Dienstag, 24. März 2020

[Rezension] Abzweigungen - Roland Hebesberger




*Werbung / Rezensionsexemplar*

Abzweigungen von Roland Hebesberger

Umfang: 320 Seiten | Genre: Thriller

Verlag: MyMorawa | Preis: 16,99 € 



Welchen Weg gehst du, wenn dein Leben auf der Kippe steht? Wähle weise, es könnte deine letzte Entscheidung sein.

Cornell Rohde, ein gescheiterter Ex-Polizist aus München, baut sich in Salzburg ein neues Leben auf. Es nimmt eine drastische Wendung, als er Zeuge eines mysteriösen Banküberfalls wird. Er versucht, den Geheimnissen hinter dem Verbrechen auf die Spur zu kommen, und gerät in eine Verschwörung, die sein Weltbild ins Wanken bringt. Wem kann er vertrauen, wer sagt die Wahrheit und was steckt hinter dem grellen Licht, das ihn bis in seine Träume verfolgt? Bei einer Verfolgungsjagd quer durch Europa mit neuen Verbündeten kommt Cornell an seine Grenzen. Wird er am Ende die richtige Entscheidung treffen?

Meine Meinung:

"Abzweigungen" ist das Debüt von Roland Hebesberger und damit der erste Teil seiner Thriller-Reihe rund um den Ermittler Cornell Rohde. Auf den Autor und sein Werk bin ich über Twitter aufmerksam geworden, hatte mich in das etwas andere Cover verguckt und als er nach Bloggern suchte, die seinen Thriller lesen wollten, konnte ich nicht an mir halten und musste wissen, was sich hinter seinem Buch verbirgt.

Wir begleiten Cornell Rhode bei dem Versuch, sein Leben nach einigen Niederschlägen wieder in geordnete Bahnen zu führen. Erst wird er bei der Münchner Polizei aufgrund von einigen falsch getroffenen Entscheidungen gekündigt, nur um dann in Salzburg für eine kurze Zeit neues Glück, beruflich wie privat, zu finden und auch dieses wird ihm rasch und harsch entrissen.

Doch damit ist es nicht vorbei - die Unglücksspirale dreht sich weiter für Cornell und wir als Leser müssen dabei zusehen wie er versucht, sich aus diesem ganzen Schlamassel zu retten ... mit mal mehr und mal weniger großem Erfolg.

Ich hatte leider einige Probleme beim Lesen dieser Geschichte. Es fing für mich bereits auf den ersten Seiten beim Schreibstil von Roland Hebesberger an, der so gar nicht meinen Geschmack mit seiner etwas derben und direkten Sprache treffen konnte. Viele seiner Charaktere blieben mir lange wahnsinnig unsympathisch, was zum Teil garantiert gewollt war, allerdings hätte ich mir hier den ein oder anderen Sympathieträger mehr gewünscht.
Es war ein lauer Donnerstagabend, das Wetter war frühlingshaft. Ich kann mich noch genau an den Tag erinnern, denn dieser hatte mein Leben verändert. [...] Es war damals elf Jahre her, dass meine Mutter an Krebs gestorben war und ich den Weg meines Vaters gegangen war, der als wahrer Held bei der Münchner Polizei galt. 
Mein Vater war stolz darauf, dass ich schon in jungen Jahren den Verlust wegstecken konnte und meinen Weg ging. Doch dies solltes sich bald ändern.
Cornell selbst kann man mögen oder nicht - mit seiner ihm eigenen ruppigen Art hat er mich an manchen Stellen zum unfreiwillig zum Lachen gebracht, an anderen zum Verzweifeln oder Kopfschütteln ... ein sehr breites Spektrum an Gefühlen brach sich hier bei mir Bahn und auch nach Beenden der Geschichte weiß ich nicht so recht, was ich von ihm halten soll.

Was mich am Lesen hielt, war das Tempo und der Sog, den der Plot mitbrachte und mich so durch die Seiten trug. Langeweile konnte hier zu keinem Zeitpunkt auftauchen, wir als Leser sind immer mitten im Geschehen dabei und werden von einem Ereignis ins nächste mitgerissen. Kleine Verschnaufpausen gönnt uns Roland Hebesberger ab und an, nur um danach wieder seine Protagonisten auf abenteuerliche Art durch die Geschichte zu jagen.

Für meinen Geschmack passierten oft zu viele Dinge gleichzeitig, was dem Ganzen vielmals die Glaubwürdigkeit raubte und Wendungen nach sich zog, die für mich zu sehr aus dem Ärmel geschüttelt waren. Auch wenn der arme Cornell schon genug leiden musste während der Handlung, ging es mir in manchen Momenten zu einfach von der Hand was passierte oder wie sich Zufälle zu Gunsten unseres Protagonisten fügten.

Das Ende war leider auch für mich viel zu viel konstruiert, die expliziten Gewaltszenen hatten mehr Schockpotenzial als Nutzen in meinen Augen und die Auflösung des Ganzen konnte mich so gar nicht von sich überzeugen. Es war wie ein Feuerwerk aus Spannung, was sich am Horizont anbahnte, nur um sich dann enttäuschend platt und wenig nachvollziehbar über den Himmel zu ergießen - James Bond wäre stolz gewesen darauf, nur passte es für mich so gar nicht zur gesamten Geschichte und sorgte für Kopfschütteln meinerseits beim Zuschlagen des Buches.

Mein Fazit:

Dieser Thriller ist eindeutig nicht für jedermanns Geschmack - derbe Sprache, zackige actiongeladene Wendungen und Charaktere, die nicht unbedingt immer sympathisch daherkommen ... all dies und noch einiges mehr erwartet den Leser hinter den Buchdeckeln zu "Abzweigungen". Von mir daher der Tipp: Lest vorher in die Leseprobe hinein, macht euch selbst ein Bild und entscheidet dann, ob ihr dem Debüt von Roland Hebesberger eine Chance gebt.

Ich vergebe

*~2 von 5 Sterne~*

Danke an den Autor und MyMorawa für die Bereitstellung des Rezensionsexemplares und den netten Austausch auf Twitter!

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