*Rezension*
Freitag, 16. Oktober 2020
[(Gast)Rezension] Der dunkle Bote - Alex Beer
*Rezension*
Mittwoch, 23. September 2020
[Rezension] Der Fluch von Carrow House - Darcy Coates
*Werbung / Rezensionsexemplar*
Dies war mein viertes Buch beim Gruselbingo und nach den ersten drei eher verhalten gruseligen Geschichten hatte ich mir bei "Der Fluch von Carrow House" ein wenig mehr Gänsehautfeeling gewünscht ... nichtsahnend, dass ich das Grauen frei Haus bekommen würde und der Grusel mich eiskalt verschlingen sollte.
Wir begleiten Remy, welche als Tourguide Führungen durch das sagenumwobene und verspukte Carrow House anbietet. Nach eine dieser Führungen meldet sich ein Teilnehmer bei ihr und bietet Remy ein unwiderstehliches Angebot an; er möchte mit ihr und einigen anderen Gästen zwei Wochen in Carrow House verbringen und dort versuchen, übersinnliche Phänomene aufzuzeichnen.
Doch was sich als interessante Möglichkeit darstellt, wird schnell zum bitteren Ernst für alle Beteiligten und der Horror senkt sich über die Gruppe, gnadenlos und furchterregend.
Die Handlung steigt direkt mit einer düsteren Atmosphäre ein, welche mir bereits auf den ersten Seiten den ein oder anderen Nervenkitzel bescherte - Darcy Coates versteht es perfekt, eine dichte Stimmung zu erzeugen, die im Laufe der Geschichte immer schwerer auf dem Leser lastet und langsam aber sicher den Spannungsbogen nach oben zu treiben.
Ist es am Anfang nur der Hauch oder eine leise Ahnung von Horror, der mich zum Atem anhalten brachte, so erwischte es mich später gegen Ende dermaßen kalt, dass ich vorblätterte um das Ende zu lesen und mir so den Grusel erträglicher zu machen.
Montag, 21. September 2020
[Rezension] Wir haben schon immer im Schloss gelebt - Shirley Jackson
*Rezension*
Meine Meinung:
Shirley Jackson ist ja eine bekannte Größe in der Reihe der Horror-Schriftsteller*innen und begegnet relativ rasch jedem, der sich in diesem Genre umsieht. Darauf habe ich mich beim Gruselbingo sehr gefreut, allerdings etwas verhaltener, denn vor etlichen Jahren habe ich es mit der Diogenes Ausgabe dieses Titels einmal probiert und kam partout nicht in die Geschichte hinein.
Als ich es vor einigen Tagen also ausgelost bekam, war ich unendlich neugierig auf diesen Klassiker und konnte bereits an einem Abend die Hälfte davon inhalieren - mit größerem Erfolg als damals. Es kann auch daran liegen, dass dies eine neue Übersetzung ist und der Stil von Eva Brunner mir mehr zusagte oder dass ich nun richtig Lust auf das Entdecken dieser Geschichte hatte ... einerlei, ich fing an zu Lesen und war sofort gefangen von dem, was sich mir dort bot.
Denn wenn Shirley Jackson eines schafft, dann ist es eine dichte Atmosphäre zu schaffen, die von ihren Charakteren und deren Eigenheiten bestimmt wird. Die Handlung an sich, die Erzählweise und das was passiert, passiert ganz unaufgeregt und fast unbemerkt, doch je weiter ich in dem Buch voran schritt, umso mehr packte mich das kalte Grauen.
Wir begleiten zwei Schwestern, welche mit ihrem Onkel in einem herrschaftlichen Haus leben und sich von dem Rest der Dorfgemeinschaft abschotten und distanzieren, denn ein Unglück vor vielen Jahren innerhalb der Familie trieb einen großen Keil in diese Gesellschaft und brandmarkte die Schwestern auf grausame Weise. Seitdem sind sie Gespött, Schikanen und Beschimpfungen ausgesetzt, welche sie in die Einsamkeit ihres Hauses treiben.
Doch dann taucht eines Tages ihr entfernter Cousin Charles auf und versucht, die beiden Schwestern gegeneinander auszuspielen.
Ich konnte mir dieses ganze Szenario vor meinem inneren Auge bildlich vorstellen, denn wer einmal in einer kleinen Gemeinde gelebt hat, in der jeder jeden kennt, der weiß wie leicht und schnell so eine Stigmatisierung und Ausgrenzung von einzelnen Personen passieren kann - damals wie heute, wenn auch aus den unterschiedlichsten Gründen.
Samstag, 19. September 2020
[Rezension] Nightmare Alley - William Lindsay Gresham
*Rezension*
Meine Meinung:
Auf mein zweites Buch im Gruselbingo war ich ganz besonders gespannt, denn auch diese Geschichte wartete nun schon etwas länger geduldig auf ihren Einsatz und aufgrund der vielen Seiten schreckte sie mich immer ein wenig ab. Aber nun hatte ich keine Ausrede mehr und warf gespannt einen Blick zwischen die Buchseiten.

Die Ernüchterung folgte relativ schnell, denn aufgrund des Covers und der Beschreibung hatte ich im Vorfeld gedacht, die Handlung würde sich rund um einen Jahrmarkt und seiner Attraktionen bewegen, doch dies ist nicht durchgehend der Fall. Unser Hauptprotagonist Stanton Carlisle ist ein Haudegen sondergleichen, eine unruhige Seele mit der wir im Laufe der Geschichte einige Überraschungen erleben und selten lange an einem Ort verweilen.
Während wir also Stantons Leben begleiten, entwickelt sich der kleine unsichere Junge zu einem forschen, selbstsicheren Mann, der sich der Kunst der Illusion und Geisterbeschwörung verschrieben hat - meist zu seinen eigenen Gunsten ausgelegt und immer mit einem Auge auf der Suche nach dem großen Geld und einer Bühne, die seinem Ego gerecht wird.
Donnerstag, 17. September 2020
[Rezension] Im Garten Numen - Erik R. Andara

Meine Meinung:
Anfang September habe ich mich Gabriela vom Blog "Buchperlenblog" angeschlossen, ein Gruselbingo zu spielen. Wir haben uns 9 Titel ausgesucht, welche wir bis Halloween gelesen haben möchten und lassen unsere Lektüre nach Beenden eines Buches auslosen, um so ein klein wenig mehr Spannung und Spaß an dieser Challenge zu haben.
"Im Garten Numen" war meine erste Geschichte bei diesem Bingo und eines der Bücher, die hier schon eine geraume Zeit darauf wartete, gelesen zu werden. Erschienen bei einem ganz kleinen Verlag und limitiert hatte ich es damals über Conny von "Pinkanemone" gefunden und sofort geordert beim Autoren selbst - doch wie es meist so ist, geriet es erst einmal in Vergessenheit.
Umso neugieriger war ich nun auf den Inhalt und stürzte mich mit großer Vorfreude zwischen die Seiten. Es brauchte einige Zeit, bis ich mit dem Schreibstil von Andara warm wurde; irgendwie kam ich ständig aus dem Lesefluss heraus und bis zur Hälfte nicht so richtig in die Geschichte hinein, kann aber gar nicht so recht erklären warum.
Mittwoch, 9. September 2020
[Rezension] Ein Tag im Leben des Iwan Denissowitsch - Alexander Solschenizyn

*Rezension*
Meine Meinung:
Ich hätte wohl eine geraume Zeit lang nicht zu diesem Buch gegriffen, wenn es mir der Herzensmann vor ein paar Tagen nicht entschlossen in die Hand gedrückt und gesagt hätte "Lies es endlich!". Nach einem etwas dickeren Jugendbuch jammerte ich ein wenig vor mich hin, dass nun anscheinend eine Leseflaute über mich kommen würde - ich wusste nicht was ich als nächstes lesen sollte und keines unserer Bücher sprach mich so richtig an.
Und aus Mangel an Widerstand und eigenem Antrieb, etwas anderes zum Schmökern zu finden, tat ich genau das, was er mir sagte ... ich versank in der grausamen, kalten und nüchternen Welt von Iwan Denissowitsch und sah ihm bei seiner Arbeit im sowjetischen Straflager über die Schulter.
Alexander Solschenizyn schafft es auf den nur wenigen Seiten, eine komplette Szenerie zu erschaffen, von der man das Gefühl am Ende hat, sie niemals richtig verlassen zu können.
Der Schreibstil ist sehr einfach, schlicht und orientiert sich an der Gedanken - und Gefühlswelt unseres Hauptprotagonisten Iwan. Gerade bei einer solch bedrückenden Thematik empfinde ich es als angenehm und richtig, wenn sich der Stil ein wenig zurücknimmt, dem Geschriebenen Raum lässt und so dem Leser die Möglichkeit gibt, die Atmosphäre unverfälscht in sich aufzunehmen.
Interessant fand ich hierbei den Aufbau der Geschichte. Wir verfolgen Iwan bzw. Schuchow einen Tag im Lager bei seiner Arbeit, was ich zuerst als ungewöhnlich empfand, denn was sollte man alles über einen einzigen Tag zu berichten haben? Dennoch fällt man sofort in die Handlung hinein und bleibt durch Iwans Gedankensprünge nicht nur im Hier und Jetzt, sondern erfährt auch einiges über sein Leben vor dem Straflager, wie es dazu kam dass er nun dort seine Zeit abarbeiten muss und die unausgesprochenen Regeln, die in diesem Lager vorherrschen.
Freitag, 5. Juni 2020
[Rezension] Verbena Hexenjagd - Ruth Anne Byrne
*Werbung / Rezensionsexemplar*
Es ist eine mittelalterlich anmutende Welt, in die uns Ruth A. Byrne entführt; eine Welt des einfachen Land- und Waldlebens, der dörflichen Feste und Wettkämpfe, der Pferdewagen und Bogenschützen, der Heilkräuter und geheimen Elixiere, mit niederen Bauern und tonangebendem Adel. Inquisitoren treten auf, die sich zu Beschützern des wahren Glaubens und der Rechtschaffenheit erklären. Sie, die selbsternannten «Hüter», wollen die alten guten Volksgeister verbannen, Magie ächten und außergewöhnlich begabte Menschen als gefährlich abstempeln.
In dieser Welt lebt Verbena, eine angehende Heilerin, die bei ihrer Ziehmutter in die Lehre geht. Eines Tages entdeckt die 17-Jährige an sich ein magisches Talent: Sie kann sich mit einem Marder verbinden. Diese Gabe macht sie glücklich und zugleich furchtsam, denn fortan muss sie damit rechnen, als Hexe angeklagt zu werden. Dabei würde Verbena zu gern die Freuden, Freundschaften und Verliebtheiten teilen, die ein normales Leben einer jungen Frau zu bieten hat. Sie sucht ihre Fähigkeit zu verbergen, um nicht auf dem Scheiterhaufen zu enden. Als ein junger Mann, der nach einem Raubüberfall schwer verletzt aufgefunden wurde, in die Heilerei gebracht wird, gerät Verbena in eine vertrackte Lage.
Meine Meinung:

Ich muss vorab gestehen, dass ich von anderen Titeln dieses Verlages bisher eher gemischte bis negative Meinungen gehört hatte und aus dem Grund las ich mir vorher die Leseprobe zu dem Buch durch.
Der locker-leichte Schreibstil konnte mich direkt von sich überzeugen und so sagte ich dem Verlag zu - was ein Glück, denn sonst wäre mir diese bezaubernde Jugendbuch-Geschichte völlig durch die Lappen gegangen. Auch wenn es an der ein oder anderen Stelle ein wenig klischeehaft zuging und mir die Wendung gegen Ende ein kleines Augenrollen abgerungen hat, überwogen für mich doch im Nachhinein die positiven Aspekte, die mitreißende Handlung und die liebevoll gezeichneten Charaktere, welche mich konstant unterhalten konnten.
Sonntag, 31. Mai 2020
[Rezension] Gestohlene Erinnerung - Blake Crouch
*Werbung / Rezensionsexemplar*
Um diese zu bewahren, entwickelte sie eine Technologie, die uns unsere kostbarsten Momente noch einmal erleben lässt: den ersten Kuss, die Geburt eines Kindes. Doch nun bedroht ihre Erfindung das Schicksal der Menschheit. Im Kampf gegen einen übermächtigen Gegner versuchen Helena und Barry, eine Katastrophe zu verhindern – aber auch auf die Wirklichkeit ist bald kein Verlass mehr …
Meine Meinung:

Montag, 25. Mai 2020
[(Gast)Rezension] Goldkap - Rainer Doh
*Werbung / Rezensionsexemplar*
Nordnorwegen: Der grausige Fund einer Wasserleiche verdirbt dem Kriminalkommissar Arne Jakobson die Laune und das unerwartet beste Sommerwetter. Auf der Suche nach dem Mörder finden sich viele Verdächtige - erst recht als Gerüchte die Runde machen, in der verfallenen Bunkeranlage aus dem Zweiten Weltkrieg, die das Opfer restaurierte, sei ein riesiger Goldschatz der Wehrmacht verborgen. Hat der Mord etwa mit dem Gold zu tun?
Als die Medien die Sache aufgreifen, beginnt 300 km hinter dem Polarkreis ein regelrechter Goldrausch, und sogar die norwegische Nationalbank mischt sich ein. Aber dann passiert in Tromsø ein weiterer Mord und Arne wird klar, dass er auf einer ganz falschen Fährte ist.
Geschickt lässt Rainer Doh seinen Roman 1944, in einem dramatischen Moment beginnen. Ein Konvoi der deutschen Wehrmacht wird, auf den unwegsamen Straßen Nordnorwegens, von Widerstandskämpfern überfallen. Ein mit mysteriösen Kisten beladener Lkw stürzt ins Meer. Mit diesem kurzen Einstiegskapitel, flott geschrieben, startet das Kopfkino um einen verschwundenen Goldschatz. Das ist auch notwendig und hilft dabei, die Leser*innen bei der Stange zu halten, wenn sich die Handlung in der Jetztzeit danach ein wenig gemächlich entwickelt.

Ist der ‚tote Punkt‘ aber erst überwunden, entfaltet sich eine fein gestrickte Geschichte mit einer Reihe von wirklich netten Plottwists und einem durchgehend guten Spannungsniveau.
Die Figuren sind überzeugend und mit viel Liebe gezeichnet. Dabei gelingt es Rainer Doh mit spürbarer Sach- und Landeskenntnis, seinen Leser*innen die Besonderheiten des norwegisch-deutschen Verhältnisses näher zu bringen, ohne in der einen oder anderen Richtung den belehrenden Zeigefinger zu erheben.
Ein kleiner Kritikpunkt betrifft das fehlende Glossar. Gerade historisch interessierte Leser*innen hätten sicher zu dem einen oder anderen auftauchenden Punkt gern mehr gelesen, ggf. auch Verweise auf entsprechende Sachbücher zu schätzen gewusst.
Jürgens Fazit:
Zusammenfassend kann ich „Goldkap“ uneingeschränkt empfehlen, besonders für Leser*innen, die eine Vorliebe für Kriminalromane mit historischem Hintergrund pflegen. Einen Stern Abzug gibt es für die kleine Hängepartie nach dem ersten Viertel und das fehlende Glossar.
Samstag, 23. Mai 2020
[(Gast)Rezension] Radio Girls - Sarah-Jane Stratford
*Werbung / Rezensionsexemplar*
London, 1926, der Krieg ist vorbei, die aufregende Energie der Veränderung flirrt durch die Luft. Die junge Amerikanerin Maisie hat einen Job bei dem gerade erst gegründeten Rundfunksender BBC ergattert. Sie ist elektrisiert vom hektischen Tempo, den jungen klugen Mitarbeitern und einschüchternden Chefs. Sie entdeckt ihre Leidenschaft für das Radio und trifft auf die außergewöhnliche Hilda Matheson, die Gründerin des beliebten Talk-Programms, die ihr zur Mentorin wird. Als die beiden jedoch eine schockierende Verschwörung aufdecken, müssen sie sich entscheiden: Wie weit gehen zwei engagierte Journalistinnen für die Wahrheit?
Jürgens Meinung:
Die „Radio Girls“ erschienen zunächst in der New American Library, New York, 2016. Die deutsche Ausgabe, übersetzt von Beate Brammertz, vor wenigen Wochen, am 9. März 2020 bei btb Verlag - Verlagsgruppe Random House.
Dieses Buch verdanke ich, wie so vieles, meiner Liebsten. Nachdem ich wunderbar satt und glücklich aus der Story von „A House of Ghosts“ von William Ryan aufgetaucht war, wollte ich gern noch weiter im Historischen Genre bleiben und - wie der Zufall es will - das sehr gelungene Cover von Radio Girls lachte mich vom SuB an.

Hier lässt auch Stratford ihren Roman beginnen. Nicht ohne jedoch der/dem Leser*in mit einem kurzen, rasanten Prolog Appetit zu machen und gleichzeitig zu zeigen: Hier geht es nicht nur um die (ggf. faden) Erinnerungen einer Rundfunksekretärin. Bereits mit diesen knapp 1 ½ Seiten hatte mich die Autorin gecatcht. Das ist schon ein Kunststückchen, aber es ging flott weiter und wir begleiten die Heldin des Romans, Maisie Musgrave, mit klopfendem Herzen zu ihrem Vorstellungstermin in die BBC.
Montag, 18. Mai 2020
[(Gast)Rezension] A House of Ghosts - W. C. Ryan
*Rezension*
Winter 1917. As the First World War enters its most brutal phase, back home in England, everyone is seeking answers to the darkness that has seeped into their lives.
At Blackwater Abbey, on an island off the Devon coast, Lord Highmount has arranged a spiritualist gathering to contact his two sons who were lost in the conflict. But as his guests begin to arrive, it gradually becomes clear that each has something they would rather keep hidden. Then, when a storm descends on the island, the guests will find themselves trapped. Soon one of their number will die.
For Blackwater Abbey is haunted in more ways than one . . . An unrelentingly gripping mystery packed with twists and turns, A House of Ghostsis the perfect chilling read this winter.
Jürgens Meinung:
Heute dürft ihr zum zweiten Mal in den Genuss einer Gastrezension hier auf meinem Blog kommen - und zwar von keinem anderen als von meinem Herzensmann Jürgen Albers. Hier kommt nun also die zweite von vielen Gastrezensionen, welche euch heute nach Blackwater Abbey entführt - habt viel Spaß!
Vorstellen möchte ich heute ein Buch, das wir aus unserem letzten Irland-Aufenthalt mit gebracht haben: zu „A House of Ghosts“, welches 2018 im Verlag Zaffre/BonnierBooks erschienen ist.
Viele Arten von Geistern haben sich über Blackwater Abbey versammelt.Das ist der eigentliche Kern des Plots, den der irische Schriftsteller William Ryan für seinen Genremix „A House of Ghosts“ mit geschickter Hand gewoben hat.
Haben wir damit also einen klassischen Geister- oder sogar Horrorroman? Nein, definitiv nicht. Auch wenn das Setting dazu absolut geeignet wäre: Eine abgelegene Insel, darauf ein altes Herrenhaus, das wiederum auf den Mauern und Gewölben einer noch deutlich älteren Abtei erbaut wurde. Darin eine geplante Séance, eine Geisterbeschwörung.
Mittwoch, 29. April 2020
[Rezension] Little Lies / Wer einmal lügt, dem glaubt man nicht / Megan Miranda
*Werbung / Rezensionsexemplar*
Die Journalistin Leah flieht vor ihrem alten Leben: Sie lässt ihre Heimat und ihren Job hinter sich und zieht mit ihrer besten Freundin Emmy in ein altes Haus auf dem Land. Das Zusammenleben klappt gut. Leah arbeitet tagsüber in der Schule, Emmy nachts an einer Rezeption. Doch dann stellt Leah eines Nachts fest, dass sie ihre Freundin seit Tagen nicht gesehen hat. Noch bevor sie Emmy als vermisst melden kann, wird in der Nähe eine brutal misshandelte junge Frau gefunden. Doch die Frau ist nicht Emmy – stattdessen sieht sie Leah zum Verwechseln ähnlich … Muss Leah nicht nur um Emmys, sondern auch ihr eigenes Leben fürchten?
Meine Meinung:
Puh, wie soll ich diese Rezension nur anfangen? Meine Gefühle für diesen psychologischen Spannungsroman ( ja, es ist KEIN Thriller - liebe Verlage, bitte weckt nicht so oft falsche Erwartungen bei euren Lesern! ) sind durchmischt und auch einige Tage nach Beenden des Buches weiß ich nicht wirklich, was ich davon halten soll.

Wir begleiten die Journalistin Leah Stevens, welche mit einer alten Freundin namens Emmi einen Neuanfang wagt, weit weg von ihrem alten Job und den damit resultierenden Problemen. Sie fängt als Lehrerin in einer Schule an zu arbeiten, während Emmi nachts als in einem Motel arbeitet.
Doch eines Tages hält die Kleinstadt ein brutaler Überfall in Atem und Leahs Vergangenheit schleicht sich langsam wieder in ihr Leben zurück, während ihre Freundin Emmi plötzlich wie vom Erdboden verschwunden ist - und keiner außer Leah scheint sich an sie zu erinnern ... Ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt.
Folgendes wollte ich zu Kyle sagen: Männer wie dich verspeist sie zum Frühstück. [...] Doch solche Geschichten erzählte man nicht. Das Ziel der Geschichte sollte es sein, die Leute dazu zu bewegen, dass sie sich sorgten, die Öffentlichkeit auf deine Seite zu bekommen, sie dazu zu bringen, jeden, den sie geliebt haben, im Gesicht dieser vermissten jungen Frau zu sehen.
All das hätte unglaubliches Potenzial gehabt, wenn da nicht all die vielen störenden Kleinigkeiten gewesen wären, welche wie kleine Kieselsteine unter meiner Fußsohle beständig präsent waren und mich gegen Ende oft dazu getrieben haben, eher in anderen Geschichten zu schmökern, als diese zu beenden.
Samstag, 25. April 2020
[Rezension] Inepu / Die Herren des Schakals - Roxane Bicker
*Werbung / Rezensionsexemplar*
München, 1889: In der Glyptothek wird eine mysteriöse Maske entwendet, die den Totengott Anubis darstellt, der Kurator ermordet und wie eine altägyptische Mumie drapiert.
Der Direktor des Museums betraut Rosa und Daisy mit diesem Fall, zwei private Ermittlerinnen, ohne die Gendarmerie zu informieren. Um kein Aufsehen zu erregen, sollen sie den Mord aufklären und vor allem die Maske zurückholen. In fünf Tagen findet eine wichtige Ausstellung statt.
Ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt, in dem die zwei Frauen schauerliche und überraschende Entdeckungen erwarten - und ein Ritual, das Opfer fordert. Ein mystischer Detektiv-Krimi im München des 19. Jahrhunderts.
Zum ersten Mal gehört von Roxane Bicker und ihrem Debütroman "Inepu" habe ich letztes Jahr auf dem Litcamp in Heidelberg. Leider nur am Rande, denn die Session ( ich glaube, es war speziell eine über Ägyptologie ) selbst konnten wir nicht besuchen und doch hat sich mir ihre Geschichte ins Gedächtnis gebrannt.

Direkt auf den ersten Seiten entsteht eine dichte und unheimlich mystische Stimmung, die sich durch das ganze Buch zog und mich durchweg gefangen hielt. Auch geht es sehr schnell zur Sache, denn bereits am Anfang wird der Leser Zeuge eines Diebstahls einer wertvollen Maske und eines Mordes an einem Museums-Angestellten, was für mich den perfekten Einstieg in die Geschichte bot und Lust auf mehr machte.
Sonntag, 5. April 2020
[Interview] Roland Hebesberger, Autor von "Abzweigungen"
- Hallo Roland, schön das du dich meinen Fragen stellen möchtest. Du hast Ende letzten Jahres dein erstes Buch auf den Markt gebracht und damit auch gleichzeitig den Start einer Thriller-Reihe gesetzt. Die naheliegendste Frage zuerst: Wie kam dir die Idee zu "Abzweigungen" und warum hast du dich für genau dieses Genre entschieden?
Roland: Erstmals vielen Dank für die Chance, mich bei dir präsentieren zu dürfen. Hier muss ich etwas ausholen. Begonnen zu schreiben habe ich mit 15 Jahren mit Fanfictions. Danach war ich sehr erfolgreich unterwegs im virtuellen Serienbereich. Mein Traum als Kind war es, Drehbuchautor zu werden. Das ist natürlich in Österreich sehr schwierig. Ich habe dann in ganz jungen Jahren versucht ein Buch zu schreiben, was mir auch gelang.
Nur logischerweise bin ich bei allen Verlagen abgeblitzt. Es kam eine Frustration auf und ich hörte
auf zu schreiben. Aber Ideen kamen immer wieder und ich habe sie mir notiert und abgelegt. Da meine virtuelle Serie dann auch noch als Hörspiel umgesetzt wurde und diese auf YouTube landete, kam bei mir im letzten Jahr wieder Feuer auf, da ich die ganzen Kommentare gesehen hatte und gemerkt habe, dass es viele Leute gibt, die meine Storys noch immer richtig toll fanden.
Bezüglich Genre! Ich habe im SciFi Bereich angefangen, meine virtuelle Serie war dann so eine Art Action/Thriller Serie und ich bin drauf gekommen, dass mir das noch besser liegt. Deshalb starte ich mit Thriller Geschichten, die sich aber auch etwas mit anderen Genres vermischen können. Da setze ich mir keine Grenzen.
Roland: Ich muss hier gleich ein ganz großes Lob an MyMorawa, insbesondere Frau Scherzer, anbringen. Natürlich wäre mir ein Verlag am liebsten gewesen, aber ich wollte nicht wieder Monate damit verbringen, auf Antworten zu warten und dann wieder Absagen zu riskieren. Als ich das Selfpublishing entdeckt habe, war mir klar, dass ich zuerst nach einem heimischen Partner suchen würde. Und da habe ich mit MyMorawa einen ganz tollen Partner gefunden.
Vom ersten Gespräch an waren sie für mich da, beantworteten alle meine Fragen, waren immer hilfsbereit und immer freundlich. Auch nach der Veröffentlichung bieten sie dir tolle Hilfe an. Werbematerial, Buchpräsentationen usw. bieten sie dir ebenfalls an. Der Preis ist überaus fair und man fühlt sich sehr gut aufgehoben. Diesen Schritt würde ich definitiv wieder so machen.
Die Idee hatte ich im Februar 2019, da habe ich mich dann erstmals informiert, wie das Selfpublishing ablaufen würde. Im März habe ich zum Plotten und dann zum Schreiben begonnen, im Juni war ich fertig. Dann kam die Arbeit mit meiner Lektorin, die sehr intensiv und lehrreich war. Ende November war das Skript dann fertig, ebenso das Cover und am 06. Dezember erschien mein Buch! Also ja, ich würde wieder diesen Weg beschreiten!
Roland: Meine Charaktere sind immer sehr eigen, das hat mir damals bei den virtuellen Serien schon viele Fans, aber auch Hater gebracht. Den Stereotyp sollte es so bei mir nicht geben. Mir ist es sehr wichtig, dass sich meine Charaktere im Zuge der Geschichte verändern, durch das, was sie erlebt haben. Das steht immer im Zentrum der Geschichte. Damit spielt man sehr mit dem Feuer, da man aufpassen muss, dass ein Hauptprotagonist nicht unsympathisch oder uninteressant für den Leser wird. Allerdings hat man dadurch auch die Chance, eine Geschichte richtig spannend und überraschend zu machen. Bei mir ist alles durchgeplant.
Aber mir muss immer klar sein, wo ein Charakter startet und wo er endet. Einfach so drauf los schreiben geht bei mir nicht. Deshalb ist das Plotten bei mir so wichtig! Außerdem wird bei mir von jedem Charakter ein eigenes Datenblatt angelegt. Dort ist seine komplette Biografie hinterlegt, wie auch sein Stammbaum. Dort vermerke ich mir auch das aussehen, die Charaktereigenschaften, die Schwächen, die Stärken, die Sprache und so weiter. Und das wird immer wieder ergänzt. Wenn ich mir mal nicht mehr sicher bin, wie ein Charakter tickt und wohin er sollte, dann kann ich das Datenblatt davon durchlesen. Ohne diese Notizen wäre ich aufgeschmissen, da mir so viele Ideen durch den Kopf gehen, dass ich dann sicherlich vieles vergessen oder vermischen würde.
- Wir wollen aber nicht nur über deinen Erstling reden, sondern auch ein wenig über DICH als Autor: Ich habe auf deiner Website gelesen, dass du mit dem Schreiben von Fanfictions zu der Serie Stargate angefangen hast. Woher kam die Lust zum schriftstellerischen Schaffen und wie hast du dich als Autor in der Zeit von 2000 bis jetzt, 20 Jahre später, in deinen Augen weiterentwickelt?

Damals gab es das Wort Streaming noch gar nicht. Ich habe mir diese Folgen angeschaut, verstand aber zu wenig. Es gab aber eine Fanseite, die sogenannte „Langinhalte“ über diese Episoden schrieb. Somit konnte ich sie ansehen und danach durchlesen, was dort passierte und verstand alles.
Die wollten aber nicht nur Fanfictions, sondern auch eigene Ideen. So entwickelte ich die Agententhriller-Serie „Teen Agent“, die dann auch zum Hörspiel verarbeitet wurde. Ich gewann viele Awards, unter anderem zwei Mal den besten virtuellen Mainwriter, was die größte Auszeichnung war. Durch diese Erfolge kam ich dann auf die Idee, ein Buch zu schreiben, was ich auch tat, aber nirgendwo angenommen wurde.

Bei mir lief es vielleicht etwas anders ab, wie bei vielen anderen, doch der Weg ist immer der Gleiche! Und auch durch die Arbeit an Abzweigungen habe ich so viel gelernt, dass ich jetzt im zweiten Buch anwenden kann. Ich hoffe, dass ich dadurch immer besser werde und vielleicht irgendwann für einen Verlag oder eine große Leserschaft interessant werden könnte. Ich habe so viele Ideen und ich würde sie gerne alle schreiben, nur die Zeit und das nötige Kleingeld fehlen dazu!
Roland: Ich wäre gerne Vollzeit-Schriftsteller, aber es ist bekannt, dass dies nur wenige Autoren sind. Gerade mit dem ersten Buch tut man sich sehr schwer. Ich bin aktuell noch über 5.000 € im Minus beim ersten Buch, also bin ich meilenweit davon entfernt, dass ich als Autor von meinen Büchern leben kann. Ich schreibe auch nicht deshalb, weil ich damit viel Geld verdienen will.

Es wäre schön, wenn sich die Bücher selbst finanzieren würden, ansonsten werde ich nicht viele Bücher schreiben können. Ein kleines Taschengeld wäre auch nett. Vollzeit Schriftsteller wäre aber natürlich genial, weil ich dann richtig viele Bücher schreiben könnte. Ideen hätte ich wirklich sehr viele! Also muss ich ganz normal wie jeder andere Arbeiten. Ich stehe in der Früh auf, arbeite meine 10 Stunden am Tag, komme nach Hause und wenn ich die Muse habe, plotte oder schreibe ich.
Am Wochenende bin ich sehr viel unterwegs, da ich auch ehrenamtliche Positionen habe und einen Fanclub führe. Gott sei Dank kann ich sehr schnell tippen und bin ein nachtaktiver Mensch. Deshalb geht sich der Autor auch noch aus. Das Schwierige am Selfpublisher Leben ist eben, dass es mit dem Schreiben nicht getan ist.
Man muss alles selbst vermarkten und noch mehr Zeit investieren. Wie ich das alles in Moment unter einem Hut bekomme, weiß ich selbst nicht. Gerade, weil ich in wenigen Tagen das komplette zweite Buch geschrieben habe. Aber momentan läuft es und ich nutze das aus, so lange es geht. In Zukunft wäre es aber schön, wenn ich mehr Zeit zum Schreiben haben könnte. Doch damit beschäftige ich mich erst, wenn es soweit ist!
In meinem Plan sind aber jetzt mal in diesem Thriller Bereich 13-15 Bücher geplant. Ein SciFi-Thriller könnte auch demnächst folgten, daran arbeite ich gerade. Die Fortsetzung zu Abzweigungen ist aktuell mal für Frühjahr 2021 geplant. Versprechen kann ich den Termin hier aber nicht, da ich natürlich als Selfpublisher immer aufs Geld schauen muss. Umso mehr Bücher, dass ich verkaufe, umso schneller kann ich mir Lektorat/Korrektorat/Cover leisten und umso schneller kommen die Bücher raus. Und Projekte habe ich genug.
Ich bedanke mich für das Interview und die Chance mich präsentieren zu dürfen. Meine Hoffnungen liegen bei den Lesern da draußen, dass ihr meinem Buch eine Chance gebt und mir eine ehrliche Rezension gebt. Nur so kann ich mich weiterentwickeln. Und ich verspreche euch, sobald das Budget da ist, folgen die nächsten Bücher. Geschrieben wird bei mir am laufenden Band. Vielen Dank und alles Gute!
Dienstag, 24. März 2020
[Rezension] Abzweigungen - Roland Hebesberger
*Werbung / Rezensionsexemplar*
Welchen Weg gehst du, wenn dein Leben auf der Kippe steht? Wähle weise, es könnte deine letzte Entscheidung sein.
Cornell Rohde, ein gescheiterter Ex-Polizist aus München, baut sich in Salzburg ein neues Leben auf. Es nimmt eine drastische Wendung, als er Zeuge eines mysteriösen Banküberfalls wird. Er versucht, den Geheimnissen hinter dem Verbrechen auf die Spur zu kommen, und gerät in eine Verschwörung, die sein Weltbild ins Wanken bringt. Wem kann er vertrauen, wer sagt die Wahrheit und was steckt hinter dem grellen Licht, das ihn bis in seine Träume verfolgt? Bei einer Verfolgungsjagd quer durch Europa mit neuen Verbündeten kommt Cornell an seine Grenzen. Wird er am Ende die richtige Entscheidung treffen?
Meine Meinung:
"Abzweigungen" ist das Debüt von Roland Hebesberger und damit der erste Teil seiner Thriller-Reihe rund um den Ermittler Cornell Rohde. Auf den Autor und sein Werk bin ich über Twitter aufmerksam geworden, hatte mich in das etwas andere Cover verguckt und als er nach Bloggern suchte, die seinen Thriller lesen wollten, konnte ich nicht an mir halten und musste wissen, was sich hinter seinem Buch verbirgt.

Doch damit ist es nicht vorbei - die Unglücksspirale dreht sich weiter für Cornell und wir als Leser müssen dabei zusehen wie er versucht, sich aus diesem ganzen Schlamassel zu retten ... mit mal mehr und mal weniger großem Erfolg.
Ich hatte leider einige Probleme beim Lesen dieser Geschichte. Es fing für mich bereits auf den ersten Seiten beim Schreibstil von Roland Hebesberger an, der so gar nicht meinen Geschmack mit seiner etwas derben und direkten Sprache treffen konnte. Viele seiner Charaktere blieben mir lange wahnsinnig unsympathisch, was zum Teil garantiert gewollt war, allerdings hätte ich mir hier den ein oder anderen Sympathieträger mehr gewünscht.
Es war ein lauer Donnerstagabend, das Wetter war frühlingshaft. Ich kann mich noch genau an den Tag erinnern, denn dieser hatte mein Leben verändert. [...] Es war damals elf Jahre her, dass meine Mutter an Krebs gestorben war und ich den Weg meines Vaters gegangen war, der als wahrer Held bei der Münchner Polizei galt.
Mein Vater war stolz darauf, dass ich schon in jungen Jahren den Verlust wegstecken konnte und meinen Weg ging. Doch dies solltes sich bald ändern.Cornell selbst kann man mögen oder nicht - mit seiner ihm eigenen ruppigen Art hat er mich an manchen Stellen zum unfreiwillig zum Lachen gebracht, an anderen zum Verzweifeln oder Kopfschütteln ... ein sehr breites Spektrum an Gefühlen brach sich hier bei mir Bahn und auch nach Beenden der Geschichte weiß ich nicht so recht, was ich von ihm halten soll.
Was mich am Lesen hielt, war das Tempo und der Sog, den der Plot mitbrachte und mich so durch die Seiten trug. Langeweile konnte hier zu keinem Zeitpunkt auftauchen, wir als Leser sind immer mitten im Geschehen dabei und werden von einem Ereignis ins nächste mitgerissen. Kleine Verschnaufpausen gönnt uns Roland Hebesberger ab und an, nur um danach wieder seine Protagonisten auf abenteuerliche Art durch die Geschichte zu jagen.
Für meinen Geschmack passierten oft zu viele Dinge gleichzeitig, was dem Ganzen vielmals die Glaubwürdigkeit raubte und Wendungen nach sich zog, die für mich zu sehr aus dem Ärmel geschüttelt waren. Auch wenn der arme Cornell schon genug leiden musste während der Handlung, ging es mir in manchen Momenten zu einfach von der Hand was passierte oder wie sich Zufälle zu Gunsten unseres Protagonisten fügten.
Das Ende war leider auch für mich viel zu viel konstruiert, die expliziten Gewaltszenen hatten mehr Schockpotenzial als Nutzen in meinen Augen und die Auflösung des Ganzen konnte mich so gar nicht von sich überzeugen. Es war wie ein Feuerwerk aus Spannung, was sich am Horizont anbahnte, nur um sich dann enttäuschend platt und wenig nachvollziehbar über den Himmel zu ergießen - James Bond wäre stolz gewesen darauf, nur passte es für mich so gar nicht zur gesamten Geschichte und sorgte für Kopfschütteln meinerseits beim Zuschlagen des Buches.
Mein Fazit:
Dieser Thriller ist eindeutig nicht für jedermanns Geschmack - derbe Sprache, zackige actiongeladene Wendungen und Charaktere, die nicht unbedingt immer sympathisch daherkommen ... all dies und noch einiges mehr erwartet den Leser hinter den Buchdeckeln zu "Abzweigungen". Von mir daher der Tipp: Lest vorher in die Leseprobe hinein, macht euch selbst ein Bild und entscheidet dann, ob ihr dem Debüt von Roland Hebesberger eine Chance gebt.
Ich vergebe
Montag, 27. Januar 2020
[Rezension] Das Ewigkeitsprojekt - Caroline Hofstätter
*Werbung*
Als Dr. Sarah Berger an einem friedlichen Morgen vor die Tür ihres Hauses tritt, erkennt sie, dass Hills View nicht nur ruhig ist – es ist zu ruhig. Über Nacht sind alle Bewohner verschwunden. Aber wohin? Wie konnte eine ganze Stadt völlig lautlos evakuiert werden und warum haben die Bewohner ihre Häuser penibel aufgeräumt, bevor sie die Stadt verließen?
Als die junge Ärztin erkennt, was hinter den rätselhaften Ereignissen in Hills View steckt, befindet sie sich bereits mitten im Ewigkeitsprojekt. Daraus zu entkommen, wird selbst mit aller wissenschaftlichen Logik nicht einfach, denn die Gesetze der Physik gelten nicht länger und selbst eine Tasse Kaffee ist nicht, was sie zu sein scheint ...
Meine Meinung:

Ob seines größeren Formats und der knapp 200 Seiten konnte ich die Geschichte relativ schnell wegatmen und das Buch lag mir auch beim Stillen praktisch in der Hand ... gewiss kein Kaufargument für den Großteil von euch, aber für mich in dem Moment ein großer Pluspunkt!
Der Einstieg gestaltete sich flüssig und wie von selbst war ich schon nach wenigen Seiten mitten in den rätselhaften Geschehnissen, an der Seite von Sarah Berger, gefangen. Und die haben es in sich, verdichten sich innerhalb kürzester Zeit zu einer gewaltig spannenden Atmosphäre und ließen mir so kaum die Luft zum Atmen.