrickt auf dem Boden liegen und muss mit Schrecken ansehen wie alles in Wirklichkeit aussieht. Spannung pur!

Um was geht es? Jack Caffery nimmt sich eines entlaufenen Hundes an der mit einer mysteriösen Botschaft mitten im Wald gefunden wurde. Eigentlich will er den Hund nur seinen rechtmäßigen Besitzern zurückbringen, doch dann wird er in einen längst aufgeklärten Mord hineingezogen und kann sich seiner eigenen Neugier nicht entziehen. 

Auf der anderen Seite steht Oliver Anchor-Ferres, der mit seiner Familie nach einer Herz-OP in ein einsam gelegtes Ferienhaus sich zurückziehen will. Doch dann machen sie eine erschreckende Entdeckung und müssen bald feststellen das die Vergangenheit sie schneller und brutaler eingeholt hat als ihnen lieb ist.

Das war mein erster Mo Hayder und die Autorin hat es mir sowas von angetan! Wir erleben zwei Erzählstränge, die anfangs scheinbar so gar nicht zusammen passen. 

Einmal begleiten wir Jack Caffery bei dem verzweifelten Versuch, das Verschwinden seines Bruders vor etlichen Jahren zu erklären. Dabei trifft er auf einen ebenso verzweifelten Mann, der seit Jahren umherwandert und ein ähnliches Schicksal teilt. 

Von ihm bekommt er den Beagle Bear in die Arme gedrückt und mit einem Ultimatum versehen: Wenn er die Familie findet zu der dieser Hund gehört, wird er ihm das Verschwinden seines Bruders begreiflicher machen.

Und dann ist da noch der pensionierte Oliver, der mit seiner Familie zusammen vor 15 Jahren einen grausamen Mord verdauen musste .... doch das Grauen ist noch nicht vorbei und so holt die Vergangenheit sie sehr schnell ein. Wie dann die beiden Stränge zusammen führen und sich auf spektakuläre Art und Weise treffen war für mich ein Highlight und bis zum Schluss hatte ich feuchte Hände, denn erst auf den letzten 5 Seiten wird einem klar wie das Ganze ausgehen wird.

Ich muss gestehen, dass ich von Anfang an auf dem Holzweg war, was meine ganzen Verdächtigungen anging, doch da ging es mir genauso wie dem Ermittler Jack - wir beide haben gewisse Dinge nicht in Zusammenhang gebracht, haben uns auf falsche Fährten gestürzt und schlussendlich die Quittung davon getragen. Zuviel will ich auch gar nicht verraten, denn das würde die ganze Spannung des Thrillers nehmen, nur soviel sei gesagt: 

Nichts ist wie es zu sein scheint und auch ihr werdet bei dieser Lektüre nie zu dem Schluss kommen, der es dann wird.

Ein atemberaubendes Setting, hinterhältige Charaktere und eine Story die ihresgleichen sucht. Mo Hayder spielt verstecken mit dem Leser und schafft es, einem die Gänsehaut über den Rücken zu jagen. Psychothriller auf höchstem Niveau, ein Ermittler der vom Leben gezeichnet ist und aus diesem Grund so ziemlich alle Regeln über Bord schmeißt und ein grausamer Mörder, der mehr in der Hinterhand hat als man meinen würde.

Mein Fazit:

Allein das erste Kapitel wird euch einen Schauer über den Rücken jagen, euch tief in die Geschichte hineinsaugen und ihr werdet in diesen Irrgängen hilflos umherirren - ganz nach meinem Geschmack! Wer einen schnellen, harten und gnadenlosen Thriller sucht der einem den Atem nimmt; hier ist er, also schnappt ihn euch und seid begeistert. Ich vergebe

5 ( von 5 möglichen ) Buchpunkte

1 Kommentar:

  1. Klingt gut und da ich mit deinen Tipps immer gut fahre (siehe zuletzt "Teo"), dürfte es wohl nur eine Frage der Zeit sein, bis ... :)

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