Werbung / Rezensionsexemplar
Liv Molyneaux ist gerade in das alte Haus ihres Vaters in Bristol gezogen. Er ist verschwunden und Liv glaubt nicht an die Theorie der Polizei, dass er Selbstmord begangen hat. Sie hofft, zwischen Martins Sachen in der Wohnung und der Buchbinderwerkstatt einen Hinweis zu finden.
Neben der Trauer um ihr totgeborenes Kind wird Liv nachts immer wieder von seltsamen Geräuschen und dem Weinen eines Babys geweckt. Ist das alles Einbildung, oder steckt mehr dahinter?
Meine Meinung:
"Besuch aus ferner Zeit" von Katherine Webb hätte mich so direkt gar nicht angesprochen, hätte ich nicht eine Besprechung von Juliane auf ihrem Blog iamjane.de gelesen. Aus diesem Grund durfte die Geschichte bei mir einziehen und entführte mich auf zwei Zeitebenen nach England zu den Christmas Steps, einer sehr alten historischen Straße im Herzen Bristols.
Gleich zu Anfang sei gesagt, dass sich hinter diesem beschaulich wirkenden Cover eine sehr düstere Handlung verbirgt, die definitiv Triggerwarnungen vorweg gebraucht hätte wie z.B. Kindstod, rassistische Ausdrücke, Mord und Suizid.Warum Verlage im Jahr 2021 immer noch meinen, dies nicht zu benötigen, ist mir ein Rätsel, denn diese zu integrieren tut a) niemanden weh, b) nimmt nicht viel Platz weg und c) lässt den Leser*in über die Motive nicht im Dunkeln, die im schlimmsten Fall retraumatisierend sein können.
Wir begegnen in der heutigen Zeit Liv, welche in den Laden ihres verschwundenen Vaters zurückkehrt, nach dem sie selbst einen traumatischen Schicksalsschlag verwinden musste und nun sich auf die Suche nach ihm begibt.
Im zweiten Blickwinkel folgen wir Bethia ins Jahr 1830, welche ein Armenhaus leitet und dort eine neue Bewohnerin dort aufnimmt, die sie bald in gehörige Schwierigkeiten bringt, denn sie weiß um ein Geheimnis aus Bethias Vergangenheit, dass diese schon lange begraben wähnte.